Ideen-Wettbewerb Stadt zeigt den Bürgern, wer die Ostschule ausbauen könnte

Saarbrücken · Baudezernent Heiko Lukas hat am Dienstag die Wettbewerbs-Preisträger für den Erweiterungsbau der St. Johanner Grundschule Ost vorgestellt. Die Baumaßnahme ist nötig, weil die Zahl der Schülerinnen und Schüler an der Ostschule steigt und viele Eltern Ganztagsplätze für ihre Kinder nachfragen. Um diesen Bedarf zu decken, braucht die Ostschule mehr Raum.

 Der Siegerentwurf der arus GmbH.

Der Siegerentwurf der arus GmbH.

Foto: arus GmbH/Willi Latz/Architektur und Stadtplanung

Den ersten Preis des Wettbewerbs hat das Büro arus GmbH/Willi Latz/Architektur und Stadtplanung aus Püttlingen gewonnen. Zwei dritte Preise gingen jeweils an BSS Architekten GbR (Bär Stadelmann Stöcker) aus Nürnberg und an das Unternehmen ww+ GmbH mit Sitz in Trier und Luxemburg.

Für die Landeshauptstadt waren die historisch wertvolle Bausubstanz und die städtebaulich besondere Lage der Grundschule Ost ausschlaggebend, einen Wettbewerb auszuloben. Der ehemalige Saarbrücker Stadtbaudirektor Peter Paul Seeberger hat die Schule in den 50er-Jahren geplant. Das Gebäude gilt als erhaltenswerte Bausubstanz. Es ist zwar nicht offiziell in die Denkmalliste des Saarlandes aufgenommen, wird aber behandelt, als stünde es unter Denkmalschutz. Von 2010 bis 2016 wurde die Ostschule umfassend saniert.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs sollten vor allem darauf achten, mit dem Erweiterungsbau einen vierzügigen Ausbau sowie eine Ausweitung der Freiwilligen Ganztagsgrundschule zu ermöglichen. Zu den Vorgaben gehörte es außerdem, das bestehende Gebäude und den Neubau zusammenhängend barrierefrei zu erschließen, den Schulhof möglichst nicht zu verkleinern und den Baumbestand weitgehend zu erhalten. Das Bestandsgebäude soll im Rahmen der Arbeiten zur Erweiterung wenn überhaupt nur in geringem Umfang verändert werden. Der Bolzplatz und die Sporthalle waren nicht Teil des Wettbewerbs, sie bleiben unangetastet. Als Baubudget ohne Baunebenkosten stehen rund fünf Millionen Euro zur Verfügung, so die Landeshauptstadt.

Lukas über den Siegerentwurf: „Der Preisträger hat eine hervorragende Konzeption vorgelegt. Einerseits passt der geplante Neubau zum bestehenden Gebäude mit seiner Architektur der 50er-Jahre. Andererseits überzeugt er durch eine eigene klare, gut gegliederte, moderne Fassade. Den vorliegenden Planungen zufolge wäre es möglich, bei laufendem Schulbetrieb wirtschaftlich zu bauen. Der Schulhof würde in seiner aktuellen Größe erhalten bleiben. Auch der Baumbestand müsste kaum verändert werden.“ Die Preisträger werden in Kürze dazu aufgefordert, ihre Angebote abzugeben. Der Zuschlag wird voraussichtlich Mitte März erteilt.

Die 14 Wettbewerbsentwürfe werden von Dienstag, 16. Januar, bis Samstag, 10. Februar, in der Stadtbibliothek zu sehen sein. Zur Vorbereitung des Wettbewerbs wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, um zu prüfen, ob ein Erweiterungsbau auf dem Gelände der Ostschule überhaupt möglich ist. Außerdem hat ein neu gegründeter Planungsbeirat den Abstimmungsprozess über das Konzept und die Planung mit dem Amt für Kinder und Bildung, dem Gebäudemanagement (GMS), der Schulleitung, dem Kollegium und den Eltern durchgeführt. Einbezogen waren daneben das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe, das Amt für Klima- und Umweltschutz sowie die Architektenkammer des Saarlandes.

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