Fotograf aus Saarbrücken Wie Victor van der Saar dem Leben und der Liebe huldigt
Saarbrücken/Frankfurt · Der Saarbrücker Fotograf ist viel rumgekommen. Vor allem in Frankfurt ist das Interesse an seiner Kunst gerade besonders groß.
Axel Fuhrmann kann sich über mangelnde Aufmerksamkeit gerade nicht beklagen. Gleich in mehreren Ausstellungen sind in den kommenden Monaten Fotos des Saarbrückers zu sehen. Der Name Axel Fuhrmann taucht dabei allerdings höchstens im Kleingedruckten auf. Der Saarbrücker Fotograf, der seit einiger Zeit in Kronberg im Taunus lebt, hat sich als Künstler nämlich unter einem Pseudonym einen Namen gemacht: Victor van der Saar.
In diesen Tagen wird im „Herr Franz“, dem Restaurant des Frankfurter Presseclubs, die Ausstellung „À LA VIE - À L’ AMOR“ eröffnet. Bis Ende Februar gibt Victor van der Saar dort Einblick in sein „mobiles Tagebuch“, sein „MobEYEle dEYEary“, wie es der 60-Jährige nennt. Der Titel der Ausstellung findet sich auf einem der ausgestellten Bilder wieder: „À LA VIE - À L’ AMOR“ stand auf einem Schablonen-Graffiti im südfranzösischen Arles. Das Foto hat Victor van der Saar 2015 gemacht.
Viele seiner Fotos sind in Frankreich entstanden. Auch das Foto mit einem Frauengesicht, dass er in Paris aufgenommen hat. „Das ist eine Arbeit des deutschen Künstlers Konny, die damals in St. Germain sehen war“, erklärt der Fotograf.
Für die Ausstellung „TRAIL OF STARS“ die noch bis Ende Januar im Frankfurter Restaurant Oosten, zu sehen ist, hat Victor van der Saar Bilder zur Verfügung gestellt, die auf einer vierwöchigen USA-Reise 1999 entstanden sind. Diese Bilder werden nicht zum ersten Mal in einer Ausstellung gezeigt. „Vor langer Zeit hatte ich mit diesem Thema eine große Ausstellung in Annegret Kramp-Karrenbauers Familienministerium in Saarbrücken“, sagt Victor van der Saar..
„Im August habe ich eine Gruppenausstellung „(P)ARS PRO TOTO“ in den wunderbaren Räumen des Bad Sodener Badehauses initiiert“, erzählt der Saarbrücker. Die Ausstellung sollte bereits im Dezember 2020 eröffnet werden, wurde aber wegen der Corona-Einschränkungen immer wieder verschoben.
Die aktuellste Ausstellung mit Fotos von Victor van der Saar soll ab Juli in Augsburg zu sehen sein. Die Fotos, die dort gezeigt werden sollen, sind noch gar nicht gemacht. „Im Juli findet in Augsburg die Kanu-Weltmeisterschaft statt. Museumsdirektor Christof Trepesch hat mich eingeladen, passend zu diesem Thema im Vorfeld eine Ausstellung zu erarbeiten“, erklärt van der Saar.
Im Vorfeld der WM wird der Fotograf zweimal nach Augsburg reisen, um dort „rund ums Thema Kanu zu fotografieren“, wie er sagt. Motive hofft er bei den zwei örtlichen kanuvereinen und im Kanu-Leistungszentrum zu finden. Außerdem will er sich in der Ausstellung mit Wasser beschäftigen.
Wenn es um Sport ging, hat Victor van der Saar bisher eher durch Fußballtore auf sich aufmerksam gemacht. „11 Meter“ nennt er die Serie mit Bilder von Fußballtoren aus aller Welt. Fotos aus dieser Serie haben es unter anderem in viele Regionalzeitungen, ins Magazin des Deutschen Fußballbunds und in eine große französische Sportzeitung geschafft.
Victor van der Saars Verein ist der SV Saar 05. Ein Verein, der er treu ist. Aus der Leidenschaft für den Fußball hat sich das Projekt entwickelt, dass Victor van der Saar in den vergangenen 15 Jahren in 15 Länder geführt und ihm international Beachtung gebracht hat. Er war in einigen europäischen Ländern und in Afrika unterwegs. Mit seiner„11 Meter“-Reihe, sagt der Saarbrücker, will er „die Poesie der Fußballtore“ zeigen.
Am Anfang der „11 Meter“-Geschichte steht ein Zufall. Der Mann, der damals noch ein paar Jahre davon entfernt war, Victor van der Saar zu sein, war zu Fuß auf dem Weg von Sulzbach nach Saarbrücken. „Am Pfaffenkopf in Dudweiler“, erinnert er sich, „war ein kleiner Bolzplatz. Da hatte jemand mit Latten und Netzen Tore gebaut.“ An diesen Tag, es war Ostern 2006, entstand das erste Bild der „11 Meter“-Serie. Zuletzt hat Victor van der Saar der Reihe auch Fotos mit Fußballtoren aus Haftanstalten hinzugefügt, unter anderem aus Ottweiler und der Lerchesflur in Saarbrücken.
Die „11 Meter“-Fotos spielen für ihn auch in diesem Jahr eine Rolle. Zur Fußball-Weltmeisterschaft im Dezember in Katar stehen mindestens zwei „11 Meter“-Ausstellungen an, eine in Frankfurt, eine in seiner neuen Wahlheimat Kronberg. Victor van der Saar denkt aber schon weiter. „Bereits jetzt schaue ich mich nach interessanten Ausstellungs-Partnern für die Europa-Meisterschaft 2024 in Deutschland um. Da sollte so Einiges gehen“, hofft er.