Kunstwettbewerb Neue Idee kreiselt um Weisgerber-Statue

St Ingbert · OB Hans Wagner möchte einen Kunstwettbewerb veranstalten. Das Objekt des Siegers könnte in der Ensheimer Straße im Kreisel stehen.

 Im Kreisverkehr in der Ensheimer Straße, hier ein Archivfoto aus dem Jahr 2012, soll ein Kunstwerk zu Ehren Albert Weisgerbers errichtet werden. Foto: Blatt

Im Kreisverkehr in der Ensheimer Straße, hier ein Archivfoto aus dem Jahr 2012, soll ein Kunstwerk zu Ehren Albert Weisgerbers errichtet werden. Foto: Blatt

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Es tut sich was in der Mitte des Kreisels in der Ensheimer Straße. Nach dem Abbau der umstrittenen Ingobertus-Skulptur könnte dort im nächsten Jahr vielleicht eine Albert-Weisgerber-Statue stehen. Studenten der Hochschule für Bildende Kunst (HBK) sollen das Kunstobjekt in einem extra dafür ausgeschriebenen Wettbewerb fertigen. "Ziel des Wettbewerbs ist es, eine Statue oder ein Kunstobjekt zu kreieren, welches die Stadt St. Ingbert mit dem berühmten Maler Weisgerber verbindet. Für die Studenten ist das eine tolle Aufgabe", sagt Oberbürgermeister Hans Wagner. Der Kreativität der Studenten seien dabei keine Grenzen gesetzt, so der OB weiter: "Jeder Student der HBK kann teilnehmen und sich künstlerisch austoben." Das bedeutet: Die angehenden Künstler können frei über Materialauswahl oder Darstellungsform entscheiden, so lange die Aufgabe des Wettbewerbs erfüllt ist. "Die Studenten müssen sich aktuell mit dem Thema Albert Weisgerber auseinandersetzen und ihn in das Stadtbild St. Ingbert integrieren. Das ist die Vorgabe", erklärt Andrea Fischer, Kuratorin der Albert-Weisgerber-Stiftung.

In den kommenden Monaten werden die Stadt, die HBK und die Weisgerber-Stiftung den Wettbewerb vorbereiten, die Vorgaben und den Zeitrahmen definieren und schließlich den Künstler-Contest ausschreiben. Zum Wintersemester im Oktober soll dieser beginnen. Eine genaue zeitliche Einteilung, wie viel Zeit die Studenten für die Ausarbeitung ihrer Ideen haben und wann der Sieger bekannt gegeben wird, gäbe es noch nicht. OB Wagner: "Die Idee zu diesem Wettbewerb ist ganz frisch. Weitere Details müssen noch ausgearbeitet werden." Die Studenten mit den sechs besten Idee, die das Kuratorium der Weisgerber-Stiftung und der Oberbürgermeister auswählen, kommen in die nächste Runde. Sie erhalten 500 Euro, um aus ihrer Papierskizze ein Modell zu fertigen. "Mit einem Kunstmodell vor Augen, können wir uns die Idee besser vorstellen und eher entscheiden was passt", teilt Wagner mit.

So gibt es zum Verlauf des Wettbewerbs noch einige Details zu klären. Jedoch stehe die Finanzierung und der Standort des Kunstobjekts schon fest. Der Oberbürgermeister wünscht sich eine öffentlich zugängliche Stelle, an der die Statue gut zur Geltung käme. Ebenso soll das Kunstobjekt die Menschen daran erinnern, dass St. Ingbert die Heimatstadt des bedeutenden Malers Weisegeber sei. Wagner: "Der Kreisel Ensheimer Straße wäre dafür der perfekte Ort." Auf Nachfrage der SZ, ob es noch andere Plätze in St. Ingbert gäbe, die für das Kunstobjekt in Frage kämen, schüttelte Wagner den Kopf und antwortete "eigentlich nicht".

Im Jahre 2012 ließ der ehemalige Oberbürgermeister Georg Jung in dem besagten Kreisel eine drei Meter hohe Sandsteinfigur des heiligen Ingobertus errichten. Dieses Vorgehen war der Auslöser für eine jahrelange Diskussion. Der Beschluss einen Wettbewerb auszuschreiben, um eine Weisgerber-Statue zu fertigen, entschied Oberbürgermeister Wagner ohne die Zustimmung des Stadtrates, zusammen mit dem Vorstand der Weisgerber-Stiftung. Etwa 30 000 Euro will die Stadt für den Bau des Kunstobjektes einplanen. Das Geld stammt aus einem 2009 abgeschlossenen Kooperationsvertrag zwischen HBK, der Stadt St. Ingbert und der Stiftung. Der Vertrag sollte 600 000 Euro umfassen und war für das geplante Museum in der Baumwollspinnerei gedacht.

"Die 30 000 wurden damals im Voraus bezahlt und standen seitdem unberührt auf einem Konto. In Absprache mit der Weisgerber-Stiftung überlegten wir, wofür wir das Geld nutzen könnten, da der Umbau der Baumwollspinnerei nicht voran geht", sagt Wagner. Dabei sei man auf die Idee für einen Wettbewerb gekommen. "Die Tatsache, dass St. Ingbert die Heimatstadt von Albert Weisgerber ist, wird leider nicht öffentlich präsentiert. Mit einer Statue könnten wir das ändern", meint Wagner. Er hoffe, dass das geplante Museum vielleicht 2019 fertig sein werde.

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