Auch für die Firma eine gute Übung

Kirkel · Am Freitag traf sich die Feuerwehr Kirkel mit ihren Löschbezirken Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt zur Gemeinschaftsübung. Angenommenes Szenario war ein Brand bei der KEG mit Verletzten und ausgetretenen Chemikalien. Auch die Mitarbeiter übten den Ernstfall.

 Nur unter schwerem Atemschutz konnten die Einsatzkräfte der Kirkeler Feuerwehr am Freitag bei einer Großübung auf dem Gelände der Kirkeler Erfrischungsgetränke „Verletzte“ aus einer Halle auf dem weitläufigen Gelände retten. Foto: Thorsten Wolf

Nur unter schwerem Atemschutz konnten die Einsatzkräfte der Kirkeler Feuerwehr am Freitag bei einer Großübung auf dem Gelände der Kirkeler Erfrischungsgetränke „Verletzte“ aus einer Halle auf dem weitläufigen Gelände retten. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Als am Freitagabend bei der Kirkeler Erfrischungsgetränke (KEG) die Brandmeldeanlage losging, kam auf dem Gelände an der Waldstraße in Kirkel-Neuhäusel plötzlich einige Bewegung auf. Die Lage ist unklar, die Mitarbeiter der aktuellen Schicht verlassen eilig die Hallen, sammeln sich. Wenige Minuten später rücken die ersten Einsatzkräfte des Löschbezirks Kirkel-Neuhäusel an. Schnell muss geklärt werden, ob es sich um einen echten Einsatz oder "nur" um eine etwas übernervöse Brandmeldeanlage handelt. Schnell wird klar: Da steckt mehr dahinter. In einer Halle auf dem weitläufigen Gelände brennt es, alles ist dort stark verqualmt. An anderer Stelle sind noch unbekannte Chemikalien ausgetreten. Verletzte sind auf der Suche nach Hilfe, es wird hektisch. Zum Glück: Alles nur eine Übung. Zum ersten Mal in diesem Jahr macht sich die Feuerwehr Kirkel daran, mit ihren Löschbezirken Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt über die Ortsteilgrenzen hinweg eine große Einsatzlage mit unterschiedlichen Anforderungen gemeinsam zu meistern. Solche Löschbezirks-übergreifenden Übungen haben inzwischen Tradition in der Gemeinde.

Am Freitag ist die Löschbezirksführung von Kirkel-Neuhäusel mit Löschbezirksführer Thorsten Klaus und dessen Stellvertreter Patrik Bentz für die Übungsanlage verantwortlich. Und die hat es in sich. Vor allem der Chemie-Unfall stellt die Einsatzkräfte zeitweise vor Herausforderungen: Menschen müssen schnell gerettet werden. Es muss geklärt werden, welche Gefahren von dem erst mal unbekannten Stoff ausgehen. Und dem entsprechend müssen geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Unterdessen gilt es, aus der "brennenden" Halle am anderen Ende des Geländes verletzte "Mitarbeiter" der Kirkeler Erfrischungsgetränke zu retten. Dabei handelt es sich nicht zum ersten Mal um Angehörige der Unfall-Darstellung des DRK. Die sorgen als geübte Schauspieler dafür, dass trotz des Übungscharakters am Freitag sich bei den Einsatzkräften schon phasenweise etwas Stress ausbreitet.

Am Ende geht aber, so soll es auch sein, alles gut. Die Übung erweist sich nicht nur für die Feuerwehr selbst als gute Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten abzutesten. Auch die Kirkeler Erfrischungsgetränke haben etwas davon, der Feuerwehr ihr Gelände als Übungsort zur Verfügung zu stellen. "Wir haben unsere Mitarbeiter nicht über diese Übung informiert - um zu schauen, ob unsere betriebsinternen Abläufe, die bei einem solchen Szenario greifen müssen, auch richtig sind", erläutert Rolf Buschhorn, Leiter Logistik bei der KEG. "Während der Übung ist ganz normaler Betrieb. Wir schauen jetzt, ob sich die Mitarbeiter schnellstmöglich am Sammelpunkt einfinden. Und dann wird es spannend sein, zu sehen, wie die Bereichs- und Abteilungsleiter agieren: Sammelt man sich nur einfach und macht 'Späßchen' oder wird auch kontrolliert, ob alle Mitarbeiter sowie Gäste und Kraftfahrer draußen sind. Das sind Dinge, die wir heute überprüfen wollen."

Für die Feuerwehr zog Wehrführer Gunther Klein als Einsatzleiter ein positives Fazit. "Das hat alles sehr gut funktioniert. Aber es gibt keine Übung und keinen Einsatz, bei dem man nicht erkennt, dass man noch etwas verbessern kann."

Zum Thema:

Hintergrund Kommt es zu einem Unfall-/Einsatzszenario mit atomaren, chemischen oder biologischen Stoffen, verfügt der Saarpfalz-Kreis über eine Besonderheit, den Gefahrstoff-Zug. Unterteilt in Nord (die Feuerwehren von Bexbach, Bosch, Homburg und Kirkel ) und eine Teileinheit Süd (die Feuerwehren Blieskastel, Gersheim, Mandelbachtal und St. Ingbert) hat der Kreis so die Möglichkeit, entsprechend schnell und angemessen zu reagieren. thw

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