Advent Adventszeit – die schönste Zeit im Jahr

Dillingen · Ein Besuch im Altenheim St. Franziskus in Dillingen. An diesem Samstag startet das weihnachtliche Programm.

 Franziska Weiland durfte im Altenheim St. Franziskus die erste Kerze anzünden.

Franziska Weiland durfte im Altenheim St. Franziskus die erste Kerze anzünden.

Foto: Carolin Merkel

Beim Besuch im Altenheim St. Franziskus am Freitagmorgen in Dillingen waren die Bewohner bereits ein bisschen in Vorweihnachtsstimmung. „Wir haben jeden Tag einen Gesprächs- und Vorlesekreis, heute Morgen haben wir das erste Päckchen aufgemacht“, erzählt Elke Leinen von der Pflegedienstleitung. Statt Türchen an einem Adventskalender gibt es im Foyer einen Schlitten, darauf 24 Päckchen mit vielen schönen Geschichten rund um das Fest der Liebe. Am Freitag startete der Reigen mit dem Thema Plätzchenbacken. Auch in der Einrichtung, sagt Leinen, werde schon eifrig gebacken. Zimtwaffeln und Spritzgebackenes seien der Renner.

Für die 138 Bewohner, die die Advents- und Weihnachtszeit im Pflegeheim verbringen, versuchen die Teams in den Wohnbereichen in Kooperation mit vielen ehrenamtlichen Helfern diese Zeit so schön wie möglich zu gestalten. „Es gibt Konzerte, dazu jeden Tag den Adventskalender und kurz vor Weihnachten eine große Feier“, sagt Leinen. Auch an Heiligabend, betont sie, sind es vor allem die Ehrenamtler, die den Bewohnern ein schönes Fest bereiten werden. Unter anderem wird im Eingangsbereich eine riesige Krippenlandschaft zu bewundern sein, die Christmette findet um 17 Uhr statt. An diesem Samstag startet das weihnachtliche Unterhaltungsprogramm mit einem Konzert des Baptisten-Chores, am Sonntag gastieren die Eppelinos mit ihrer Musik.

„Klar gehen wir da hin“, erklärt die 84 Jahre alte Franziska Weiland. Sie hatte beim SZ-Besuch die Aufgabe übernommen, die erste Kerze am Adventskranz anzuzünden. Ein sehr viel größeres Exemplar wird pünktlich am Sonntagmorgen in der Kapelle zu bestaunen sein. Doch auch der kleine Kranz mit den roten Kerzen weckt Erinnerungen bei den Damen, die sich in der gemütlichen Sitz-Ecke versammelt haben. „Ich finde das Programm schön, wir haben immer ein bisschen Abwechslung hier, ich gehe auf jeden Fall hin“, erzählt Alwine Kallenborn, 87 Jahre. Für sie ist die Adventszeit die schönste Zeit im Jahr. „Vor allem, als die Kinder noch klein waren“, sagt sie. Selbst Erinnerungen an die Kindheit hat die 1919 geborene Maria Porten. „Wir waren sieben Kinder daheim, da gab es kleine Überraschungen an Weihnachten“, erzählt sie. Geboren direkt nach dem Ersten Weltkrieg, im Zweiten ihren Mann verloren, hat sie vieles erlebt, ist heute froh, so viele Weihnachtsfeste in Frieden erlebt zu haben.

Susanne Scherer, 88 Jahre, wird diese besinnliche Zeit zum ersten Mal in ihrer neuen Heimat erleben. „Ich habe hier das Fluchen gelernt, das ist besser als depressiv zu sein“, erklärt sie. Noch, verrät sie, hadert sie damit, das Haus aufgegeben zu haben und im Heim zu leben. Franziska Weiland dagegen ist längst heimisch geworden, freut sich mit ihrer Schwester, der 75 Jahre alten Gertrud Hohe auf die vielen Veranstaltungen. „Da ist es fast ein bisschen schade, dass wir am Sonntag Besuch bekommen und die Eppelinos verpassen“, sagt Hohe. „An Weihnachten kommt mein Sohn aus Paris, der feiert hier mit mir im Heim“, verrät Weiland abschließend.

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