Wetter-Kapriolen Monat und Wetter wechseln

Auf der Zielgeraden hat sich der September – dank des kräftigen Hochs Rosi mit Kern über Nordosteuropa – freundlich und angenehm warm gezeigt, und der Hauch von Altweibersommer entschädigte uns doch noch für die kühlen und nassen Vorwochen. Doch zum Monatswechsel legt der Herbst jetzt den Schalter um, am Wochenende steht ein Wetterumschwung bevor, denn Tiefs übernehmen für einige Tage wieder die Regie auf der Wetterbühne.

Wetter-Kapriolen: Monat und Wetter wechseln
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die atlantische Frontalzone kann sich gegen das starke Hochdruckbollwerk Rosi vorübergehend durchsetzen. Ein kräftiger Kaltluftausbruch bei Grönland in Richtung Nordatlantik sorgt für ideale Zutaten, um die Tiefdrucktätigkeit anzukurbeln. So prallen kalte Luftmassen mit sehr feuchter und energiereicher Luft über dem Atlantik zusammen. In der Folge entstehen Tiefs, die mit der Westströmung Kurs auf Mitteleuropa und somit auch aufs Köllertal nehmen. Auch Reste der ehemaligen Hurrikans Ex-Lee und Ex-Maria, die sich inzwischen in „normale“ atlantische Tiefs umgewandelt haben, mischen mit und sorgen so für regnerisches, windiges und kühles Herbstwetter. Erst in der zweiten Wochenhälfte steigen die Chancen auf Wetterbesserung, wenn ein neues Hoch aus Südwesten den Startschuss für den goldenen Oktober geben kann.

Heute erleben wir den Übergangstag zum Wetterwechsel, da wir auf der Vorderseite des Islandtiefs Victor in einer milden Südwestströmung liegen. Es ist wolkig mit Aufheiterungen und trocken, doch bis zum Abend nimmt die Bewölkung zu, und die ersten Regentropfen sind möglich. Die Temperaturen steigen auf 19 bis 21 Grad.

Morgen verlagert sich das Frontensystem des Tiefs langsam über Deutschland hinweg, und bei starker Bewölkung muss bei Temperaturen um 18 Grad mit schauerartigen Regenfällen gerechnet werden. Nach Abzug des Regengebiets startet der Oktober am Sonntag zunächst mit Auflockerungen und etwas Sonne, bevor später die Bewölkung wieder dichter wird und mit dem nächsten Tiefausläufer neuer Regen einsetzt. Die Temperaturen gehen auf Werte um 16 Grad zurück. Der umfangreiche Tiefdruckkomplex über Westeuropa greift am Montag auf Deutschland über und hat bei Temperaturen um 15 Grad teils kräftigen, länger anhaltenden Regen im Gepäck, zudem frischt der Südwestwind stark auf. Am Einheitsfeiertag am Dienstag dreht die Strömung auf Nordwest, und bei wechselnder Bewölkung kommt es in feuchter Polarluft zu Schauern. Mit 11 bis 13 Grad wird es sehr kühl.

Ab Mittwoch dehnt sich aus Südwesten rasch hoher Luftdruck aus und beschert eine spürbare Wetterberuhigung. Eine von den Azoren über Mitteleuropa bis nach Russland reichende Hochdruckbrücke soll nach Nebelauflösung für freundliche Witterung bei Temperaturanstieg auf 15 bis 18 Grad sorgen – der goldene Oktober bekommt seine Chance, und der kühle, ungemütliche Herbsteinbruch war nur ein Intermezzo.

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