Das THW hat einen neuen Chef

Burbach · Hans-Werner Schuh ist seit gestern nicht mehr der Saarbrücker Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks (THW). Für seine Arbeit bekam er die Floriansmedaille. Sein Nachfolger heißt Sebastian Ziaja.

 Der alte und neue THW-Ortsbeauftragte von Saarbrücken: Hans-Werner Schuh (links) und Sebastian Ziaja. Foto: Andreas Lang

Der alte und neue THW-Ortsbeauftragte von Saarbrücken: Hans-Werner Schuh (links) und Sebastian Ziaja. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Eine Auszeichnung hatte das Technische Hilfswerk (THW) für seinen scheidenden Ortsbeauftragten nicht mehr zu vergeben. "Die hat Hans-Werner Schuh schon alle", sagte der THW-Landesbeauftragte Werner Vogt gestern, als Schuh seinen Posten offiziell an seinen Nachfolger Sebastian Ziaja übergab. Für die gebührende Würdigung sorgte deshalb Tony Bender als Brandinspekteur des Regionalverbandes. Er hat Hans-Werner Schuh eine Floriansmedaille verliehen.

Als Schuh nämlich vor zehn Jahren THW-Chef in Saarbrücken wurde und Tony Bender ihn kennenlernte, seien sich die Bundes-Hilfsorganisation und die freiwilligen Feuerwehrleute noch nicht sehr grün gewesen. "Wir waren halt die mit den dunkelblauen Jacken , ihr wart die mit den hellblauen Jacken ", erzählt Bender. Inzwischen sind beide Organisationen Partner, die sich schätzen und vertrauen. Der 53-Jährige Hans-Werner Schuh habe sich die Floriansmedaille als erster THW-Mann redlich verdient.

Schuh hat sich selbst beim Amtsantritt eine Zehn-Jahres-Frist gesetzt, wie er zum Abschied informierte: "Vielleicht plus ein, zwei Jahre, falls es noch Bedarf gibt."

Den Nachfolger hat er sich selbst ausgesucht. An seinem Abschiedsabend wirkte er meist gut gelaunt. Nur einmal stockte ihm die Sprache, als er sich, offenbar von tiefen Gefühlen überwältigt, bei seiner Frau Susanne für die vielen Entbehrungen entschuldigte, die sie in all den Jahren erduldete.

Dem neuen Ortsbeauftragten Sebastian Ziaja gab der THW-Landesbeauftragte Vogt mit: "Man sollte nicht versuchen, in alten Fußstapfen umherzuspringen. Jeder muss seine eigenen Entscheidungen treffen." Schuh schrieb er ins Buch: "Er hat den Spagat zwischen Ortsbeauftragten und Landessprecher prima bewältigt." Die größten THW-Projekte, an denen Schuh mitwirkte, waren ein Wasserprojekt im Sudan Mitte der 1980er-Jahre und mehrere Hilfslieferungen in den europäischen Osten.

Der neue Ortsbeauftragte ist 34 Jahre alt und wurde im polnischen Strelitz geboren. Dem THW-Ortsverband Saarbrücken gehört er seit 1999 an, vor knapp zwei Jahren hat er sein Amt als Schuhs Stellvertreter übernommen. Zum Amtsantritt erklärte er: "Ich sehe mich als Scharnier zwischen Haupt- und Ehrenamt."

Der 1959 gegründete THW-Ortsverband zählt derzeit 155 Mitglieder, 139 davon sind Aktive. 16 junge Leute tragen den Status Junghelfer. Seine Niederlassung hat der Ortsverband im Burbacher Weyerbachtal.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes mit bundesweit rund 80 000 Freiwilligen. Mit seinem Fachwissen und Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei , und Hilfsorganisationen. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.

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