Premiere für den "Vorschwitzenden"

Blieskastel. Die Kappensitzung der Hinnereckschen Karnevalsgesellschaft (HKG) Blieskastel am vergangenen Samstag war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen waren die Narren froh, dass nach einem Jahr gänzlich ohne Tagung des Fünfundeinhalb-Rates, die HKG hat keinen Elferrat, wieder ein Fastnachtsabend veranstaltet werden konnte. Der Schlösschenkeller stand nicht mehr zur Verfügung

 Ehrungen bei der "Hinnereckschen Karnevalsgesellschaft" auf der Kappensitzung am Freitagabend (von links): Carl-Oskar Kunz, Elly Kunz, Werner Weisbrodt und Kurt Collet. Foto: Jörg Martin

Ehrungen bei der "Hinnereckschen Karnevalsgesellschaft" auf der Kappensitzung am Freitagabend (von links): Carl-Oskar Kunz, Elly Kunz, Werner Weisbrodt und Kurt Collet. Foto: Jörg Martin






Blieskastel. Die Kappensitzung der Hinnereckschen Karnevalsgesellschaft (HKG) Blieskastel am vergangenen Samstag war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen waren die Narren froh, dass nach einem Jahr gänzlich ohne Tagung des Fünfundeinhalb-Rates, die HKG hat keinen Elferrat, wieder ein Fastnachtsabend veranstaltet werden konnte. Der Schlösschenkeller stand nicht mehr zur Verfügung. Ersatz fand man im Kardinal-Wendel-Saal weiter oben auf dem Schlossberg, wo man komfortabler feiern konnte und sowohl auf der Bühne, als auch für die Zuschauer mehr Platz zur Verfügung hatte. Dann war es auch für Kurt Collet eine Premiere. Er gab sein Debüt als Sitzungspräsident oder wie er es närrisch formulierte, als "Vorschwitzender". Gleichzeitig hieß das aber auch, Abschied zu nehmen von Werner Weisbrodt in dessen langjähriger Funktion. 16 Jahre lang hatte er die Leitung der kleinsten Kappensitzung der Welt inne. Am Samstag nun wurde er für die Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt. Da konnte er auch nur zögerlich "Nein" sagen, als ihn Collet eindringlich aufforderte, doch die HKG-Hymne zu singen. Das Lied der Gesellschaft ist das populäre Stimmungslied "Die Vögelein vom Titikakasee" der Kölner Band "De Räuber". Weisbrodt ließ sich erweichen, sang den Titel und sorgte so dafür, dass die Stimmung noch weiter anstieg. Abschied nehmen hieß es auch für zwei Urgesteine der "Kaschdler Faasenacht", nämlich Elly und Carl-Oskar Kunz. Sie wollen sich in den karnevalistischen Ruhestand zurückziehen, meinte Carl-Oskar. Er sei jetzt immerhin 80 Jahre alt. So ganz nahm Sitzungspräsident Collet dem Ehepaar den Abschied noch nicht ab. Er spekulierte eher auf eine Pause und ließ zwischen den Zeilen den Wunsch erkennen, dass die beiden trotz Rückzugs den einen oder anderen Beitrag beisteuern könnten. Dabei ist etwa Elly Kunz nicht nur für ihre Beiträge bei den HKG-Sitzungen bekannt. Sie war lange Jahre auch Darstellerin der Figur "Stallbock" bei der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG). Ihr Ehemann Carl-Oskar steht vor allem für über fünf Jahrzehnte kritisch-humorvolle Betrachtung des kommunalpolitischen Geschehens in Bliesgau. Das tat er auch bei der BKG. Da kam er auch am Samstag nicht drumherum, noch ein paar Zeilen zum Besten zu geben. "Zufällig" hatte er eine Reimrede vorbereitet und erinnerte rückblickend an die Anfänge der HKG im für eine Karnevalsgesellschaft beschaulichen Lokal Ackermann. Da kam Sitzungspräsident Collet nicht an einer Ehrung der beiden HKG-Gründungsmitglieder vorbei.

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