Datennetz Regionalverband baut das Datennetz aus

Regionalverband · In manchen Gemeinden läuft das Internet noch sehr langsam. Das soll sich ändern.

 Einige Gemeinden im Regionalverband sollen bald schnelleres Internet kriegen.

Einige Gemeinden im Regionalverband sollen bald schnelleres Internet kriegen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Aus weißen Flecken werden grüne Flecken – und das Dank grauer Kästen. So geht die Farbenlehre beim Ausbau der Datennetze im Regionalverband Saarbrücken. Der Zusammenhang wird am Beispiel Heusweiler klar. In der Gemeinde mit sieben Ortsteilen sind Teilbereiche – so genannte weiße Flecken – in denen sich Internetnutzer mit Bandbreiten zwischen zwei und 16 Megabit pro Sekunde begnügen müssen.

Andere saarländische Gebiete hängen bereits an der schnelleren Datenautobahn. In der Breitbandkarte des Saarlandes hat der für den Breitbandausbau zuständige Zweckverband Ego-Saar diese als „Marktgetriebene Ausbaugebiete“ dunkelgrau gekennzeichnet. Wo die Ego-Saar das Manko der schlecht angebundenen Orte regulieren soll, sind grüne Flecken auf der Karte zu sehen. Hier soll in absehbarer Zeit eine Verbindungsrate von 50 bis 100 Megabit pro Sekunde verfügbar sein – Dank unterirdisch verlegter Glasfaserstränge, die in grauen Verteilerkästen zusammenlaufen.

Am vergangenen Freitag war auf dem Gelände der Friedrich-Schiller-Gemeinschaftsschule in Heusweiler der Spatenstich. Der Chef der Staatskanzlei Jürgen Lennartz hatte kurz  zuvor bei einer Rede im Schulgebäude gescherzt:  „Vielleicht ziehen wir ja heute an einem Strang, passenderweise an einem Glasfaserstrang.“

„Es freut mich, dass nach fast zwei Jahren intensiver Vorarbeiten im Hintergrund nun die Früchte unserer Anstrengungen sichtbar werden“, sagte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich als Verbandsvorsitzende des Ego-Saar in ihrer Ansprache: „Für die Kommunen und das Land haben wir mit dem Projekt einen wichtigen Erfolg errungen. Denn wir konnten im Schulterschluss aller Akteure erreichen, dass kein Ortsteil im Saarland von der digitalen Entwicklung abgehängt wird.“ Staatssekretär Lennartz erklärte: „Unser Ziel ist ambitioniert, doch wenn wir den beispiellosen Schulterschluss aller Akteure im Land auch in der Bauphase fortsetzen, werden wir es gemeinsam erreichen.“ Bis Ende 2018 soll das abgeschlossen sein.

„Diese Schule ist nicht weit vom grauen Verteilerkasten entfernt. Die Schüler werden unter den ersten sein, die davon profitieren“, sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Die Breitbandstruktur ist für Bürger ebenso wie für Gewerbetreibende im Regionalverband einer der wichtigsten Standortfaktoren.“

Die VSE Net investiert 24 Millionen Euro in die neue Breitbandinfrastruktur im Regionalverband, nachdem sie im Ausschreibungsverfahren den Zuschlag erhalten hat. Um etwa 27 000 unterversorgte Haushalte und Gewerbestandorte in 52 Orts- und Stadtteile anzubinden, werden bis Ende 2018 fast 100 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und mehr als 250 Verteiler innerorts an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. „Die ersten Kunden im Regionalverband können schon Anfang 2018 damit rechnen, schnelles Internet zu nutzen“, stellte Hanno Dornsiefer, Vorstandsmitglied des VSE-Net-Mutterkonzerns VSE AG, in Aussicht. Flächendeckend eine 50 Megbit pro Sekunde-Verfügbarkeit herzustellen, sei der erste Schritt in Richtung Gigabit-Gesellschaft, sagte Dornsiefer.

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