Syrische Klänge am Köllerbach & saarländische Klänge mit Syrern. Große musikalische Reise im kleinen Park
Püttlingen · Ein Treffen nach Noten mit saarländischen und syrischen Klängen gab’s beim Open-Air der Stadt. Dem Publikum hat es gefallen.
. Saarländisch-syrische Klänge – gibt’s das? Das gibt’s: Ein breiter gefächertes Musikprogramm als das, was am Mittwochabend im Rahmen der Reihe Open Air Sommer im Püttlinger Park geboten wurde, ist wohl kaum vorstellbar. Angefangen vom arabischen „Habibi“ bis hin zum ursaarländischen „Ich wär so gern beim Ordnungsamt“ gab es gänzlich unterschiedliche Klänge auf die Ohren des nicht weniger gemischten Publikums. Das ließ es sich trotz kühler Temperaturen nicht nehmen, das kostenlose Angebot im idyllischen Park anzunehmen und wurde mit einem regenfreien Abend belohnt.
Mit Al Rabieh hatte Uwe Himbert, künstlerischer Leiter des kleinen Musikfestivals, das in diesem Jahr bereits in die zweite Auflage geht, eine Projektband eingeladen, die auch mit syrischen Klängen und viel arabischem Gesang begeisterte. „Das war wunderschön. Blöd nur, dass wir die Sprache nicht verstehen“, erklärte „Himbi“ (Uwe Himbert) nach dem gut einstündigen Programm, das trotz fehlender Sprachkenntnisse beim Publikum für gute Unterhaltung, vielleicht aber auch für ein wenig Fern- und zugleich Heimweh sorgte.
Das, was die Band auf die Bühne zauberte, riss vor allem die arabischen Männer mit, sie zeigten auf ihre ganz eigene Weise ihre Lebensfreude zu den heimatlichen Klängen. Aber auch das deutsche Publikum ging mit, applaudierte bei den Soloeinlagen kräftig, insbesondere bei der Violine. Neben der Integration klappte übrigens mit Al Rabieh auch die Inklusion vor der Bühne ganz wie von selbst: Bewohner des Awo-Heims wurden ohne Zögern in die Gruppe der tanzenden Männer aufgenommen, und alle hatten sichtlich ihren Spaß.
Spaß auf eine ganz andere Art vermittelte im zweiten Konzertteil Manuel Sattler mit seiner Band. Der Saarbrücker Liedermacher machte es den syrischen Zuhörern mit seinem „Saarbrigger Platt“ sicher nicht leicht, und auch so mancher Zugezogener hatte vielleicht ein paar Sprachprobleme. Doch für alle, die des Saarländischen mächtig sind, war Sattlers Programm überaus unterhaltsam.
Doch längst nicht nur als Witzbold kommt Manuel Sattler daher, wenn er von einem Leben als Fahrradsattel träumt. Denn Sattler schaut als Sozialpädagoge auch auf die Missstände. Und egal, ob er von seiner dreckigen Wäsche singt, für die ebenso wie für den Atommüll der Slogan „Aus den Augen, aus dem Sinn“ gilt, oder von zerbrochenen Beziehungen und ADHS-Kindern, der Spaß geht bei ihm nie ganz verloren. Für den musikalischen Genuss zuständig war in seiner Band vor allem Simon Bollinger, der an Trompete und Flöte absolut überzeugte. Am Mittwochabend zeigte übrigens, diesmal noch eher im Hintergrund, auch Uwe „Himbi“ Himbert, was er musikalisch so alles drauf hat auf Gitarre und Mandoline. Ein Wiedersehen mit ihm gibt es schon kommenden Mittwoch.
