Klang-Wellen im Kirchenschiff

Einöd · Das Protestantische Netzwerk hatte geladen, und viele Gruppen waren gekommen zum musikalischen Nachmittag in der Einöder Apostelkirche. Eröffnet wurde das vielseitige Konzert mit der fulminanten Trommlergruppe Navitus.

 Die Trommlergruppe Navitus eröffnete fulminant am Samstag den Konzertreigen des „Musikalischen Netzwerks“ in der Einöder Apostelkirche, einen Nachmittag lang gab es „Schall, Klang und Glockenschlag“. Foto: Thorsten Wolf

Die Trommlergruppe Navitus eröffnete fulminant am Samstag den Konzertreigen des „Musikalischen Netzwerks“ in der Einöder Apostelkirche, einen Nachmittag lang gab es „Schall, Klang und Glockenschlag“. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Neun Chöre, Musikgruppen, Projekte und Einzelkünstler, ein ganzer Nachmittag voller Musik in der Einöder Apostelkirche: Am vergangenen Samstag zeigte das Protestantische Netzwerk im Dekanat Zweibrücken als "Musikalisches Netzwerk", dass nicht nur Erwachsenenbildung sowie Männer- und Jugendarbeit zum Programm der gemeinsamen Arbeit der insgesamt 14 protestantischen Kirchengemeinden des Zusammenschlusses gehören. "Mit Schall, Klang und Glockenschlag" so der Titel des Nachmittags, zeigte sich die musikalische Ausprägung des Netzwerks. Mit der Trommlergruppe Navitus aus Contwig-Stambach-Winterbach-Niederhausen, der Gitarren-Kindergruppe Niederauerbach, den Young Voices Einöd, dem Projektchor 100 Blieskastel, dem Protestantischen Kirchenchor Limbach, dem Liedermacher Andreas Vogel aus Schwarzenacker, den beiden Band-Projekten PopNCorn und Irish Music aus dem Dekanat Zweibrücken und dem Gesangverein Eintracht Brenschelbach hatten viele Kirchengemeinden ihre musikalischen Botschafter nach Einöd entsandt.

Nach der Begrüßung durch Dekan Peter Butz und Netzwerkbegründer Jürgen Neumann, Presbyter in Einöd, war es zuerst die Trommlergruppe Navitus, die das Kirchenschiff akustisch und emotional zum Schwingen brachte - nicht nur mit schwungvollen Rhythmen, sondern auch mit stimmigem Gesang. Da waren lautstarke Jubelstürme fast schon programmiert. Einöds Pfarrerin Heide Salm, die den Nachmittag moderierte, zeigte sich dementsprechend begeistert vom musikalischen Auftakt des Nachmittags, als sie von einem "mitreißenden Einstieg" sprach. "Wer morgens dreimal schmunzelt, mittags nicht die Stirne runzelt, abends singt, dass alles schallt, der wird hundert Jahre alt", zitierte Salm einen Sinnspruch und machte als aktive Sängerin bei den Young Voices Einöd damit klar: "Singen und Musik sorgen für allgemeines Wohlbefinden. Mit dem heutigen Nachmittag, den schwungvollen Rhythmen, den lauten und leisen Tönen, den alten und neuen Weisen arbeiten wir doch ganz kräftig an diesen einhundert Jahren."

Christian Schad, Kirchenpräsident der evangelischen Kirche der Pfalz und Schirmherr der Veranstaltung, rückte dann die Musik in einen weiten Kontext des Mensch- und Christsein. Und auch er würdigte nachdrücklich den Auftakt mit Navitus. "Es war wirklich sehr eindrucksvoll, mit diesen Klängen begrüßt zu werden. Und ich finde es ganz toll, dass heute hier so viele unterschiedliche Musikstile erklingen werden."

Schad wertete grundsätztlich die Kirchenmusik als "Christusträgerin" und ihre besondere Bedeutung in der protestantischen Kirche als Kernelement der Lutherischen Reformations-Bewegung. Diese sei, so Schad, ihrem innersten Wesen nach eine Singbewegung gewesen.

"Neben der Bibel wurde das Gesangbuch zur wichtigsten Quelle der protestantischen Gemeinden. Viele, vielleicht die meisten aus der Anhängerschaft Luthers, haben sich in den neuen Glauben nicht nur hineingedacht, sondern haben sich hingebungsvoll in ihn hinein gesungen." Damit sei die Pflege der Kirchenmusik Lebens- und Wesensäußerung der protestantischen Kirche. "Und das ist es, woran dieses musikalische Netzwerk mitwirkt."

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