Kleiner Dank für aufreibende Hilfe

Saarpfalz-Kreis · Sozialminister Andreas Storm hat acht Menschen aus dem Saarpfalz-Kreis mit der saarländischen Pflegemedaille ausgezeichnet. Seit mindestens fünf Jahren pflegen die Geehrten ihre Angehörigen daheim. Ein nicht immer leichter Job.

 Sozialminister Andreas Storm (links) und Landrat Clemens Lindemann (rechts) mit den am Montagnachmittag geehrten saarpfälzischen Trägern der saarländischen Pflegemedaille. Foto: Thorsten Wolf

Sozialminister Andreas Storm (links) und Landrat Clemens Lindemann (rechts) mit den am Montagnachmittag geehrten saarpfälzischen Trägern der saarländischen Pflegemedaille. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Verleihung der saarländischen Pflegemedaille ist eine gute Tradition. Aber wohl auch eine, die so mancher lieber mit Blick auf das mit ihr verbundene Schicksal nicht erhalten möchte. Am vergangenen Montag brachte es Arno Degel nach Erhalt seiner Auszeichnung bei aller Freude über die Anerkennung seiner Leistungen so auf den Punkt: "Ich hätte auf diese Medaille gerne verzichtet."

Im kleinen Sitzungssaal des Forums waren es neben dem Niederwürzbacher Degel auch Klaus Stefan Fleck aus Biesingen, Annerose Fuchs aus Bliesmengen-Bolchen, Ursula Schmidt und ihr Vater Walter Geis (er war gesundheitsbedingt verhindert) aus Limbach, Lydia Linke aus Kirrberg, Elisabeth Paul aus Niederwürzbach und Friedrich Schmidt aus Limbach, die aus den Händen von Sozialminister Andreas Storm (CDU) für die langjährige Pflege von Angehörigen ausgezeichnet wurden. An der Seite Storms: Landrat Clemens Lindemann (SPD). Der würdigte die Leistungen der Ausgezeichneten - vor allem auch deswegen, weil dieser ehrenamtliche Einsatz es ermögliche, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich zu Hause bleiben könnten. "Es ist wichtig, dass diese Menschen mit viel Liebe, Hinwendung und Achtung umsorgt werden." Dazu hätten die Geehrten einen wichtigen Beitrag geleistet "und ich weiß aus dem einen oder anderen Einzelfall, wie schwierig, aufreibend und belastend das sein kann. Umso mehr schätze ich, dass Sie sich diesen Aufgaben gestellt haben."

Sozialminister Andreas Storm stand dem mit seinem Lob in nichts nach. Als Teil landesweiter Anstrengungen in der Pflege sei das Engagement von Familienangehörigen, neben den Angeboten hauptamtlicher Dienste, ein entscheidender Faktor. In Richtung der Geehrten sagte er: "Sie sind mit die eigentlichen Hauptakteure - als Menschen, die sich dazu bereiterklären, alles andere hintanzustellen und ihre Angehörigen zu pflegen." Das sei eine hervorragende Sache, "die aber in unserer Gesellschaft viel zu wenig gewürdigt wird", so Storm. "Und das ist auch der Grund, warum die saarländische Landesregierung vor einigen Jahren entschieden hat, pflegende Angehörige ehrenvoll mit der Pflegemedaille auszuzeichnen."

Storm würdigte aber nicht nur die, die sich über Jahre hinweg ihren Angehörigen gewidmet, sondern auch jene, die mit wachem Auge diese herausragende Leistung erkannt und die nun Ausgezeichneten vorgeschlagen hatten. So dankte er Kirrbergs Ortsvorsteher Stefan Mörsdorf, dem Niederwürzbacher/Seelbacher Ortsvorsteher Michael Wonz, Frederik Just vom Verein Betreutes Wohnen zu Hause Saarland, Pfarrer Stephan Meßner von der Pfarrgemeinde Ensheim und Magdelena Baspinar-Görlinger vom Pflegestützpunkt im Saarpfalz-Kreis.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Pflegemedaille der saarländischen Landesregierung wird vom Sozialminister überreicht. Mit ihr soll auf den Einsatz pflegender Angehöriger aufmerksam gemacht und ihnen auch öffentlich gedankt werden. Geehrt werden kann, wer einen Angehörigen mindestens fünf Jahre lang betreut. red

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