„Blues Brothers“ im Staatstheater Sie genießt jeden Auftritt im Musical

Regionalverband · Sue Lehmann aus Heusweiler singt und tanzt als „Soulgirl“ im „Blues Brothers“-Ensemble und leitet auch noch eine Gesangsschule.

 Bei der Probe des Rhythm-and-Blues-Musicals „Blues Brothers“ mit dem Chor im Staatstheater ist auf der Bühne viel los.

Bei der Probe des Rhythm-and-Blues-Musicals „Blues Brothers“ mit dem Chor im Staatstheater ist auf der Bühne viel los.

Foto: Iris Maria Maurer

Freie Tage kennt die Heusweiler Sängerin Sue Lehmann kaum. Selbst an den Osterfeiertagen arbeitete sie. Aber diesmal stand sie nicht auf der Bühne, sondern sie werkelte in den neuen Räumen ihrer Gesangsschule „Faszination Singen“ im Obergeschoss des Rechtsschutzsaals in Bildstock. Teppiche wurden verlegt, eine Küche noch eingebaut. „Ich bin so begeistert von den Räumen und von den Möglichkeiten, die sie bieten. Als ich gehört habe, dass die alte Wohnung oberhalb des Saals frei ist, habe ich die Initiative ergriffen und nachgefragt. Jetzt wird meine Gesangsschule nach den Osterferien hier eröffnet“, erzählt Sue Lehmann voller Freude.

Sue, eigentlich Susanne, Lehmann unterrichtet schon seit 21 Jahren Gesang. Ihre Musikschule war bisher in Heusweiler in einem Privathaus untergebracht. Das Singen wurde der Frau mit den leuchtend blauen Augen in die Wiege gelegt, denn Sue Lehmann stammt aus einer Musikerfamilie, sang schon früh im Kinderchor. „Dann habe ich Akkordeon gelernt. Aber das war nie mein Instrument“, gesteht sie und lacht. „Bei meinem ersten Konzert mit dem Kolpingorchester im Deutsch-Französischen-Garten in Saarbrücken habe ich daher auch gesungen. Und danach habe ich das Akkordeonspielen aufgegeben.“ Trotz Talent und unbändiger Freude am Singen dauert es lange, bis sie die geeignete Ausbildung findet. „Ich hatte immer klassischen Gesangsunterricht. Das hat sich erst geändert, als ich 1989 meinen Mann Tom kennengelernt habe. Durch ihn habe ich den Jazz entdeckt und gemerkt, dass ich alles singen wollte.“

Daher bildet sich die gelernte pharmazeutisch-technische Assistentin und Mutter von zwei Kindern erstmal autodidaktisch weiter, bis sie Brigitta Schaub kennenlernt, die in Köln lebt. Fortan nimmt sie bei ihr Unterricht, belegt Kurse und Workshops. „Bei ihr habe ich gelernt, flexibel zu singen und alle Genres bedienen zu können“, erklärt sie. Daher singt Sue Lehmann heute nicht nur Jazz oder Klassik, sie kann ebenso gut Musical oder Poprock-Stücke singen. Und so ist Sue Lehmann auch in ganz unterschiedlichen Formationen zu hören. Da ist einmal das „Gunni Mahling Show Ensemble“, dann singt sie bei „A Cappella Formation Jelly Vox“ und bei  „3 Times A Lady“.

Mittlerweile wurde ihr das Singen schon längst zum Beruf, dazu leitet sie ihre Gesangsschule. Als ob das nicht schon genug Arbeit wäre, hat sie auch beim Saarländischen Staatstheater (SST) einen Fuß in der Tür. „Es ist schon ein paar Jahre her, da bin ich in dem Kinderstück „Hexe Hilary geht in die Oper“ eingesprungen. Und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht“, erzählt sie. Neben ihrem gesanglichen stellte sie ihr schauspielerisches Können auch in der „Rocky Horror Show“ unter Beweis, als Lehmann die Rolle der „Columbia“ sang und spielte. „Das habe ich sehr gerne gemacht. Ich fühle mich wohl im Theater. Daher habe ich bei der letzten Vorstellung gesagt, ich komme gerne wieder“, berichtet sie lachend. Der Kontakt zum Theater blieb eng, immer wieder gab es Gespräche, wo sie sich nach geeigneten Rollen für ihre Schüler im Chor erkundigt hat. „Im Herbst hieß es dann: Was machst du denn im Januar?“, fährt sie fort. Seither steht sie wieder im SST auf der Bühne, diesmal im Musical „Blues Brothers“. „Ich bin dort eines der Soulgirls. Allerdings sind die beiden anderen ausgebildete Musicalsängerinnen viel jünger“, erzählt sie. „Aber wir verstehen uns blendend. Und beide haben mich auch ermutigt, die Tanzeinlagen zu machen. Daher tanze ich alles mit. Und die so verschiedenen Frauentypen kommen beim Publikum sehr gut an.“

Dass sie jede Menge Spaß bei den Shows und auf der Bühne hat, ist unverkennbar. „Jede Vorstellung ist klasse. Wir leben das richtig“, schwärmt sie. Aber dann muss Sue Lehmann sich wieder um die Renovierung der Räume ihrer Gesangsschule kümmern – mit genauso viel Elan und Freude wie sie vorher von der Bühne erzählt hat.

Die nächsten Aufführungen der „Blues Brothers“ sind am  18., 19.,  26. und 29. April. Weitere Informationen gibt es im Internet.

 Sue Lehmann. Foto: Sue Lehmann

Sue Lehmann. Foto: Sue Lehmann

Foto: Sue Lehmann
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