Vorweihnachtszeit Von Kerzen, Plätzchen und Freude aufs Fest

Saarbrücken · Der Advent hat seinen Zauber nicht verloren. Aber unsere Umfrage zeigt auch, wie Hektik in den Wochen vorm Fest Menschen zusetzt.

 Helfer gegen die Hektik: Der Adventkranz begleitet noch immer viele Familien durch die Vorweihnachtszeit.

Helfer gegen die Hektik: Der Adventkranz begleitet noch immer viele Familien durch die Vorweihnachtszeit.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Eine junger Mann schlendert mit seiner Familie durch die Innenstadt. Girlanden und Lichterketten schmücken die Straßen. Ein Glühwein wärmt ihn. Er erinnert sich, wie er früher ein Türchen am Adventskalender öffnete und eine Kerze auf dem Kranz anzündete. „Im Advent beginnt für mich die Vorfreude auf Weihnachten“, sagt Philipp Jung. Er laufe durch die Fußgängerzone und schaue, was er seinen Liebsten schenken könnte: „Gelegentlich besuche ich einen Weihnachtsmarkt oder ein Adventskonzert.“ Eigentlich tue er das öfter als Teil seiner Arbeit bei der Zeitung: „Aber ich mache das auch gern privat.“ Dann komme er in Weihnachtsstimmung.

Tania Constanzino sagt: „Für mich ist der Advent etwas sehr Deutsches.“ In Italien sei das keine Tradition: „Wir zünden in der ersten Woche keine Kerzen an. Erst zur Weihnachtszeit schmücken wir.“ Dann stellen sie eine Krippe und einen Weihnachtsbaum zu Hause auf: „Das sind zwei verschiedene Traditionen.“ Seit zwei Jahren zünde ihre Mutter immer eine Kerze an: „Das hat sie sich von ihren deutschen Freunden abgeschaut. Sie fand das ganz schön.“

„Ich mag den Duft von Kerzen, Zimt und Mandarinen“, sagt Jason Malter. Weihnachten mache ihm immer Spaß: „Ich glaube, weil ich als Kind schöne Weihnachten erlebt habe, kann ich es heute genauso genießen.“ Er höre an Weihnachten auch immer Popmusik aus den Achtzigern: „Wahrscheinlich liegt das am Musikgeschmack meiner Mutter.“ Und es mache ihm viel Freude, wenn er und seine Mitbewohner ihre Räume schmücken. Das mache auch immer großen Spaß.

„Also für mich bleibt der Advent die innerliche Vorbereitung auf Weihnachten“, sagt Denise Borchers-Busch. „Zudem ist für mich das Anzünden der Kerzen auf dem Adventskranz jeden Sonntag sehr speziell – quasi ein kleines Gedenken.“ Sie stelle sich vor, dass durch das Licht der Kerze der Geist ihrer verstorbenen Verwandten anwesend sei. „Allgemein empfinde ich die Adventssonntage auch als eher ruhige, besinnliche Sonntage.“ Man sei geselliger und gelassener. „Schade, dass mittlerweile kein Schnee mehr im Advent fällt.“ Das sei immer sehr schön gewesen.

Für Maxime Jung beginnt mit dem Advent, einer schönen Zeit, „die Vorfreude auf Weihnachten“. Wobei für ihn das Religiöse immer weiter in den Hintergrund rückt. „Wir feiern die Adventszeit nicht besonders“, sagt Jung: „Wir greifen auf Klassiker zurück: Den Kranz mit den vier Kerzen oder einen Adventskalender mit Süßigkeiten.“

Kira Rosar sagt, sie spüre im Advent schon das nahende Jahresende. „Einerseits finde ich die Zeit sehr schön. Ich bin auch schon in Stimmung.“ Andererseits sei sie durch die Arbeit angespannt. Der Advent rücke schnell in den Hintergrund, und sie könne die Zeit nicht richtig genießen. Aber: „An den Wochenenden kommt mehr Stimmung auf.“ Sie finde es schön, wenn sie die Kerzen anzünde. „Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit der Familie und meinen Freunden. Wir sind vier Leute.“ Sie wechseln sich immer beim Anzünden der Kerzen ab: „Ich finde das ist eine süße Tradition.“

Sascha Keßler sagt: „Wir fangen an zu schmücken, planen die Festtage oder backen Plätzchen.“ Daran erinnere ihn der Adventskranz. Der 23-Jährige findet ihn wichtig, „damit man nicht vergisst, dass eigentlich Weihnachten ist“. Immerhin liege die Festdekoration, die man längst nicht mehr wahrnehme, schon seit Oktober in den Geschäften. Und das Wetter sei ja in den letzten Jahren alles andere als winterlich.

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