Dante-Lesungen in St. Ingbert Das Beste aus der „Göttlichen Komödie“

St. Ingbert · Der weltberühmte Dichter Dante Alighieri steht mit seiner „Divina Commedia“ im Mittelpunkt dreier Lesungen im St. Ingberter Kulturhaus.

 Ein Denkmal wurde dem Dichter Dante Alighieri in seiner Geburtsstadt Florenz errichtet.

Ein Denkmal wurde dem Dichter Dante Alighieri in seiner Geburtsstadt Florenz errichtet.

Foto: dpa/Klaus Blume

In drei Soiree-Veranstaltungen im Februar lesen Ursula Ochs-Steinfeld und Albrecht Ochs fortlaufend die schönsten Passagen aus Dante Alighieris Dichtung „Die göttliche Komödie“ (Divina Commedia). Dante ist nicht nur der bedeutendste Dichter der italienischen Literatur, sondern einer der größten Autoren der Weltliteratur.

Die vor siebenhundert Jahren entstandene „Göttliche Komödie“ ist kein Theaterstück, wie der Titel vermuten ließe, sie ist vielmehr ein Werk der erzählenden Literatur. Eine Sinnkrise oder Lebenskrise, heute würden wir von einer Midlife-Crisis sprechen, ist das auslösende Moment für Dante, eine Reise durch die jenseitige Welt anzutreten. Er durchwandert das Inferno - die Hölle, das Purgatorio, den Läuterungsberg, um schließlich das Paradiso, den Himmel in seinen Spähren zu erreichen, wo er letztlich zur Anschauung der Absolutheit Gottes kommt. Durch die Hölle und den Läuterungsberg wird er vom römischen Dichter Vergil geführt, der sein großes literarisches Vorbild ist, durch die Himmelsspähren geleitet ihn Beatrice, die von ihm aus der Ferne geliebte, früh verstorbene Frau.

Dantes Wanderung geht zunächst in den ungeheuren Trichter hinab, der unter der Oberfläche der Erde bis zu ihrem Mittelpunkt reicht. Es handelt ich um den Ort des Infernos, wo die auf immer Verlorenen sind. Durch einen engen Schacht auf der entgegengesetzten Seite der Erdkugel gelangen die Wanderer an den Fuß des Läuterungsberges, wo die Seelen trotz guter Gesinnung das in ihnen noch vorhandene Böse abbüßen müssen, schließlich erreichen sie den Himmel, „den Ort jener, die im Guten vollendet sind“.

Auf dieser Wanderung wird Dante mit allen bösen und guten Seiten der menschlichen Existenz konfrontiert. Auf eine bisweilen schockierend realistische Weise schildert er die Untaten der Menschen und ihre entsprechende Strafe im Jenseits. Ebenso eindrucksvoll aber vergegenwärtigt er in visionärer Schau die Sphäre der Seligen in der Lichtwelt des Himmels. Dabei ist die Darstellungsweise des Autors immer anschaulich durch den konkreten Bezug auf das Leben. So ist Dantes Werk auch noch über siebenhundert Jahre nach seiner Entstehung von großer Lebendigkeit und spricht auch den modernen Leser unmittelbar an.

Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Sein Leben fällt in eine geistig und politisch sehr bewegte Zeit. Er selbst nimmt aktiv am politischen Leben seiner Vaterstadt teil, er gerät zwischen die politischen Fronten und wird schließlich 1302 aus Florenz verbannt. Nach einem unruhigen Wanderleben stirbt er 1321 in Ravenna. Die zentrale existenzielle Erfahrung seines Lebens ist die Liebe zu Beatrice, die er in seiner Dichtung verewigt hat.

Die drei Soireen mit fortlaufender Lesung aus Dante Alghieris „Die göttliche Komödie“ (La Divina Commedia) finden am kommenden Sonntag, 2., Sonntag, 9., und am Sonntag, 16. Februar, jeweils um 17 Uhr im Kulturhaus St.Ingbert, Annastraße 30 statt.

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