Kirche Unter dem Motto: „Kommt, alles ist bereit!“

St. Ingbert/Speyer · Über 250 ökumenische Veranstaltungen finden in der Pfalz und der Saarpfalz zum Weltgebetstag am kommenden Freitag statt.

 Künstlerin Rezka Arnuš hat das Titelbild für den Weltgebetstag geschaffen.

Künstlerin Rezka Arnuš hat das Titelbild für den Weltgebetstag geschaffen.

Foto: Heine/WGT e.V.

(red) „Kommt, alles ist bereit!” – unter diesem Motto steht der Weltgebetstag der Frauen, der am kommenden Freitag, 1. März, über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg begangen wird. Auch im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz laden Anfang März über 250 Gemeinden zu ökumenischen Gottesdiensten und Andachten aus Anlass des Weltgebetstages ein. Die Gebete, Lieder und Texte haben in diesem Jahr Frauen aus Slowenien verfasst.

Slowenien ist eines der jüngsten und kleinsten Länder der Europäischen Union. Von seinen gerade mal zwei Millionen Einwohnern sind knapp 60 Prozent katholisch. Obwohl das Land tiefe christliche Wurzeln hat, praktiziert nur gut ein Fünftel der Bevölkerung seinen Glauben. Bis zum Jahr 1991 war Slowenien nie ein unabhängiger Staat. Dennoch war es über Jahrhunderte Knotenpunkt für Handel und Menschen aus aller Welt. Sie brachten vielfältige kulturelle und religiöse Einflüsse mit. Bereits zu Zeiten Jugoslawiens galt der damalige Teilstaat Slowenien als das Aushängeschild für wirtschaftlichen Fortschritt. Heute liegt es auf der „berüchtigten“ Balkanroute, auf der im Jahr 2015 tausende vor Krieg und Verfolgung geflüchtete Menschen nach Europa kamen.

„In den letzten Wochen haben über 600 Frauen aus verschiedenen katholischen und protestantischen Gemeinden an unseren 25 Vorbereitungsseminaren für den Weltgebetstag teilgenommen“, berichtet Monika Kreiner. Die Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer hat im vergangenen Jahr zusammen mit ihrer protestantischen Kollegin Christine Gortner auch eine ökumenische Studienreise nach Slowenien angeboten. „Das so vielseitige Land und das hohe Engagement des dortigen Weltgebetstags-Komitees hat unsere Reisegruppe begeistert“ schwärmt Gortner.

Kreiner ist besonders auch vom biblischen Motto angetan: „Mit dem Bibelzitat: ´Kommt, alles ist bereit` wird dieses Jahr in besonderer Weise auf die Offenheit des Weltgebetstagskonzepts hingewiesen. Auch Menschen, die die Aktion noch nicht kennen, sind herzlich eingeladen, zu einer der Feiern hinzugehen.“ Oft gibt es nach dem Gottesdienst noch ein Beisammensein mit landestypischen Speisen. „Das ist eine schöne Möglichkeit, Menschen aus dem Wohnviertel kennenzulernen, die ich vorher vielleicht noch nie angesprochen habe“, zeigt sich Kreiner begeistert. „Das biblische Zitat: .Es ist noch Platz` weist allerdings über die direkte Nachbarschaft hinaus. Der Weltgebetstag ist insofern auch politisch, dass er immer auch die gesellschaftliche Situation im Blick hat und für eine Veränderung hin zu mehr Gemeinschaft und mehr Solidarität mit den Schwächeren eintritt.“ Und ihre Kollegin Christine Gortner ergänzt: „Der Weltgebetstag ist eine großartige ökumenische Basisbewegung, durch die viele Frauen ein Bewusstsein für die Wirksamkeit von solidarischem Handeln bekommen und sich im Gebet miteinander verbinden.“

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