Bauern und Gärtner hoffen auf Regen

Saarbrücken · Wachstumsstillstand bei Weinreben und Getreide. Die anhaltende Trockenheit lässt saarländische Bauern und Winzer verzweifeln. Ende der Woche soll es regnen, aber das kann wohl die Bilanz nicht verbessern.

 Regelmäßiges Gießen ist bei ausbleibendem Regen ein Muss. Der Verband der Gartenbauvereine Saarland empfiehlt 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter alle drei Tage. Symbolfoto: Schierenbeck/dpa

Regelmäßiges Gießen ist bei ausbleibendem Regen ein Muss. Der Verband der Gartenbauvereine Saarland empfiehlt 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter alle drei Tage. Symbolfoto: Schierenbeck/dpa

Seit Wochen hat es im Saarland nur wenig bis gar nicht geregnet. Einige Gärtner, Bauern und Winzer fürchten daher Einbußen bei der Ernte. "Die meisten Standorte im Saarland haben ein Defizit an Feuchtigkeit", erklärt Alexander Welsch vom Bauernverband Saar. Die Ernte sei aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bedroht. Wenn es nun aber noch mehrere Wochen heiß und trocken bleibe, steige das Risiko. Welsch hofft daher auf Regen , am besten in der Nacht oder am frühen Morgen: "Er muss ja nicht den Freibadgängern die Laune verderben."

Vor allem das Getreide wachse aufgrund der Trockenheit nur spärlich, erklärt Landwirt Alois Hoff aus Losheim: "Das führt zu einer Knappheit an Heu und das heißt dann auch weniger Futtermittel für die Tiere." Landwirt Peter Sieren aus Marpingen betrachtet die Wettersituation ebenfalls mit Argwohn: "Wir brauchen dringend Regen !"

Auch den Weinreben tut zu viel Hitze nicht gut. Winzer Peter Petgen aus Perl-Nennig klagt über Wachstumsstillstand bei seinen Jungreben: "Vor allem die zwei bis drei Jahre alten Reben sind sehr anfällig." Ein weiteres Problem sei der aufgerissene, trockene Boden. Der Jahresbedarf an Niederschlag liege bei 800 Liter. "Bisher hatten wir aber nur 240 Liter, obwohl der meiste Regen normalerweise im Frühling fällt", erläutert Petgen.

Für die saarländischen Wälder gibt Joachim Stelzer, SaarForst-Geschäftsbereichleiter für Waldbewirtschaftung und Naturschutz, Entwarnung: "Es gibt noch keine Brandgefahr." Hierzulande gebe es vor allem Laubbäume, die weniger hitzeanfällig seien als Kiefern. Dennoch schwäche die Hitze die Bäume, so würden sie schneller anfällig für Schädlinge. In Bildstock und Beckingen wurden Eichenprozessionsspinner entdeckt. "Bisher sind das aber Einzelfälle", betont Stelzer. Eichenprozessionsspinner sind Raupen, der Kontakt zu den Tieren könne zu Atemwegsstörungen und Ausschlägen bei Menschen führen.

Für Gärtnereien im Saarland bedeutet das heiße Wetter deutlich mehr Arbeit. "Unsere Mitarbeiter müssen schon morgens um fünf Uhr mit der Bewässerung anfangen", erläutert Carmen Dams, die Saarbrücker Leiterin für Stadtgrün und Friedhöfe. Hobbygärtnern wird ebenfalls regelmäßiges Gießen empfohlen. "Je nachdem welche Pflanzenart sollte man alle drei Tage 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter gegossen werden", erklärt Monika Lambert-Debong, die Geschäftsführerin des Verbands der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz. Ende der Woche soll es im Saarland vereinzelt regnen, so ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensts: "Die Menge wird aber nicht reichen, um die Wasserbilanz auszugleichen."

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