Bauernmarkt in der Burg Gut gelaunt zwischen Honig und Ziegenwurst

Köllerbach · Fast zu schönes Wetter. Doch trotz der Hitze bot der Bauernmarkt in der Burg Bucherbach ein buntes Bild regionaler Produkte.

 Beim Bauernmarkt in der Köllerbacher Burgruine Bucherbach gehörte auch Mehmer Usluoglo zu den Ausstellern. Er bot Salami aus Frankreich an.

Beim Bauernmarkt in der Köllerbacher Burgruine Bucherbach gehörte auch Mehmer Usluoglo zu den Ausstellern. Er bot Salami aus Frankreich an.

Foto: BeckerBredel

Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre: Sonnenschein satt, Schäfcheswolken. Der Himmel trägt Farbe nach italienischer Art. Frisches Blattgrün.

In Burg Bucherbach ist Bauernmarkt. Die Glocken von Herz Jesu läuten zum Gottesdienst. Nebenan wird gekickt, beim Jugendfußballturnier. Viele Eltern sind da, und wenn der eigene Bub nicht gerade spielt, ist ein Gang über den Bauernmarkt willkommen.

Rechter Hand, im Burggemäuer, treffen wir alte Bekannte, Esther und Herbert Nimmesgern vom Riegelsberger Ziegenhof. „Wir sind immer auf den gleichen Veranstaltungen, wenn auch in unterschiedlicher Funktion“, tauschen sich die Ziegenprodukte-Experten und der Reporter aus. Das Ehepaar Nimmesgern verkauft Hartkäse, Feta, frische hausgemachte Leberknödel, das meiste von der Ziege – regionaler geht’s nimmer. Daneben wird gestrickt, gibt’s handgefertigte Tiffanykunst, Schmuck, aus Püttlinger Produkton.

Norbert Strupp-Dostert und Margit Strupp vom Weingut Markushof Wehr an der Obermosel halten seit etwa 15 Jahren ihre Ecke neben dem Westturm. „Köllerbach ist für uns ein gutes Pflaster mit vielen Stammkunden“, freut sich die Chefin und empfiehlt für heute einen schönen „Auxerrois trocken“ zum „Messepreis“ von 4,50 Euro. Direkt daneben geht’s um das gesunde wie preiswerte Essen nach mediteraner Art – hier gibt es auch Persische Hotdogs für 4,50 Euro, Falafel für fünf und einen üppigen Griechischen Teller für 6,50 Euro. Heide Finkler bleibt dagegen beim Altbewährten: ein gut gegrilltes „Roschdwürschdche“ mit Weck und Senf, dazu ein Radler von Tonys Imbiss, „immer ein Genuss“, so Finkler.

„Ullis Taschenkunst“ präsentiert Recycling aparter Art: stabile Tragetaschen aus gebrauchten Milch- oder Saftkartons. Solinger Schneidwaren gibt’s natürlich – wie immer –, und auch die gefühlt zehntausend Gewürze von „rund um den Erdball“ fehlen beim Bauernmarkt nicht. Etwas seltener dagegen sind die Produkte des Italieners Alex Sciascia, „aus der Auvergne direkt importierte Salami, geräuchert, luftgetrocknet, im Naturdarm“, in etwa zehn Geschmacksrichtungen, bei Feinschmeckern beliebt, „heute zum Sonderpreis von zwölf statt 18 Euro“, drei Stangen Salami zur Auswahl.

Erik Pfänder, Bienenfachhändler aus Eiweiler, wirbt für das Halten von Honigbienen und seine dazu passenden Honig-Produkte, Salben, Bärenfang (ein ursprünglich aus Ostpreußen stammender Likör aus Honig, Gewürzen und hochprozentigem Alkohol), Bienenwachs-Kerzen und so fort. Stets gut gelaunt begrüßt uns auch Laila Lenz, die Vorsitzende des ausrichtenden Verkehrsvereins Püttlingen, wenn auch mit kleinen Wermutstropfen: „Die Frau mit den Hildegard-Produkten musste uns leider absagen. Sie hat Hochwasser im Keller. Eine andere Ausstellerin ist krank geworden, und ein paar Angekündigte sind gar nicht erst gekommen. Denen ist es wahrscheinlich zu warm.“ „Stimmt schon, es ist nicht das rechte Wetter, sondern beinahe zu heiß, um unsere Schnäpse zu verkaufen“, ergänzt Herbert Finkler von der Püttlinger Schnapsbrennerei Heide Finkler, „aber wir wollten den Verkehrsverein nicht im Stich lassen und sind wie immer da.“ Immer dabei, von Anfang an, zeigt auch der Korbflechter Winfried Hoffmann, wie man aus dem Naturprodukt Weidenzweig stattliche Körbe flicht – eine hohe Kunst, die Hoffmann bei jedem Wetter beherrscht.

Parallel zum Bauernmarkt bot die Köllerbacher Kaufmannschaft beim verkaufsoffenen Sonntag Sommermode und anderes an. Die Geschäfte überzeugten durch hübsche Dekorationen und persönliche Ansprache. Trümpfe, die allerdings über die Tatsache, dass es auch in Köllerbach immer mehr Leerstände von Geschäftsräumen gibt, nicht hinwegtäuschen können.

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