Bürgermeister besucht Moschee Bürgermeister besuchte die Moscheebaustelle

Sulzbach · Auf der Sommertour machten Sulzbachs Verwaltungschef Adam und seine Begleiter Halt im künftigen Treffpunkt der Muslime.

„Das Thema hat uns in den vergangenen Wochen in Atem gehalten“, sagte Bürgermeister Michael Adam gleich zu Beginn. Eine Station des Sulzbacher Verwaltungschefs auf der Sommertour durch die Stadtteile führte auch in die Alte Post in der City. Das in die Jahre gekommene Gebäude wurde vom Verein Muslimische Gemeinde Saarland (MGS) gekauft, und diese möchte es nun zu einem Gebetshaus umgestalten. Dass man nun einen Stopp dort einlegen dürfte – „exklusiv“, wie Adam betonte – sehe er als „Zeichen des Dialogs“.

Bereits 2010 habe man erstes Interesse an dem Gebäude gezeigt, sagte Burhan Yagci, der Vorsitzende der MGS. Deswegen verwundere es ihn, dass erst in den vergangenen Wochen die Öffentlichkeit teils sehr hitzig den Umbau zur Kenntnis nehme. Doch man wolle nun einen Schlussstrich unter Vergangenes ziehen. Für nähere Erklärungen zu den Maßnahmen war der bearbeitende Architekt Roland Nisius mit dabei.

Der Umbau hat bereits begonnen. Er erfolgt auf zwei Etagen und rund 800 Quadratmetern. Der obere Bereich wird die Verwaltung beherbergen, im Erdgeschoss ist der öffentliche Bereich. Der neue Eingang wird im hinteren Bereich entstehen, wo auch die Parkplätze sind. Eigentlich werden sogar zwei Eingänge gebaut – einer für Männer, einer für Frauen. Im Inneren entstehen zwei nach Geschlechtern getrennte Räumlichkeiten, jeweils rund 80 Quadratmeter groß und mit abgetrennten Waschgelegenheiten.

Für die regulären Gebete werden diese genutzt, für das Freitagsgebet, bei dem mit mehr Andrang gerechnet wird, wird in einen etwa 200 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum ausgewichen. Der gesamte Fußboden erhält eine fünf Zentimeter dicke Wärmedämmung, wodurch der neue Boden auch fünf Zentimeter höher sein wird als vorher. Das stelle den Architekten vor die Herausforderung, einen ebenerdigen Abschluss zu schaffen. Nichtsdestotrotz werde die Rampe für Rollstuhlfahrer erhalten bleiben, die noch von der Post stammt.

Auf den Boden kommt ein Teppichboden, darunter noch eine Fußbodenheizung. Im Laufe des kommenden Jahres soll die Eröffnung stattfinden.

Unbehagen, dass eine Moschee in direkter Nachbarschaft zu einer katholischen Kirche aufmacht, verspürte Christel Meng-König. Die Sulzbacherin nahm an der „Sommertour“ teil und erzählte davon, dass sie während eines Urlaubs in Istanbul mit einer Reisegruppe dort eine Moschee betreten durfte. In Tunesien sei ihr dies jedoch verwehrt geblieben.

Herbert Krißel fand es weniger befremdlich, dass es nach Geschlechtern getrennte Eingänge gibt. Gegen eine freie Ausübung der Religion spreche ja schließlich nichts. „Das einzige Problem für mich ist, wenn Frauen vollverschleiert herumlaufen“, sagte er.

am kommenden  Dienstag, 8. August, in Hühnerfeld. Um 16 Uhr ist Treffpunkt am Martin-Luther-Haus. Der Rundgang führt vom neuen Spielplatz zum Kirmesplatz am Sportplatzkreisel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort