Personell abgebrannt

Heusweiler. Einstimmig hat der Heusweiler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung der Auflösung des Feuerwehrlöschbezirks Dilsburg zugestimmt. Es ist die erste Feuerwehr in unserer Region, die dicht gemacht werden muss

 Bei Feuerwehrübungen, wie hier im Bild, werden in Heusweiler künftig nur noch Wehrleute aus elf Löschbezirken beteiligt sein, der Löschbezirk Dilsburg ist aufgelöst. Foto: Marcus Föhrer/DPA

Bei Feuerwehrübungen, wie hier im Bild, werden in Heusweiler künftig nur noch Wehrleute aus elf Löschbezirken beteiligt sein, der Löschbezirk Dilsburg ist aufgelöst. Foto: Marcus Föhrer/DPA

Heusweiler. Einstimmig hat der Heusweiler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung der Auflösung des Feuerwehrlöschbezirks Dilsburg zugestimmt. Es ist die erste Feuerwehr in unserer Region, die dicht gemacht werden muss. Die Vorgeschichte: Im saarländischen Brand- und Katastrophenschutzrecht steht geschrieben, dass die Gemeinden eine "dem örtlichen Bedarf entsprechende leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszustatten und zu unterhalten haben". Doch am 25. April dieses Jahres musste die Dilsburger Löschbezirksführung der Gemeinde Heusweiler mitteilen, dass sie ihre Sollstärke von 18 Feuerwehrleuten nicht mehr erfüllen kann. Nur noch zehn Einsatzkräfte standen dem Löschbezirk zur Verfügung.Am 9. Mai berieten Verwaltung und Gemeindewehrführung, wie es weitergehen könnte, doch eine Besserung der Situation war nicht zu erwarten. Man einigte sich darauf, dem Gemeinderat die Auflösung des Löschbezirks vorzuschlagen. Dort erklärte Hiltrud Heimes-Vogel (CDU): "Respekt für diese mutige, ehrliche und verantwortungsbewusste Entscheidung der Löschbezirksführung", sie würdigte auch den Entschluss der verbliebenen Dilsburger Feuerwehrleute, die bereit seien, in anderen Löschbezirken weiter zu machen. Ulrich Krebs (FDP) sagte: "In Dilsburg hat sich eine Führung getraut zu sagen, wir haben uns eine Aufgabe vorgenommen, aber wir sind nicht mehr in der Lage, sie zu leisten. Davor habe ich große Hochachtung." Hans-Kurt Hill (Die Linke) meinte: "Es war eine schwierige Entscheidung, sie hat Wellen geschlagen." Gerd Werner (SPD) rief dazu auf, über den Tellerrand zu schauen: "Im Hinblick auf den demografischen Wandel werden wir in allen Bereichen Probleme haben. Es ist wichtig, in Zukunft daran zu denken. Wir müssen das im Auge behalten und wollen deshalb in regelmäßigen Zeitabständen von der Verwaltung informiert werden, wie es aussieht, damit wir eventuell entgegen steuern können." Sein Fraktionskollege Hans-Georg Müller, ehemaliger Löschbezirksführer in Numborn, sagte: "Mir hat das Herz geblutet, aber auch ich habe Hochachtung vor dem Mut der Dilsburger Löschbezirksführung. Ich hoffe, dass das ein einmaliger Ausrutscher bleibt und keine anderen Löschbezirke nachziehen." Die Kommunalpolitiker würdigten auch die Arbeit der Feuerwehr im Allgemeinen.

Sicherheitsprobleme gibt es durch den Wegfall des Löschbezirks offenbar nicht: "Der Brandschutz und die technische Hilfe in Dilsburg bleiben in vollem Umfang gewährleistet, denn der Bezirk Dilsburg wird ab sofort komplett durch den Löschbezirk Heusweiler abgedeckt", sagte Bürgermeister Thomas Redelberger. Einige Dilsburger Feuerwehrleute haben bereits Übernahmeanträge in andere Heusweiler Löschbezirke gestellt. Das Dilsburger Feuerwehrauto, ein Löschfahrzeug (LF) 8 - wird nun in Lummerschied stationiert. Die dadurch frei werdenden Gerätschaften der Lummerschieder Wehr werden auf andere Löschbezirke verteilt.

Durch die Auflösung der Dilsburger Feuerwehr spart die Gemeinde Heusweiler Geld ein. So kann beispielsweise auf den im nächsten Jahr geplanten Einbau einer Gastherme im Gerätehaus Dilsburg verzichtet werden (6000 Euro), auch das geplante Tragkraftspritzenfahrzeug muss nicht mehr gekauft werden (60 000 Euro), und die jährliche Aufwandsentschädigung für den Löschbezirksführer entfällt.

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