Ein neues Hundehaus für das Bertha-Bruch-Heim

Alt-Saarbrücken · Drei Jahre hat der Tierschutzverein um Geld gekämpft, Rückschläge eingesteckt, umgeplant. Jetzt rückt der Baustart für das auf viele Jahre größte Vorhaben näher. Mit dem neuen Hundehaus brechen bessere Zeiten für die Schützlinge an. Aber bis dahin gibt es noch viel Stress.

 Der Vorstand des Tierschutzvereins: Vorn der 1. Vorsitzende Markus Dick mit Schriftführerin Kathrin Colling, dahinter die 2. Vorsitzende Barbara Best, Schatzmeister Patrick Miethke und die Öffentlichkeitsarbeiterin Tabatha Walter. Die bisherige Vorsitzende Josy Mathis kandidierte aus privaten Gründen nicht mehr. Foto: Becker&Bredel

Der Vorstand des Tierschutzvereins: Vorn der 1. Vorsitzende Markus Dick mit Schriftführerin Kathrin Colling, dahinter die 2. Vorsitzende Barbara Best, Schatzmeister Patrick Miethke und die Öffentlichkeitsarbeiterin Tabatha Walter. Die bisherige Vorsitzende Josy Mathis kandidierte aus privaten Gründen nicht mehr. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die Sommersonne verschärft den Gegensatz zwischen Alt und Neu. Das Kleintierhaus leuchtet drei Wochen vor der Fertigstellung in blendendem Weiß. Die Zwinger des alten, klapprigen Hundehauses liegen trist gegenüber. Für das hinfällige Bauwerk haben die letzten Tage begonnen. Dann schafft der Abriss Platz für das neue Hundehaus.

Zeit für den frisch gewählten ehrenamtlichen Vorstand des Tierschutzvereins Saarbrücken, der SZ die beiden jüngsten Bauvorhaben zu präsentieren. Markus Dick, der neue 1. Vorsitzende, und seine vier Mitstreiter, allesamt Ehrenamtliche, die im Berufsleben stehen, sind erleichert, dass zumindest eine der beiden kniffligen Bau-Aufgaben gelöst ist.

Das neue Haus für 40 Kleintiere ist 60 Quadratmeter groß und kostet 85 000 Euro . Er bietet den gesunden Heim-Minis ebenso Platz wie den kranken, die erst einmal in Quarantäne müssen. Trotz der 40 000 Euro vom Umweltministerium wäre an den Bau ohne die Hilfe von Spendern nicht zu denken gewesen. Ohne ehrenamtliche Helfer aus dem Verein genauso wenig. Sie bauten das neue Freigehege am Kleintierhaus.

Noch ist nicht alles komplett. Es fehlen 27 000 Euro für die Quarantäneboxen. Sie müssen der Hygiene wegen aus teurem Edelstahl sein. Beim Land liegt ein Antrag auf Teilfinanzierung dieser letzten großen Investition für das Kleintierhaus.

Wenn die Bewohner einziehen, leeren sich die Baucontainer und werden sofort wieder zum Provisorium. Sie dienen dann als Notunterkünfte für die Hunde. Sofern der Winter nicht zu hart wird, soll das Hundehaus in einem Jahr fertig sein.

Dieser Bau ist gegenüber ersten Entwürfen kleiner und billiger, weil die Spenden einfach nicht so flossen wie erwartet. Dazu der neue Vorsitzende Markus Dick: "Eine zweite Etage, die für das Büro vorgesehen war, ist erst einmal nicht drin, ein Aufstocken aber später möglich." Das ist nicht der einzige Unterschied zu früheren Plänen. So fallen die 29 Zwinger, davon neun für die Quarantäne-Tiere, kleiner aus. "Das müssen wir so bauen lassen, weil es sonst noch teurer geworden wäre." 610 000 Euro darf das Haus nun kosten. Das reicht für ein 310 Quadratmeter großes Gebäude und 170 Quadratmeter Außenboxen. Innen sind zwei Futterküchen und zwei Hundeduschen, damit Krankheiten nicht aus der Quarantäne überspringen. Hinzu kommen ein Raum für die Haustechnik sowie die Waschküche.

110 000 Euro kommen nun vom Land, 100 000 Euro von der Stadt. Drei Jahre dauerte es bis zum Baubeginn . "Verzögerungen hatten immer etwas mit Geld zu tun", sagt der neue Vorsitzende. Ohne Flexibilität beim Planen wären beide Vorhaben ohnehin nicht drin. Dick: "Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, das fast ausschließlich von Spenden lebt."

Diese Spenden machen 95 Prozent der jährlichen Betriebskosten von rund 600 000 Euro aus. Zum Vergleich: 35 000 Euro steuert die Stadt jährlich zur Betreuung der Fundtiere bei. Schatzmeister Patrick Miethke darf daher trotz der Bauvorhaben nicht die Kosten des Tierheimalltags aus dem Blick verlieren. Schließlich ist das Heim auf acht Hauptamtliche angewiesen, die ja bezahlt werden müssen.

Und das, während die Spendeneinnahmen sinken. Für das neue Vorhaben ist nicht nur Geld nötig, sondern auch Zusammenhalt. Die Heime in Dillingen, Niederlinxweiler, Homburg und Zweibrücken übernehmen vorübergehend Hunde aus Saarbrücken. Das lindert aber auf der Großbaustelle nur den Platzmangel. Deshalb kann das Heim vorerst keine Abgabehunde aufnehmen.

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