„Ein spannendes Quartier“

St Johann · Letzte Station der Stadtteiltour von Charlotte Britz war das Viertel Bruchwiese. Im Austausch mit den Bewohnern erfuhr sie, welche Probleme deren Alltag stören und was im Quartier erfolgreich ist.

 Zum Abschluss ihrer Stadtteiltour besuchte Oberbürgermeisterin Britz am Dienstag das Quartier Bruchwiese. Foto: Becker&Bredel

Zum Abschluss ihrer Stadtteiltour besuchte Oberbürgermeisterin Britz am Dienstag das Quartier Bruchwiese. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Schönes Wetter , entspannte Menschen, ein aufgeräumtes Quartier Bruchwiese - für Charlotte Britz geriet die letzte Etappe auf ihrer Tour durch Saarbrücker Stadtteile zu einem angenehmen Spaziergang. Etwa zwei Dutzend überwiegend ältere Menschen - die Bruchwiese hat den höchsten Altersschnitt der Stadt nach dem Eschberg - nutzten die Gelegenheit, der Oberbürgermeisterin wichtige Anliegen vorzubringen. Vieles mag sich auf den ersten Anschein als "Luxusproblem" dargestellt haben, aber auch kleine Sorgen können bedrückend sein.

Bayernstraße als Dauerproblem

So wurde über zu viele Tauben geklagt, über Lehrer und Schüler der Willi-Graf-Schulen, die zu schnell führen, über Versicherungsbüromitarbeiter, die die Plätze der Einwohner zuparkten, über nicht optimal aufgestellte Parkbänke, über Radler auf dem Gehweg der Halbergstraße, über nicht schlüssige Fahrbahnmarkierungen und das "Uraltproblem": die an ihrem Sackgassen-Ende immer noch nicht ausgebaute Bayernstraße. 2015 soll das Werk dann aber doch vollbracht werden, kündigte Frau Britz an.

Was bekommt eigentlich jemand, der 45 Jahre bei der Stadt gearbeitet hat? Eine Urkunde! In den 1960er Jahren gab es noch - "Für treue Dienste" - einen Messing-Teller mit Motiv und Stadtwappen. Gerd Theis, 83, brachte ihn extra her, damit die Oberbürgermeisterin ihn sehen konnte. Seine Oma, Hausmeisterin in der Trillerschule, hatte ihn verliehen bekommen. Bei der Kirchengemeinde St. Elisabeth (das katholische Gotteshaus wurde vor 60 Jahren geweiht) berichtete Verwaltungsratsmitglied Monika Sommer-Hasenstein, dass die 17-Uhr-Messe am Samstagabend erstaunlich viele Menschen anziehe - offenbar eine Marktlücke: Messfeier vor dem Abendvergnügen in der Stadt. Die Oberbürgermeisterin sah sich in ihrem Urteil bestätigt, dass die Bruchwiese ein "spannendes, freundliches Quartier mit vielen interessanten Initiativen" sei. Beendet wurde der Rundgang im Flohmarktladen "Schnickschnack", gleichzeitig auch Anlaufstelle des Projektes "altersgerechte Quartiersentwicklung" des Diakonischen Werkes. Ziel ist eine Entwicklung der Bruchwiese, dank der die Bewohner möglichst lange eigenständig in ihren Wohnungen leben können.

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