Lieder über die Freiheit und die Liebe

Gräfinthal. "De amor y libertad" - selbst jemand, der kein Spanisch kann, findet durch spontanes Vermuten heraus, was das heißen könnte: "Von Liebe und Freiheit". Und um diese beiden Bereiche ging es am Freitagabend im Gräfinthaler Haus Wulfinghoff

 Liza Montes de Oca (links) und Héctor Zamora bei ihrem Konzert im Gräfinthaler Haus Wulfinghoff. Foto: Jörg Martin

Liza Montes de Oca (links) und Héctor Zamora bei ihrem Konzert im Gräfinthaler Haus Wulfinghoff. Foto: Jörg Martin

Gräfinthal. "De amor y libertad" - selbst jemand, der kein Spanisch kann, findet durch spontanes Vermuten heraus, was das heißen könnte: "Von Liebe und Freiheit". Und um diese beiden Bereiche ging es am Freitagabend im Gräfinthaler Haus Wulfinghoff.Dort stand die letzte Auflage der "Gräfinthaler Vierjahreszeiten" für 2012, die der Verkehrsverein Mandelbachtal seit vielen Jahren veranstaltet, auf dem Programm. Angekündigt war auch ein Mann, der vom Titel zwar im Vordergrund, bei diesem Termin jedoch sich dezent zurückhielt: Héctor Zamora. Der Mexikaner mit Wohnsitz Saarbrücken hatte zwei weitere Künstler als Repräsentanten des lateinamerikanischen Raumes mit dabei: Leonardo (Leo) Ortega (Percussions) und Liza Montes de Oca (Gesang). Somit war die ideale Kombination hinsichtlich der Herkunft - Zamora (Mexiko), Ortega (Argentinien) und De Oca (Peru) - Gewähr für eine Hommage an lateinamerikanische Dichterinnen und Musikerinnen. Mit Leo Ortega und dem mehr als ausdrucksvollen Gesang von de Oca erhielten die Lieder das, was sie brauchten: Temperament, Feuer und Melancholie. Zum Auftakt starteten Héctor und Leo mit dem Titel "Estrella Azul" aus Peru. Da passte vor allem auch Ortegas Cajonspiel ideal dazu. Bei "Pupila de águila" ("Raubvogelaugen") kam die Peruanerin Liza Montes de Oca dazu. Das war das südamerikanische Flair, das die Besucher im barocken Gräfinthal wohl auch erwartet hatten. Das Trio blieb in Chile, bei der Komponistin Violeta Parra und ihrem Titel "Gracias a la vida" ("Ich danke dem Leben"). Mithin eines der Lieder, welches durch zügiges Gitarrenspiel, flotte Percussions und ausdrucksvollen Gesang überzeugte. Das war ergreifend positiv trotz des leicht melancholischen Touches. "Cardo o ceniza" kam bei den Besuchern mehr als sehr gut an. Beschwingt, flott und träumerisch ging es bei "Drume negrita" zu. Dieses Lied bestach durch seine zugleich phasenweise träumerischen Züge und vor allem durch seine kubanischen Klänge. Beinahe richtiges Karibik-Flair zauberten die Drei auf die Bühne, als sie "Amor perdido" ("Verlorene Liebe"), welches aus Puerto Rico stammt, zum Besten gaben.

Träumerisch hingegen ging es auf der Station Kuba der Reise von Zamorra und seinen beiden Mitmusikern weiter. "Estoy enamorada" ("Ich bin verliebt") nahm man ihnen direkt ab. Lateinamerikanische Lieder sind oft melancholisch und handeln vom Sinn des Lebens. Den "Grund zum Leben" lieferte da das argentinische "Razón de vivir". Man muss es ja so pessimistisch sehen, wie "Maldigo del alto cielo" ("Ich verfluche den Himmel").

Im zweiten Teil widmeten sich Héctor, Liza und Leo unter anderem mit "Ceniza" den hart arbeitenden Frauen Perus, die tagtäglich das Land bestellen. Da passte danach direkt ein mexikanischer Bolero "Me he de guardar", dazu, bei welchem die Sängerin einen Kuhkiefer (!) als Rhythmusinstrument benutzte. Dieser wurde von den Dreien liebevoll "Pepe" genannt. jma

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