Schnelle Lösung muss her In Oberwürzbach fehlen Kita-Plätze

Oberwürzbach · Ab Mitte 2019 wird es voll in der Kita Oberwürzbach. Nicht jedem Kind konnte ein Platz zugesagt werden. Abhilfe soll ein Anbau schaffen.

 Nach der Erweiterung der Kita um einen zusätzlichen Gruppenraum vor acht Jahren, ist es dort bereits wieder zu eng. Im kommenden Jahr soll ein Anbau Richtung Hauptstraße den Platzbedarf decken.

Nach der Erweiterung der Kita um einen zusätzlichen Gruppenraum vor acht Jahren, ist es dort bereits wieder zu eng. Im kommenden Jahr soll ein Anbau Richtung Hauptstraße den Platzbedarf decken.

Foto: Cornelia Jung

Einige Eltern, die ihre Kinder in der Kita in Oberwürzbach anmelden wollten, konnte für das kommende Kindergartenjahr keine verbindliche Zusage bekommen. Eine unbefriedigende Situation, die aber mit einem Anbau lösbar ist, wie der Oberbürgermeister am vergangenen Montag in der Kita mitteilte. „St. Ingbert entwickelt sich, was die Kinderanzahl angeht, prächtig“, so der St. Ingberter Oberbürgermeister Hans Wagner. Die Stadt sei zusammen mit dem Kreis in der Pflicht, Betreuungsplätze vorzuhalten. „Wir sind bemüht, alle Kinder wohnortnah unterzubringen“, sagte er und löste bei den betroffenen Eltern genau damit die Diskussion aus, was das denn bedeute. Denn solange der Kita-Anbau für eine weitere Gruppe nicht fertig ist, könne der Nachwuchs übergangsweise in Rohrbach untergebracht werden.

Das, was für manche Eltern eine Zumutung bedeute, ist für Hans-Josef Daubaris vom Kreisjugendamt eine echte Alternative. Er kenne andere Situationen und findet die Variante, bei der die bestehenden Gruppen unter Umständen mit zwei Kindern mehr belegt werden könnten und die „überzähligen“ neun Kinder in einem anderen Ortsteil unterkommen „zwar nicht optimal“, aber es sei immerhin eine „gute Ausgangslage“.

Für das (An-)Bauprojekt, bei dem mit Kosten um die 600 000 Euro gerechnet werde, gebe es Fördermittel. Laufe alles ideal, könnte der Anbau in Leichtbauweise bereits im August 2019 fertig sein. Entwürfe gebe es bereits, auch Gespräche mit Architekten.

„Ich habe meine Zweifel“, sagte Ortsvorsteherin Lydia Schaar angesichts der sportlichen Zeitschiene. „Wunschdenken“, nannte es eine Kita-Mutter. Man versuche als Stadt alles, damit die Oberwürzbacher Eltern ihre Kinder nicht nach Rohrbach fahren müssten, so Wagner. Wie viele Kinder im nächsten Jahr tatsächlich in der Kita dazukommen, könne man nie genau sagen, so Thea Holzer von der Abteilung Familie und Soziales. Es gebe viele Gründe, die die Kinderzahlen für die kommenden Jahre nur zu einer Schätzung machen. Diese und ein Anbau in der Planungsphase machen sichere Zusagen an die Eltern unmöglich.

„Fakten und Zahlen“, die ein Vater für die „Planungssicherheit“ seiner Familie wünschte, konnten so auch nicht genannt werden. Zumal auch bei Fertigstellung des Anbaus erst eine Betriebserlaubnis, die vom Landesjugendamt erteilt wird, Verbindlichkeiten zulässt. Eine Containerlösung und das neben der Kita befindliche Schwesternhaus als Übergangslösung wurden von Holzer und Daubaris wegen der strengen Brandschutzauflagen verworfen. Da dauere die Genehmigung so lange wie der Anbau. Daubaris lobte das Bemühen der Stadt und war optimistisch, was die schnelle Realisierung der eher kleinen Maßnahme in Oberwürzbach angehe. Noch könne nicht genau gesagt werden, ob und wie lange eine Überbelegung der Kita-Gruppen möglich ist, wenn sie denn überhaupt nötig ist. „Je konkreter die Planungen, desto konkreter können die Aussagen getroffen werden“, so der Mitarbeiter des Kreisjugendamtes.

Der Oberbürgermeister rechnet damit, dass die Planungen bis Januar stehen. Dann solle eine weitere Info-Runde und unter Umständen eine Sonderstadtratsitzung stattfinden. Auch für die Kita-Leiterin ist es eine neue Situation, für die sie sich eine gute Lösung für alle Seiten erhofft. „Bisher haben wir immer alle Kinder aufnehmen können“, sagte Sonja Paulus-Schaum.

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