Komplex auf dem Sonnenberg 30 Millionen – und das Bauen geht weiter

Saarbrücken · Auf dem Sonnenberg entsteht einer der modernsten Klinik-Komplexe Deutschlands. Zwei große Vorhaben folgen noch.

 Der sanierte Altbau aus den 1960er-Jahren (links) und der Neubau von 2018 wirken wie eine Einheit.

Der sanierte Altbau aus den 1960er-Jahren (links) und der Neubau von 2018 wirken wie eine Einheit.

Foto: Heiko Lehmann

Licht durchflutet die hohe, breite Eingangshalle. In der Mitte sind viele Sitzmöglichkeiten, an den Seiten kleine Geschäfte und Praxen. Am Eingang ist ein Café mit Terrasse. „Im Inneren wollen wir die Wände noch etwas schöner gestalten, da sind wir noch auf Ideensuche“, sagt Martin Huppert. Der 46-Jährige ist nicht etwa der Manager eines großen Luxushotels, sondern vielmehr der Verwaltungsdirektor der Saarland-Heilstätten- GmbH- (SHG) Kliniken auf dem Sonnenberg. Kliniken vor allem für psychisch erkrankte Menschen, für Patienten in der Geriatrie (Alterserkrankungen), für Suchtkranke, für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen.

Auf dem Sonnenberg betreibt die SHG auch eine Rehabilitationsklinik mit Sportangeboten. 2018 wurde der beschriebene Neubau 2 fast fertiggestellt und bereits eröffnet. „Ganz fertig sind wir nicht. Wir arbeiten gerade an der Rückseite, und eventuell kommt noch ein Stockwerk drauf“, sagt Baudirektor Wolfgang Wöllner, der für alle Bauten auf dem Sonnenberg zuständig ist.

Etwa 30 Millionen Euro haben die Sanierung des Altbaus aus den 1960er-Jahren und der Neubau gekostet. Dieses seltsame Gefühl, das sich einstellt beim Betreten eines Krankenhauses, ist durch das neue Klinikkonzept so gut wie nicht mehr da. Durch die Verbindung des Alt- und des Neubaus sollte das Krankenhauspersonal deutlich bessere Bedingungen bekommen. „Wir haben nach dem modernsten Stand der Erkenntnisse gebaut. Das Ganze ging schon im Jahr 2011 los, als wir das Parkhaus bauten. Das war einer der ersten Steine unseres Mosaiks“, sagt Wolfgang Wöllner.

Investitionen in die Infrastruktur und in die Digitalisierung folgten. Zudem gab es so gut wie überall Modernisierung und Erweiterungen. Und die Neuerungen gehen weiter. „Noch in diesem Jahr kommt die Geriatrie aus Brebach komplett zu uns auf den Sonnenberg. 2021 zieht die Kinder- und Jugendpsychiatrie aus Kleinblittersdorf hierher“, sagt Martin Huppert.

Für die Kinder- und Jugendlichen wird in den kommenden beiden Jahren ebenfalls ein komplett neues Gebäude für etwa 20 Millionen Euro errichtet. Kurze Wege und die Bündelung der Kliniken auf dem Sonnenberg sind das Ziel. 1200 Menschen arbeiten dort. Etwa 10 000 Patienten pro Jahr lassen sich in den Kliniken behandeln. Eine Großküche bereitet täglich 2000 Mahlzeiten zu. „Logistisch ist es für die Verwaltung sowie für alle Mitarbeiter und nicht zuletzt auch für die Patienten viel besser, wenn alles an einem Ort ist. Zudem muss man sagen, dass die Gebäude in Brebach und Kleinblittersdorf selbst mit Umbaumaßnahmen einfach nicht mehr auf den neuesten Stand zu bringen sind“, sagt Baudirektor Wolfgang Wöllner.

Auch die Bürger in Brebach und Kleinblittersdorf profitieren Wöllner zufolge von den Umzügen auf den Sonnenberg. Denn die vielen täglichen Transportfahrten zu den dortigen SHG-Einrichtungen würden dann ja entfallen. Was aus den Gebäuden in Brebach – Eigentümer ist Saint Gobain – und Kleinblittersdorf – Eigentümer ist die Rexroth-Stiftung – wird, sei noch offen.

Klinikstandort ist der Sonnenberg seit 1901, als dort eine Lungenheilanstalt, vor allem für Tuberkulosekranke, entstand. Wenn die geplanten Bauarbeiten im Jahr 2021 enden, sollen die Häuser dort zu den modernsten Einrichtungen in Deutschland zählen. Und der Blick über das obere Saartal wird, wie schon jetzt, atemberaubend sein.

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