Polizei: Die Nerven liegen blank

Großrosseln. "Am Lärm hat sich nichts geändert", versichern Erich Martini, Hannelore Ibrahim sowie Norbert und Annemarie Krauth im Gespräch mit unserer Zeitung. Bereits im August des vergangenen Jahres hatten sich die Bewohner der Straße Im Scheidwald über den Krach, den das nahe Multifunktionsfeld verursacht, beschwert

 Verärgerte Anwohner bei einem Ortstermin auf dem Multifunktionsfeld in Großrosseln. Foto: Becker & Bredel

Verärgerte Anwohner bei einem Ortstermin auf dem Multifunktionsfeld in Großrosseln. Foto: Becker & Bredel

Großrosseln. "Am Lärm hat sich nichts geändert", versichern Erich Martini, Hannelore Ibrahim sowie Norbert und Annemarie Krauth im Gespräch mit unserer Zeitung. Bereits im August des vergangenen Jahres hatten sich die Bewohner der Straße Im Scheidwald über den Krach, den das nahe Multifunktionsfeld verursacht, beschwert. Ein anderer Anwohner hatte sogar wegen des im Mai 2009 fertig gestellten Feldes gegen die Gemeinde geklagt. An das dumpfe Scheppern, mit dem der Ball im Metalltor einschlägt und die Knallgeräusche beim Schuss an die Holzbande haben sich Martini und seine Nachbarn noch nicht gewöhnt. Immer wieder rufen die Anwohner die Polizei, weil die Öffnungszeiten nicht eingehalten und länger als bis 20 Uhr gekickt wird. Auch wegen Mofa- und Autofahrern, die direkt am Feld parken und kleine Partys feiern, mussten die Beamten bereits anrücken. Anwohner haben solche Besucher samt Autos fotografiert. Der schmale Braschenweg ist für Autofahrer eigentlich zu eng und geht direkt am ungeschützten Kinderspielplatz vorbei. Die Zuführung von der Straße ist als Fuß- und Radweg ausgeschildert. Was sagt die Gemeinde zu den ungebetenen motorisierten Gästen? "Wir werden die Situation überprüfen", erklärt Bürgermeister Peter Duchene auf Anfrage und kündigt Gespräche mit der Polizei und dem Sicherheitsdienst an. Zum Multifunktionsfeld selbst will sich der Verwaltungschef mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äußern. Zehn Beschwerden von Anwohnern gab es nach Angaben von Franz Josef Feld, dem stellvertretenden Leiter der Polizeiinspektion Völklingen, im vergangenen Jahr. Seit Januar wurden die Beamten dreimal zum Großrosseler Multifunktionsfeld gerufen. Bei einem Einsatz wurden junge Leute, die mit dem Auto bis an die Anlage gefahren waren, mit einem Verwarnungsgeld belegt. "Man sieht, dass die Nerven blank liegen", sagt Feld mit Blick auf einen Anruf, der um 20.05 Uhr einging. Nur fünf Minuten nach dem vorgeschriebenen Ende des Spielbetriebs hatte sich bereits ein Anwohner beschwert. Die Beamten, erklärt der Polizeihauptkommissar, sehen auch anlassunabhängig nach dem Rechten. Sie unterbinden das Kicken außerhalb der Öffnungszeiten oder ermahnen die jungen Leute gegebenenfalls, das Gelände in sauberem Zustand zu verlassen. Zeigen sich die Jugendlichen uneinsichtig, können Platzverweise erteilt werden. Die Situation in Großrosseln, so Feld, sei kein Einzelfall. Auch die Nachbarn des Ludweiler Fußballfeldes beschweren sich, im Gegensatz zu Großrosseln darf auf dieser Anlage jedoch an Sonn- und Feiertagen nicht gespielt werden.

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