Siegel für familienfreundliche Betriebe

Saarbrücken. "Familienfreundlichkeit soll unter saarländischen Unternehmen zum guten Ton gehören", sagt Familienminister Andreas Storm

 Das neue Gütesiegel soll zeigen, ob Unternehmen familienfreundlich sind. Foto: Becker & Bredel

Das neue Gütesiegel soll zeigen, ob Unternehmen familienfreundlich sind. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. "Familienfreundlichkeit soll unter saarländischen Unternehmen zum guten Ton gehören", sagt Familienminister Andreas Storm. Dafür haben Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) gemeinsam mit dem Ministerium ein Instrument entwickelt, um das Arbeitsumfeld im Saarland familienfreundlicher zu gestalten: das saarländische Gütesiegel "Familienfreundliches Unternehmen". Dieses soll künftig an Unternehmen verliehen werden, die bestimmte Anforderungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfüllen. "Da geht es beispielsweise darum, mehr Frauen zu ermöglichen, ganztags zu arbeiten", erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch.Dieses Gütesiegel kann bei der "Servicestelle Arbeiten und Leben im Saarland" (ALS) beantragt werden. Bereits 20 Anträge sind eingegangen, wie die ALS-Ansprechpartnerinnen Ute Knerr und Elisabeth Hessedenz verraten. Die beiden statten ab sofort den Unternehmen Besuche ab und prüfen die zu erfüllenden Kriterien. Dazu gehören zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Förderung von Kinderbetreuung oder Unterstützung bei der Pflege von Familienmitgliedern. Für die ersten 50 Unternehmen sei das Siegel kostenlos, danach koste es je nach Unternehmensgröße zwischen 100 und 400 Euro, wie Storm sagt: "Jedes Unternehmen soll sich das Siegel leisten können." Hessedenz geht davon aus, dass die ersten 50 Siegel "in kürzester Zeit vergeben werden".

Grund für die Initiative ist der Fachkräftemangel, der vor allem im Saarland deutlich spürbar sei, wie Storm erklärt: "Das Saarland hat im Vergleich zu den anderen Bundesländern bis 2020 den stärksten Rückgang an Schulabgängern zu befürchten. Damit geht der Nachschub am Arbeitsmarkt zurück. Deshalb ist dieses Instrument eine Win-Win-Situation, weil es Unternehmen und Arbeitgebern hilft." Vor allem den Klein- und Mittelständlern werde geholfen, ihre Attraktivität und ihr Image auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Die Initiatoren erhoffen sich dabei einen ähnlichen Effekt wie beim Wettbewerb "Unternehmen Familie", der saarländische Betriebe für ihre Familienfreundlichkeit prämierte. Im Vergleich zum Wettbewerb 2011 seien 2012 doppelt so viele Bewerbungen eingegangen, erklärte HWK-Hauptgeschäftsführer Georg Brenner. jan

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