Kolumne Aufklärung und Einhalt

Die Beschwerden über Raser und illegale Autorennen häufen sich auch bei uns. Und nicht nur an Stammtischen oder hinter verschlossenen Türen. Nein, auch im Friedrichsthaler Stadtrat wurde schon mehrfach darüber beraten, was die Verwaltung gegen illegale Rennen außerhalb und sogar innerhalb der Stadtgrenzen tun kann. Und nun ist guter Rat teuer, denn die Möchtegern-Vettels tauchen meist unvermittelt auf und sind schneller weg, als ihnen die Polizei auf die Pelle rücken kann. Es ist sehr bedauerlich, dass hier die staatliche Gewalt bis dato offenbar nur wenig in der Hand hat. Und selbst wenn es zu Unfällen mit Verletzten oder sogar Toten kommt, sind vielen die Strafen für die Täter zu niedrig. Dass ein höheres Strafmaß der Weisheit letzter Schluss ist, halten wiederum andere Bürger für falsch. Sie setzen verstärkt auf Aufklärung mündiger Bürger, die wissen müssen, dass ihre Raserei Leid und Elend in unsere Gesellschaft bringt. Das führt meist nicht zum gewünschten Erfolg, sollte aber unbedingt der erste Schritt zu einem besseren Verhalten im Straßenverkehr sein.

Kolumne: Aufklärung  und Einhalt
Foto: SZ/Robby Lorenz

Diesen Weg beschreitet jetzt die Verwaltung von Sulzbach: Steht doch seit Mitte dieser Woche in der Bahnhofstraße (in Höhe der katholischen Pfarrkirche Allerheiligen) eine Anzeigentafel, die dem Autofahrer, der auf die neue Messstelle zu fährt, signalisiert, wie viele Sachen er drauf hat. Und die Aktion der Stadt kommt ja nicht von ungefähr. Vielen, die hier durchfahren, um auf die Sulzbachtalstraße zu kommen, wissen nicht, dass sie eine Spielstraße befahren. Und hier gilt nicht Tempo 30. Schrittfahren ist angesagt und Fußgänger haben Vorrecht. Damit den Fahrern das ins Gedächtnis gerufen wird, zeigt die Tafel die gefahrene Geschwindigkeit an. Zumindest in den ersten Tagen werden dort erstaunliche Tempo-Übertretungen gemessen werden. Das bleibt zunächst ungestraft. Es ist eben eine „Gute-Wille-Aktion“ der Stadt zur Aufklärung über Rechte und Pflichten aller Verkehrsteilnehmer. Denn die Straßen gehören nicht den Rasern. Die sollen gefälligst in die Eifel fahren, wo sie ihr fahrerisches Können auf dem Nürburgring beweisen können, das vielleicht an das Vettelsche Niveau heranreicht. Und wenn nicht, vergeht ihnen hoffentlich ihre Raserei - im Kopf und an den Pedalen.

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