Der Tierschutzverein Saarbrücken baut ein zweites Hundehaus

Alt-Saarbrücken · Ende Mai soll das zweite Hundehaus auf dem Gelände des Tierschutzvereins am Folsterweg in Saarbrücken fertig sein. Der Altbau wurde abgerissen, die Tiere sind derzeit provisorisch in Bauwagen untergebracht oder im Tierheim in Niederlinxweiler.

Patrick Miethke, Schatzmeister des Tierschutzvereins Saarbrücken, gönnt sich ein paar Minuten Auszeit von Zahlen und Terminen. Er streichelt Hündin Kiss. Sie ist eine von den Stillen im Heim. Lieb, aber nicht ganz fit. Ein freundliches Hundemädchen. Kiss lebt vielleicht bald dort, wohin Miethke blickt. Die Baustelle des zweiten Hundehauses ist ein Ort des Aufbruchs. Die Bauhandwerker trotzen der Nässe. Sie gehen zügig zu Werke, am Feierabend dem Ziel wieder ein Stück näher: dem neuen Hundehaus im größten Tierheim des Saarlandes. Ehrgeizig wie die Bauherren vom Tierschutzverein Saarbrücken wollen die Handwerker die Einweihung Ende Mai ermöglichen.

Nichts erinnert auf dem Gelände am Folsterweg an das klapprige Vorgängerprovisorium. Doch der lange Anlauf zum Neubau hat sich ins Gedächtnis aller Beteiligten gebrannt. Die Widrigkeiten im Altbau stecken vielen noch in den Knochen.

Abriss und Baubeginn stand lange der Geldmangel im Wege. Heimsprecherin Tabatha Walter erinnert sich: "Wir mussten Rückschläge hinnehmen, Fördergeld wurde nicht genehmigt, dann wieder fehlten Spenden." Es blieb nichts anderes übrig, als die Pläne dem anzupassen, was da war. Dazu Miethke: "Das neue Haus darf nur 610 000 Euro kosten. Dafür mussten wir die Pläne, das Hundehaus für ein neues Büro aufzustocken, erst einmal auf Eis legen."

All das geschah, damit der abrissreife Altbau endlich weg konnte. Sein Nachfolger wird ein 310 Quadratmeter großes Gebäude, an das 170 Quadratmeter Außenboxen grenzen. Innen sind 29 Zwinger, zwei Futterküchen und zwei Hundeduschen, damit Krankheiten nicht aus der Quarantäne auf gesunde Tiere überspringen. Hinzu kommen ein Raum für die Haustechnik sowie die Waschküche.

Bauen konnte der Tierschutzverein Saarbrücken überhaupt nur, weil 110 000 Euro vom Land kommen und die Stadt 100 000 Euro beisteuert. Patrick Miethke verdeutlicht, dass diese Geldspritzen, so erfreulich sie auch sind, nicht reichen. Ohne Spender geht nichts. Ohne Abstriche genauso wenig: weg mit dem ersten Stock, runter mit der Zwingergröße, weg mit Extras. Dann ging's los. Gut zwei Wochen dauerte der Abriss. Zuvor mussten die Bewohner raus, sei es in Bauwagen auf dem Grundstück oder zu den befreundeten Tierschützern im Heim Niederlinxweiler.

Der Rohbau startete mit dem Beginn des Jahres.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort