"Als ich gegen halb eins gekommen bin, war der Platz, auf dem die Oldtimer standen, voller Menschen, da war richtig was los, jetzt sind leider alle weg", erklärte Birgit Maas gestern Nachmittag und konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. Trotz besten Sonnenwetters, vielleicht der letzte sonnige Sonntag in diesem Herbst, hatte sie sich zu ihrer Arbeitsstelle in der Modeboutique Vestino nach Püttlingen aufgemacht.

Traditionell locken die Püttlinger Geschäfte im Oktober mit einem verkaufsoffenen Sonntag in die Innenstadt. "Bei uns ist es heute leider sehr ruhig. Wenn viel los ist, macht das Arbeiten natürlich auch am Sonntag viel mehr Spaß", betonte sie. "Ich verstehe es einfach nicht, warum die Oldtimer genau dann wegfahren, wenn wir die Geschäfte aufmachen, das könnte man doch besser abstimmen", gab sie zu bedenken.

Der Kardinal-Maurer-Platz, am Vormittag ein Eldorado für Oldtimer-Freunde, lag nachmittags in der wärmenden Sonne recht verwaist. Wo zuvor die "Oldies" standen, parkte jetzt nur noch ein Einsatzfahrzeug der Polizeiinspektion Köllertal. Dienstellenleiter Horst-Peter Schäfer hatte mit zwei Kollegen einen Infostand aufgeschlagen. "Meist sprechen wir die Leute an, aber es kommen durchaus auch immer wieder Menschen auf uns zu. Irgendwie hat jeder eine Geschichte zum Thema Einbruch zu erzählen", sagte Schäfer. Bereits zum dritten Mal waren die Polizisten in Sachen Aufklärung bei Veranstaltungen der Stadt Püttlingen angetreten, "und wir hoffen, dass den Bürgern unserer Tipps helfen", erklärte er.

Tipps, die gab es gestern in der Pickardstraße in Sachen Schuhwerk beim Schuhhaus Dörr. Dorthin strömten die Kunden aus allen Richtungen. "Bei uns laufen alle verkaufsoffenen Sonntage so gut, ich könnte glatt noch einen weiteren vertragen", sagte Inhaber Peter Dörr, gerade mit einer Kundenberatung beschäftigt.

Eher beschaulich dagegen lag während unseres Besuchs der Marktplatz da. Hier hatten einige Händler ihre Stände aufgebaut, auch hier lockte die Sonne, doch die Kunden wollten nicht so recht in Scharen strömen. "Wir sind ein klitzekleines Stückchen zufrieden, aber es könnten doch viel mehr Leute sein", sagte Heide Finkler, die mit Schnäpsen aus der eigenen Brennerei in Püttlingen ein Heimspiel hatte. Aus Völklingen war Dominik Moher angereist, seine Spezialitäten aus Honig warteten auf Käufer. "Das Wetter ist wunderbar. Ich bin fast täglich auf Märkten, mal sehen, vielleicht kommen heute die Leute später doch noch", wollte er die Hoffnung so schnell nicht aufgeben.