Ein Gütesiegel für den Saarpfalz-Kreis

Saarpfalz-Kreis · Dank flexibler Regelungen für Mitarbeiter gilt der Kreis offiziell als ,,Familienfreundliches Unternehmen“.

 IHK-Geschäftsführer Mathias Hafner (links) übergibt Landrat Theophil Gallo das Gütesiegel ,,Familienfreundliches Unternehmen“ . Foto: Beate Ruffing

IHK-Geschäftsführer Mathias Hafner (links) übergibt Landrat Theophil Gallo das Gütesiegel ,,Familienfreundliches Unternehmen“ . Foto: Beate Ruffing

Foto: Beate Ruffing

(red) Die Vereinbarung von Beruf, Familie und oftmals auch der Pflege von Familienangehörigen sind eine zunehmende Herausforderung für viele Arbeitnehmer. Der Saarpfalz-Kreis bietet bereits seit Jahren flexible Arbeitszeiten und mit dem Pflegestützpunkt eine Beratungsstelle zum Thema ,,Pflege". Im Mai 2016 gab es zunächst eine Pilotphase zur Einrichtung von Home-Office-Arbeitsplätzen. Seither gibt es auf Basis einer Home-Office-Vereinbarung solche Arbeitsplätze in den Fachbereichen Soziale Angelegenheiten, Rechnungsprüfungsamt, Gutachterausschuss und Jobcenter. Erklärtes Ziel ist es nun, weitere Schritte für gute, familienfreundliche Arbeitsplätze zu gehen.

Hierzu wurde eigens eine AG ,,Familienfreundlicher Arbeitgeber" bei der Kreisverwaltung gegründet. Der AG gehören neben dem Personalrat die Frauenbeauftragte, der Kreisjugendamtsleiter, die Leiterin des Gesundheitsamtes, die Geschäftsbereichsleiterin Arbeit und Soziales, der Geschäftsbereichsleiter ,,Zentrale Steuerung", Mitarbeiter aus dem Bereich Personal und das in 2005 gegründete Lokale Bündnis für Familien im Saarpfalz-Kreis an.

Begleitet wird die weitere Entwicklung zum familienfreundlichen Unternehmen von Ute Knerr, Leiterin der Servicestelle ,,Arbeiten und Leben im Saarland", bei der sich der Saarpfalz-Kreis zur Zertifizierung für das Siegel ,,Familienfreundliches Unternehmen" beworben hat. Initiatoren des Gütesiegels sind die IHK Saarland, die Handwerkskammer und die Landesregierung. Das Gütesiegel wird zunächst für zwei Jahre verliehen und bedarf einer Rezertifizierung. Nach einem Analysegespräch und Workshops wurden Zielvereinbarungen in verschiedenen Handlungsfeldern vereinbart. ,,Zwei Drittel der Mitarbeiter sind über 40 Jahre alt. Es gibt bereits eine große Flexibilität bei den Arbeitszeiten. In den Workshops standen die Kinderbetreuung und die Elternzeit für Väter im Mittelpunkt.", resümierte Ute Knerr die ersten Schritte der Zertifizierung bei der Vorbereitung zur Gütesiegelverleihung.

Die Ziele für die nächsten beiden Jahre sind deshalb zum einen die Einrichtung einer Kinderbetreuung an Brückentagen für Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren von 8 bis 14 Uhr. Laut einer Bevölkerungsumfrage des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend möchten 54 Prozent der Väter gerne weniger arbeiten, um sich familiär mehr engagieren zu können. Eine weitere Zielvereinbarung ist die Förderung von Vätern in der Elternzeit und die Benennung von Matthias Feind von der Psychologischen Beratungsstelle als Väterbeauftragten als Anlaufstelle für Fragen zu Vaterschaft und Vereinbarkeit von Beruf und Familien. Mit Susanne Fehrenz vom Pflegestützpunkt haben die Mitarbeiter künftig eine feste Ansprechpartnerin für eine individuelle und vertrauliche Beratung, wenn plötzlich die Pflege von Familienangehörigen oder nahe stehenden Menschen zu organisieren ist. Ferner hat die Kreisverwaltung auf der Agenda, Plätze bei bereits bestehenden Ferienbetreuungen für Kinder von Kreisbeschäftigten zu vermitteln. IHK-Geschäftsführer Mathias Hafner: ,,Familienfreundlichkeit ist nicht nur gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sondern auch im originären Interesse aller Arbeitgeber, die für Fachkräfte attraktiv sein möchten. Der Saarpfalz-Kreis hat hier bereits vieles auf den Weg gebracht. Und der Kreis hat noch einiges vor."

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