Neunkircher Zoo Ab Freitag wird’s tierisch weihnachtlich

Neunkirchen · Zum zweiten Mal findet am letzten Adventswochenende der Weihnachtsmarkt im Zoo statt. Eröffnung am Freitag um 15 Uhr.

 Zoodirektor Norbert Fritsch und die Zoopädagoginnen Katharina Kronauer und Ina Steinert (von links) haben das Programm vorgestellt.

Zoodirektor Norbert Fritsch und die Zoopädagoginnen Katharina Kronauer und Ina Steinert (von links) haben das Programm vorgestellt.

Foto: Elke Jacobi

Der Eingang bietet erst einmal ein trauriges Bild: Der komplette Kassenbereich ist abgerissen, vom Bauzaun umgeben. Wer in den Zoo will, der kauft zurzeit seine Karte am blauen Container. Wie gut, dass da schon jede Menge Holzhäuschen um die Ecke spitzen, weihnachtlich dekoriert und gar heimelig anzusehen. Alles ist bereit für den zweiten Aufguss des Weihnachtsmarkts im Neunkircher Zoo in Kooperation mit der Vitalregion. Bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr war das Wetter genauso mies, wie es jetzt bei der Programmvorstellung ist. „Das wird aber am vierten Adventswochenende gut werden. Kein Schnee, aber trocken, acht Grad“, das hat Zoodirektor Norbert Fritsch gegoogelt und wirft es gerne in die Runde. Treffpunkt ist im ehemaligen Zoorestaurant, hierhin ist das Zoobüro samt Papagei Merlin umgezogen, inmitten von Kisten und Kästen am großen Tisch präsentieren die pädagogischen Zoo-Mitarbeiterinnen Katharina Kronauer und Ina Steinert das, was die Besucher am Wochenende erwartet. Der Zoodirektor reicht Vanillekipferl dazu.

Mehr oder weniger als Testlauf haben sie die erste Auflage gesehen. „Jetzt sind wir viel besser gewappnet. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht“, sagt Steinert. „Alle, mit denen ich gesprochen habe, waren begeistert. Trotz des schlechten Wetters“, weiß Fritsch. Rund 700 Besucher werden es 2018 wohl gewesen sein, so überschlagen die Drei. In diesem Jahr sollen es merklich mehr werden. Weihnachtsmarkt im Zoo, das, so gesteht der Zoodirektor, sei schon lange ein Wunsch von ihm gewesen.

Könnte dann nicht vielleicht gleich der Neunkircher Weihnachtsmarkt hier für immer eine Heimat finden? Das, so sagt der Zoodirektor, könne er sich durchaus vorstellen. Und Steinert findet, dass das ein wunderbares Alleinstellungsmerkmal für Neunkirchen werden könnte. Bei der Stadt scheint man der Idee gegenüber gar nicht abgeneigt, wie eine Nachfrage der SZ zeigt. Statt des Marktes hinter der Christuskirche den offiziellen Neunkircher Weihnachtsmarkt komplett in den Zoo und aufs letzte Adventswochenende zu verlegen, das könnte durchaus seinen Reiz haben. Man stünde dem sehr offen gegenüber, werde das Thema allerdings erst in einigen Monaten endgültig besprechen, konnte Stadtpressesprecher Deniz Alavanda schon einmal telefonisch bestätigen.

Den Markt im Zoo dann mit vereinten Kräften stemmen und mit der Option der Ausweitung, das fänden Zoodirektor und Zoopädagogen jedenfalls gar nicht übel. Früher, da habe es die Krippen auf den Märkten gegeben, was kein angenehmer Aufenthalt für die Tiere gewesen sei. „Hier haben wir sozusagen eine Krippe an der anderen.“ Alles schön in Szene gesetzt, mit Lichterketten und dies und dem. Die Buden, die hier bereits aufgebaut sind, das sind im Übrigen sogar die Buden vom Neunkircher Weihnachtsmarkt. Rund um die Zooschule stehen sie und in der Falknerei, ein kleines Zelt wird es außerdem geben. Falls das Wetter nicht hält, was Fritschs Vorsage verspricht. Plätze zum Aufwärmen sind dann jedenfalls genug da. In der Zooschule selbst zum Beispiel. Da haben die Zoopädagogen so einiges für die Besucher vorbereitet. Nicht nur Vogelspinnen und Schlangen darf streicheln, wer den Mut dazu hat. Es darf gebastelt und geknabbert werden, vom Zootierarzt Mark Eichelmann gibt es Informationen über alles, was es rund um den Zoo zu wissen gibt. Selbst Blasrohrblasen darf man üben. Wer es lieber ruhiger mag, der kann hier mit Monika Jäckel Fröbelsterne basteln.

Insgesamt 15 Hütten, dazu noch einige Ausstellerstände bieten allerlei Weihnachtliches an. „Uns war wichtig, dass es ein bisschen was Besonderes gibt“, sagt Steinert. Deshalb beispielsweise gibt’s auch Glühbier. „Was handwerklich Besonderes, einen sozialen Hintergrund oder in Verbindung mit dem Zoo zu bringen“, das, so ergänzt Kronauer, waren die Kriterien, einen Stand hier zu bekommen. Rund 30 sind es geworden, sieben Buden stehen in der Falknerei, wo auch ein großes Feuer für besondere Atmosphäre sorgen wird. Die beliebten SR3-Tannenbäume Schilling und Friemel werden zur Eröffnung am Freitag um 15 Uhr erwartet. Ob sich Fritsch als Weihnachtsmann in ihre Mitte gesellen wird, das war noch nicht so ganz klar. Zu Ende der Programm-Präsentation schien er zumindest überredet, Steinert und Kronauer bestätigten, sich ums Kostüm zu kümmern.

Der Zoo wäre aber nicht Zoo, wenn es zu all dem weihnachtlichen Budenzauber nicht auch noch jede Menge Infos gäbe: über Imkerei oder die Singvögel-Kampagne des Dachverbandes Zoo beispielsweise. Während des Weihnachtsmarktes läuft das normale Zooprogramm übrigens weiter, also alle Fütterungstermine. „Flugvorführungen allerdings wird es vermutlich keine gben“, sagt Fritsch. Aber anfassen ist erlaubt. Eintritt wird an den drei Weihnachtsmarkt-Tagen keiner erhoben. Unter dem Motto: Pay what you want (zu deutsch: zahle, was du möchtest), gibt es aber die Möglichkeit, zu Gunsten des Zoos zu spenden. Übrigens: Auch, wenn der Weihnachtsmarkt im Zoo nicht zum offiziellen Neunkircher Weihnachtsmarkt werden wird – als dauerhafte Einrichtung ist er auf jeden Fall geplant.

 Die Stimmung war auch bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr schon gut, der Dauerregen hielt aber die Besucherzahlen niedrig.

Die Stimmung war auch bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr schon gut, der Dauerregen hielt aber die Besucherzahlen niedrig.

Foto: Jörg Jacobi
 Der Eingang am Neunkircher Zoo wird komplett neu gestaltet. Momentan ist das alte Gebäude abgerissen. Karten gibt es am blauen Container.

Der Eingang am Neunkircher Zoo wird komplett neu gestaltet. Momentan ist das alte Gebäude abgerissen. Karten gibt es am blauen Container.

Foto: Elke Jacobi
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