Hilfe auf den Philippinen Ärzte operieren auf den Philippinen

St. Ingbert · Ein Oberarzt aus dem St. Ingberter Kreiskrankenhaus startet an diesem Samstag für Surgical Mission Saarland zum Philippinen-Einsatz.

 Surgical Mission Saarland e.V. wird auch in diesem Jahr wieder auf den Philippinen im Einsatz sein. Mit dabei ist (rechtes Bild) Oberarzt Jan Christopher Nehl (Mitte), hier mit Thorsten Eich, Geschäftsführer des Kreiskrankenhaus St. Ingbert (links) und Pflegedirektorin Margit Damm. 

Surgical Mission Saarland e.V. wird auch in diesem Jahr wieder auf den Philippinen im Einsatz sein. Mit dabei ist (rechtes Bild) Oberarzt Jan Christopher Nehl (Mitte), hier mit Thorsten Eich, Geschäftsführer des Kreiskrankenhaus St. Ingbert (links) und Pflegedirektorin Margit Damm. 

Foto: Selina Summer

Mehr als 7000 Inseln gehören zu den Philippinen. Eine davon ist Mindoro. Dorthin, genauer gesagt in die Gemeinde Roxas, führt die Reise der 15-köpfigen Truppe des Surgical Mission Saarland, die an diesem Samstag startet. Ihr Ziel: „Wir wollen helfen.“

Medizinische Unterstützung leisten, Operationen ermöglichen und Notfälle behandeln – all das, was sich die Magyan, die Ureinwohner der Insel, sonst nicht leisten können. Vier Wochen, bis zum 2. Dezember, dauert die Mission dieses Mal. Das Team setzt sich aus Ärzten, Rettungsassistenten, Pflegefachkräften und Anästhesisten zusammen. Fünf von ihnen kommen aus dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert, andere aus Trier, Dortmund, Ingolstadt und der Schweiz. Unter ihnen ist auch der St. Ingberter Oberarzt Jan Christopher Nehl. Der Fachanästhesist ist bereits seit 2013 dabei und als Fachberater für den ärztlichen Bereich im Verein tätig. „Wir sind eine kleine Gruppe und jeder greift überall mit an. Wir arbeiten gemeinsam“, erzählt er.

Das beginnt bereits beim Packen des Materials, welches Monate vor dem eigentlichen Abflug in einem Container nach Mindoro verschifft wird. Nicht immer ist klar, ob dieser auch rechtzeitig und heil ankommt. Abgesehen von der langen Reise bis hin zum Zoll, stehen letztlich jede Menge Hürden bevor. In diesem Jahr ist zum Glück alles glatt gelaufen. Am 27. Juli ging die Fracht voll gepackt mit medizinischem Verbrauchsmaterial, Gerätschaften und allem, was für die Mission benötigt wird, auf Reisen. Von Bischmisheim über Antwerpen in Belgien, Busan  in Korea nach Manila auf den Philippinen. Dort steht er seit dem 24. September bereit.

Finanziert wird das Material, genau so wie die komplette Mission, allein durch Sach- und Geldspenden. Flüge und Unterkunft zahlt das Team zum Teil selbst. Die vier Wochen Einsatzzeit zählen außerdem zum Jahresurlaub - abzüglich von zwei Tagen Sonderurlaub pro Woche und Kopf, wie Nehl erklärt.

Schon die Reise nach Roxas ist ein Abenteuer für sich. Nach dem langen Flug nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen auf der Insel Luzon, geht es mit dem Bus weiter zum Hafen und von dort aus per Schiff nach Mindoro. In einem kleinen Hotel beziehen die ehrenamtlichen Helfer ihr Quartier.

Bei ihrer Arbeit steht dem Team sowohl die Hilfsorganisation „German Doctors“ sowie ein heimischer Mediziner zur Seite. Sie haben bereits eine Vorauswahl an Patienten getroffen, helfen aber auch bei Verständigungsschwierigkeiten, Patiententransporten sowie Vor- und Nachsorge. Im Mittelpunkt stehen auch in diesem Jahr besonders schwere Operationen, etwa an der Schilddrüse oder bei Leistenbrüchen. Aber auch das Entfernen von Hautgeschwulsten und Notfälle wie Blinddarmentzündungen und Kaiserschnitte gehören dazu.

 Immer mehr Kinder leben in Slums ARCHIV - Ein philippinisches Kind geht am 05.06.2008 nordwestlich von Manila über eine Müllhalde. Mit dem weltweiten rasanten Wachstum der Städte nimmt die Zahl der Kinder zu, die im Elend der Slums aufwachsen. Nach dem heute veröffentlichten Unicef-Jahresreport lebt die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen - rund eine Milliarde - inzwischen in Städten. Jedes dritte Kind wird in einem der vielen unsicheren und überbevölkerten Slums groß, oft unterernährt, ohne Zugang zu Schulen und Gesundheitsversorgung. Foto: Rolex Dela Pena epa/dpa (Zu dpa «Unicef: Immer mehr Kinder leben im Elend der Slums» vom 27.02.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Immer mehr Kinder leben in Slums ARCHIV - Ein philippinisches Kind geht am 05.06.2008 nordwestlich von Manila über eine Müllhalde. Mit dem weltweiten rasanten Wachstum der Städte nimmt die Zahl der Kinder zu, die im Elend der Slums aufwachsen. Nach dem heute veröffentlichten Unicef-Jahresreport lebt die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen - rund eine Milliarde - inzwischen in Städten. Jedes dritte Kind wird in einem der vielen unsicheren und überbevölkerten Slums groß, oft unterernährt, ohne Zugang zu Schulen und Gesundheitsversorgung. Foto: Rolex Dela Pena epa/dpa (Zu dpa «Unicef: Immer mehr Kinder leben im Elend der Slums» vom 27.02.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Foto: dpa/epa Rolex Dela Pena

„Die Arbeit ist anstrengend. Wir sind viel und lange beschäftigt“, fasst Nehl zusammen. „Aber auch sehr erfüllend.“ Zu jeder Mission gehört auch der Besuch in einem Dorf der Patienten. Die Menschen nehmen die Hilfe gerne an, sind dankbar und wissen die Chance, die sich ihnen bietet sehr zu schätzen, so Nehl. Trotz all der Steine, die oftmals im Weg liegen, weiß er: „Wenn man auf eine so herzliche Art empfangen wird, weiß man, warum man das macht.“

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