Leidenschaft und Idealismus

Dudweiler · Die Keglerinnen und Kegler in Dudweiler freuen sich über den 40. Geburtstag des KSC. Sie betreiben ihren Sport mit Herzblut und Idealismus, doch sie machen sich auch Sorgen um die Zukunft ihrer Spielstätte.

 Unser Bild zeigt die Zweit-Bundesliga-Mannschaft 1980 mit (von links) Ralf Schmidt, Ludwig Bilke, Horst Wilhelm, Dieter Breuer, Herbert Nickels und Fritz Menden. Foto: Verein

Unser Bild zeigt die Zweit-Bundesliga-Mannschaft 1980 mit (von links) Ralf Schmidt, Ludwig Bilke, Horst Wilhelm, Dieter Breuer, Herbert Nickels und Fritz Menden. Foto: Verein

Foto: Verein

Perfektion sieht so einfach aus. Den richtigen Aufsetzpunkt der Kugel zu finden, den richtigen Schwung mitzugeben, damit sie im richtigen Moment nach innen eindreht und alle Kegel abräumt. Dass dahinter jede Menge Arbeit und hartes Training stecken, wissen die Kegelsportlerinnen und -sportler des KSC Dudweiler schon seit langem. Der Verein feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag.

,,1974 haben sich die Ostbahner Buwe und Blau-Weiß 72 zum KSC zusammengeschlossen", erzählt Claudia Eideloth, die heutige Präsidentin des Clubs, "der erste Präsident damals war Karl Baltes. Von den Gründungsmitgliedern sind heute noch Manfred Roth und Alfred Schmitt im Verein." 1997 schlossen sich noch drei Damenteams der SKG Dudweiler dem Kegelsportclub an. Da war die sportlich erfolgreichste Zeit aber schon vorbei. 1980 stiegen die Dudweiler Kegler sogar in die zweite Bundesliga auf. Fritz Menden, Herbert Nickels, Dieter Breuer, Horst Wilhelm, Ralf Schmidt und Ludwig Bilke schafften es damals, sich zwei Jahre in der zweithöchsten deutschen Spielklasse zu halten. "Die Damen- und Herrenmannschaften haben später fast immer in den höchsten saarländischen Ligen mitgespielt", berichtet Schriftführer Dieter Eideloth, der einige Ordner voller alter Presseberichte aus dem Regal ziehen kann, "heute haben wir noch vier Mannschaften in der Bezirksklasse und den Kreisligen A und B."

Trotzdem warten die Keglerinnen und Kegler aus Dudweiler immer wieder mit herausragenden Ergebnissen auf. 2007 gab es einen Deutschen Meister-Titel der Mannschaft im Jugendbereich, Hendrik Eideloth wurde 2009 Zweiter der Deutschen Jugend-Meisterschaft - ein Verdienst der Jugendarbeit von Fritz Menden. Der hat sich seit 1976 dieser Aufgabe verschrieben, wurde auch dafür jetzt vom Deutschen Kegler Bund (DKB) ausgezeichnet.

Ausgezeichnet auch die Leistungen von Sascha Paulus, Susanne Geid und Claudia Eideloth, die im Paar- bzw. Mixedkampf bei den Saarlandmeisterschaften mehrfach vorne dabei waren. Aber die Zeiten für die Kegler sind schwieriger geworden. Die Randsportart hat trotz guter Jugendarbeit ein massives Nachwuchsproblem. "Das ist zum einen der Mythos des Kneipen- und Trinksports", erklärt Präsidentin Eideloth, "als ich mich mal für eine Deutsche Meisterschaft vom Dienst freistellen lassen wollte, hat mein Chef zuerst sehr merkwürdig geschaut." Wer nicht glaubt, dass Kegeln eine Ganzkörpersportart ist, sollte einmal 120 bis 150 Trainingswürfe machen.

Momentan hat der KSC Dudweiler noch knapp 30 Mitglieder, und die sorgen sich um die Zukunft ihrer Trainings- und Spielstätte im Dudweiler Sportzentrum. "Der Sparkurs der Stadt macht sich immer mehr bemerkbar", sagt Claudia Eideloth, "man hat schon angedeutet, dass man sich größere Reparaturen an der Vier-Bahnen-Anlage eigentlich nicht mehr leisten will." Doch aufgeben kommt nicht infrage, da war man sich jüngst bei der 40-Jahr-Feier im Dudweiler DRK-Heim einig, auch wenn das älteste Mitglied Erich Schmidt über 90 und der Altersschnitt jenseits der 50 Jahre ist. "Wir betreiben unseren Sport weiter aus Leidenschaft und Idealismus ", sagt Claudia Eideloth fast trotzig. Ein Sport, bei dem der perfekte Wurf so einfach aussieht und doch so schwer ist.

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