Schoko-Brunnen plätscherte im Rathaus

Riegelsberg. In der Reihe "Eine Reise nach" hat man im Riegelsberger Rathaus schon mehrfach erfolgreich Musikalisches und Kulinarisches verquickt. Das "Schokokonzert" mit Christina Rommel am Samstagabend überbot jedoch alles bisherige

Riegelsberg. In der Reihe "Eine Reise nach" hat man im Riegelsberger Rathaus schon mehrfach erfolgreich Musikalisches und Kulinarisches verquickt. Das "Schokokonzert" mit Christina Rommel am Samstagabend überbot jedoch alles bisherige. Dabei avancierte die Schokolade nämlich zum Hauptakteur, zum Star: Im Foyer sprudelte ein Schokobrunnen, Eiswäffelchen zum Eintauchen daneben. "Ich liebe Musik, und ich liebe Schokolade, und das Schönste im Leben ist, wenn man seine Leidenschaften verbinden kann", sagte die Sängerin aus Erfurt.Die Musik komponiert sie selbst, die Texte schreibt Lebensgefährte Mario Brisczin. "Schokolade" ist eines ihrer sechs Programme. Damit die Aufführung ein Genuss bleibt, kommt es maximal 30 Mal im Jahr auf die Bühne. Zum Programm gehört auch ein Chocolatier. Weil ihr seine Kreationen am besten schmecken, hat sie Dirk Gerau aus Lippstadt ausgewählt. Der Konditormeister hat die hohe Schokokunst in Paris studiert und eine Praline in praktischer kleiner Quadratform kreiert. Nein, nicht allein, das macht man immer im Team, räumte er ein.

Jedenfalls war gleich neben der Sängerin und dem Gitarristen Christian Ständer eine kleine Schokoküche aufgebaut. Mit Kupferkessel und allerlei Utensilien und Ingredienzien.

Während Christina Rommel Text und Gesang bot, machte der Chocolatier die Trüffel fürs Finale fertig. Zwischen den Liedern liefen drei Schokomädels durch die Reihen und verteilten die typischen Carrés. Außen fest und innen cremig. Nussnugat, Vanille und 70-Prozentiges. Seidig glänzend und mit stilisierten Blümchen verziert. Von allen Seiten wurde die Schokolade beleuchtet, historisch, psychologisch, soziologisch. Wir hörten Geschichten von Mayas, die vor 4000 Jahren die gemahlenen Bohnen mit Gewürzen aufgossen, und erfuhren, dass man in alten Zeiten für 100 Kakaobohnen einen Sklaven kaufen konnte.

Christina Rommel behauptet, Schokolade sei Verführung auf die sanfte Art. Sie sei der Himmel, die Poesie, die Sünde und das greif- und essbar gewordene Glücksgefühl. Schokolade ist für die Sängerin auch eine Quelle der Inspiration, denn sie hat die Sängerin zu Liedern über heiße Tage und weite Reisen angeregt und zu kuscheligen Songs für kalte Sonntage, an denen man in Puschen am Ofen sitzt, alte Fotos heraus kramt und ans Zuhause denkt.

Nicht nur Schokofreundinnen saßen im Publikum, sondern auch viele Herren, die gerne naschen. Es dauerte nicht lange, da konnten alle den Refrain: "So süß, so zart. Zu widerstehn ist einfach hart. Verlier den Kampf mit jeder Waage, ich steh' auf Schokolade." Foto: Rommel

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