Seine privaten Vorsätze fürs neue Jahr? Die will Tobias Raab nicht verraten. "Sonst bringt mich meine Frau um", sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion und lacht. Die Vorsätze politischer Natur bekundet er beim Neujahrsempfang im Saarbrücker Bistro Mahlzeit dafür umso deutlicher: "Wir wollen in der Stadt so unbequem bleiben wie bisher und im Landtagswahlkampf die Finger in die Wunde legen." Dann betritt er die Bühne, gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden Karsten Krämer. Und Saarbrücken verwandelt sich plötzlich in "Saarfield". Saarfield? Wer die Leinwand sieht, schafft schnell den Gedankensprung zu Springfield. Und damit zum US-amerikanischen Zeichentrickmythos The Simpsons. Serviert bekommen die geladenen Gäste - "mindestens 90, aber wahrscheinlich mehr"- neben Crémant also auch gelbe Männchen. Die saarländische Familie Simpson. So gerne würde sie in einem schuldenfreien Saarfield leben ("Das Schuldenloch droht Saarfield zu verschlingen"). In einem Saarfield mit niedrigen Kita-Gebühren, mit Wahlfreiheit für Eltern, die ihr Kind auf die Förderschule schicken möchten. Die Farbkombination Rot-Rot-Grün verträgt das pralle Gelb eher nicht. Auch keinen Finanzdezernenten, der "den Saarbrückern den letzten Penny abknöpft", wie Raab dem ebenfalls anwesenden SPD-Mann Ralf Latz zuwirft. Einstecken muss auch Sicherheitsdezernent Harald Schindel (Linke). Dieser entwickle nur noch "Konzepte für seine Gesichtsbehaarung". Kein Wildwuchs, also. Und auch keine Wildtiere im Zirkus! Rettungsringe an der Berliner Promenade? Ja, worauf warten wir denn noch! "Vernunft statt Verblendung", dafür stehe die FDP . An diesem Abend will sie ihre Mitglieder einstimmen auf den Wahlkampf 2017, auf die mögliche Rückkehr in die Parlamente. Einen Slogan hat die Stadtrat-FDP jedenfalls schon parat: "Make Saarfield great again!"