Narren-Gutzjer sind noch lange haltbar

Saarbrücken · Sie sollten wie ein süßer Regen beim Burbacher Rosenmontagszug prasseln. Sturm Ruzica verhinderte das. Ein Teil der Leckereien kommt dank der Karnevalisten doch noch bei Kindern an oder wird für einen guten Zweck verkauft. Der Rest ist sogar weit über den nächsten Rosenmontag hinaus in Ordnung.

 Vielerorts warten die Leckereien für die abgesagten Umzüge 2016 auf ihren „Einsatz“ im kommenden Jahr. Archivfoto: dpa

Vielerorts warten die Leckereien für die abgesagten Umzüge 2016 auf ihren „Einsatz“ im kommenden Jahr. Archivfoto: dpa

Zwei Wochen nach der Absage des Burbacher Rosenmontagsumzuges ist das Schicksal all der Süßigkeiten geklärt, die nicht von den Umzugswagen aus unters närrische Volk kamen. "Das mit der Haltbarkeit kommt bei den allermeisten Sachen hin, ein Großteil der Gutzjer ist bis August 2017 haltbar; andere sogar noch viel länger", sagt Josef Weiß, Präsident der Burbacher Karnevalsgesellschaft "Mir sin do", auf Nachfrage der SZ.

Sogar die Kokoskegel dürfen, anders als er zuerst vermutete, noch einige Zeit über den kommenden Rosenmontag hinaus verzehrt werden. Und so wartet all das Wurfmaterial trocken gelagert auf die nächste Gelegenheit zum Einsatz.

Weiß: "Vorerst stehen die Kisten in einem Raum des Bürgerhauses Burbach, wir versuchen aber noch einen Lagerraum im Bereich unserer Geschäftsstelle zu bekommen." Die Sachen, die dann in den kommenden Wochen und Monaten verzehrt sein müssen, haben die Karnevalisten unter ihren Jugendlichen aufgeteilt. "Um das jetzt auf das Theresienheim und die Kitas aufzuteilen, wäre es zu wenig gewesen", sagt der Karnevalistenpräsident bedauernd. Für das kommende Jahr will die MSD kaum Süßkram einkaufen: "Wir werden nur die Dinge ersetzen, die eben jetzt weg mussten." Das sei auch wichtig für die übrigen Teilnehmer: "Wir schreiben ihnen demnächst, dass sie bereits ausgegebenes Wurfmaterial übers Jahr trocken lagern sollen, damit sie es am Rosenmontag verwenden können. Denn wir geben dann keine Neuware aus."

Nicht mehr um die süßen und herzhaften Wurfgeschosse sorgen muss sich Ramon Gechnizdjani, Leiter der Tanzschule Bootz-Ohlmann. Die ist seit Jahren mit einem der größten Wagen und den meisten Teilnehmern in Burbach dabei. In der Tanzschule in St. Johann verkauft er die für den Umzug gedachten Päckchen Chips und Popcorn für einen symbolischen Betrag.

"Der Erlös geht an wohltätige Zwecke, die Hälfte an die SZ-Aktion ,Hilf-Mit!'. Am Rosenmontag wurden viele Kinder enttäuscht, weil der Umzug ausfiel, jetzt wollen wir die Kinder erfreuen, denen es nicht so gut geht."

Während das legendäre Schiffsche, traditioneller Umzugswagen der MSD, weiter seinen Winterschlaf irgendwo in Burbach verbringt, sind die Fahrzeuge für die anderen Motivwagen schon wieder im Arbeitseinsatz. Wie bei den Kesselflickern in Altenkessel, den Bübinger Holzäppeln, den Nassauern und vielen andern wurden die Lkw und Anhänger zum Teil schon am Rosenmontag abdekoriert und ihren Besitzern zum Arbeitseinsatz übergeben.

Ein Großteil des Deko-Materials lagert wie die Burbacher Gutzjer in den Katakomben der jeweiligen Vereine.

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