Land will Asylbewerber stärker zur freiwilligen Rückkehr bewegen

Saarbrücken · Asylbewerber im Saarland, die kaum Aussicht auf eine Anerkennung haben, sollen stärker von einer freiwilligen Ausreise überzeugt werden. Dazu werden das saarländische Innenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Montag in der Landesaufnahmestelle Lebach ein Pilotprojekt starten.

Das Innenministerium erklärte, Abschiebungen bedeuteten erhebliche Belastungen für die Betroffenen, aber auch für die beteiligten Behörden. Dies solle mit dem "integrierten Rückkehrmanagement" möglichst vermieden werden. "Es ist wichtig, dass insbesondere Asylbewerberinnen und -bewerber aus Herkunftsstaaten mit geringer Bleibeperspektive frühzeitig über die Option einer freiwilligen Rückkehr informiert werden", sagte Innenminister Klaus Bouillon (CDU ). Künftig werde den Betroffenen der Weg einer freiwilligen Rückkehr vereinfacht.

Konkret sieht das Pilotprojekt vor, dass Asylbewerber mit geringen Bleibechancen in Lebach frühzeitig und individuell beraten werden. Auf diese Weise soll "eine nachhaltige Re-Integration" der Menschen in ihrer Heimat unterstützt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen sei beispielsweise auch eine finanzielle Förderung für den Neuanfang im Heimatland möglich.

Asylbewerber sollen allgemeine Informationen über Möglichkeiten zur Rückkehr bereits bei ihrer Ankunft in Lebach erhalten, eine individuelle Beratung soll folgen, wenn sie den Asylantrag stellen, wenn sie zu ihrem Antrag angehört werden und nach Erhalt des negativen Bescheides.

Das Beratungsangebot richtet sich laut Innenministerium an Asylbewerber ohne oder mit geringer Bleibeperspektive, an bereits abgelehnte Asylbewerber sowie an Personen mit Aufenthaltstitel, die in ihre Heimat zurückkehren wollen.

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