Strom aus Sonne und Wind

Heusweiler. In Heusweiler sollen große Solaranlagen (Photovoltaik-Freiflächenanlagen) und Windkraftanlagen entstehen. Das schilderten Wolfgang Karges, der Leiter der Gemeindewerke Heusweiler (GWH), und Thomas Nägler, Geschäftsführer der Ökostrom Saar, am Mittwochabend in der Kulturhalle. Nur rund 30 Zuhörer, darunter viele Kommunalpolitiker, waren zu der Informationsveranstaltung gekommen

Heusweiler. In Heusweiler sollen große Solaranlagen (Photovoltaik-Freiflächenanlagen) und Windkraftanlagen entstehen. Das schilderten Wolfgang Karges, der Leiter der Gemeindewerke Heusweiler (GWH), und Thomas Nägler, Geschäftsführer der Ökostrom Saar, am Mittwochabend in der Kulturhalle. Nur rund 30 Zuhörer, darunter viele Kommunalpolitiker, waren zu der Informationsveranstaltung gekommen.Karges erinnerte daran, wie die Nuklear-Katastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 auch zum Auslöser der "Energiewende" in Deutschland geworden war. Für das Saarland wurden eine Solarpotenzial- sowie eine Windpotenzialstudie erarbeitet. "Das Erfreuliche ist, dass es auch in Heusweiler geeignete Flächen gibt", betonte Karges. So könnten auf 45,9 Hektar Ackerflächen entlang der Autobahn 8 in Niedersalbach, Obersalbach, Hirtel, Kirschhof und Numborn Solaranlagen gebaut werden, die eine Leistung von 27 000 Kilowatt-Peak erbringen würden (also 27 000 Kilowatt Leistung unter "normalen" Wetterbedingungen). Das Investitionsvolumen läge bei 56 Millionen Euro. Doch drei rund 10 Hektar große Äcker am Langenfelder Hof in Obersalbach sind "Vorranggebiete" für die Landwirtschaft. Dazu Karges: "Es ist fraglich, ob dort Photovoltaik-Freiflächenanlagen errichtet werden können."

Energie für 6500 Haushalte

Für Windkraftanlagen kämen in Heusweiler zwei Flächen in Frage. Eine davon liegt in Obersalbach auf der Kupp, die andere zwischen Numborn und Kirschhof, in der Nähe des Schützenhauses Mangelhausen. Auf diesen beiden Flächen könnten drei Windräder vom Typ Vestas V 112 gebaut werden. Diese Dreimegawatt-Anlagen sind bis zu 196 Meter hoch und haben einen Rotorendurchmesser von 112 Metern. Sie produzieren insgesamt 21 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. "Das reicht, um 6500 Haushalte in Heusweiler mit Strom zu versorgen", sagte Thomas Nägler.

Etwa zwei Jahre wird es noch dauern, bis die ersten Anlagen gebaut werden können. Zunächst einmal müssen Nutzungsverträge abgeschlossen werden, die Flächen werden naturschutzrechtlich untersucht und mit dem Regionalverband abgestimmt. Dann müssen die Flächennutzungspläne geändert werden. Außerdem wird der Regionalverband ein Landschaftsbildgutachten erstellen. Bis September soll es vorliegen. "Wenn auf Grund dieses Gutachtens keine Windräder gebaut werden dürfen, hat sich das Thema für uns erledigt", sagte Karges.

Gerd Barthen, ein ehemaliges CDU-Gemeinderatsmitglied, kündigte massiven Widerstand aus den Reihen der Anwohner an. Barthen sprach sich vehement gegen Solar- und Windkraftanlagen in Heusweiler aus ("Windräder gehören in die Nordsee, nicht nach Heusweiler"). Seine Argumente: Windräder sind zu laut, stören das Landschaftsbild, bringen zu wenig Nutzen. "Sie sehen alles so negativ. Es kann nicht sein, dass man Atomstrom und Kohleförderung abschaltet und erneuerbare Energien fordert. Aber bloß nicht vor meiner Haustür", erwiderte Bürgermeister Thomas Redelberger.

Weitere Treffen folgen

Wolfgang Karges kündigte an, dass man in weiteren Veranstaltungen "mit den Bürgern diskutiere, ob sie erneuerbare Energien wollen oder nicht." Dazu der Eiweiler Ortsvorsteher Hermann Bär: "Wenn in der Saarbrücker Zeitung die Standorte der geplanten Anlagen veröffentlicht werden, ist die Kulturhalle das nächste Mal voll."

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