Ein Stück am Hofe zu Weimar

Homburg · Ein historisches Stück, das ganz aktuell ist, wird heute Abend im Bildungszentrum in Kirkel aufgeführt. Im Mittelpunkt der Inszenierung: Charlotte von Stein, Hofdame und Geliebte von Johann Wolfgang von Goethe.

 Stefanie Ahlbrecht verkörpert heute in Kirkel die Hofdame Charlotte von Stein. Foto: Rich Serra/SZ

Stefanie Ahlbrecht verkörpert heute in Kirkel die Hofdame Charlotte von Stein. Foto: Rich Serra/SZ

Foto: Rich Serra/SZ

"Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" gibt es am heutigen Freitag, 22. April, 19 Uhr, im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel. Zum Stück: Charlotte von Stein, Hofdame in Weimar und Geliebte Goethes, lässt sich fünf Akte lang über ihren Ehemann Josias von Stein und ihre widersprüchliche Beziehung zum Schriftsteller Goethe aus. Der Dichter ist heimlich abgereist und hat sie tief verletzt zurückgelassen. Während sie unaufhörlich redet, wartet sie ungeduldig auf eine Nachricht. In der Inszenierung von Jürgen Reitz kennt Charlotte (Stefanie Ahlbrecht) schon den Inhalt des Briefes. Trotzdem gelingt es ihr nicht, sich von ihren irrsinnigen Hoffnungen zu befreien. Sie treibt ihren Selbstbetrug und den Glauben an ihre Liebe auf die Spitze, indem sie ihrem Ehemann Erlebnisse einer gewissen Nacht mit Goethe gesteht.

In der Reitz-Inszenierung wird er als Hypochonder und Frauenheld dargestellt, der seine Abenteuer literarisch ausbeutet. Sich selbst sieht sie als seine Erzieherin, die ihm in seinen "Flegeljahren" Manieren beibringt. Die Schauspielerin Stefanie Ahlbrecht, die sich auch als Malerin einen Namen gemacht hat, zeigt sich in ihrer Rolle als Frau, die Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen verkörpert. Eine wunderbare ewige Geschichte zwischen Mann und Frau, die alle ereilen kann und uns vielleicht sogar schon ereilt hat? Peter Hacks erzählt sie in meisterhafter Sprache. Die in Saarlouis geborene Ahlbrecht, die ihre Schulausbildung in Frankreich hatte, lebte lange im Nahen Osten. Sie ist auch Mitglied im Titania Theater in Völklingen.

Das Monodrama, das heute in Kirkel aufgeführt wird, wurde 1976 am Staatstheater in Dresden uraufgeführt, an 170 Theatern und in 21 Ländern gespielt und gehört noch immer zu den beliebtesten Stücken von Peter Hacks . Der Eintritt zur Veranstaltung, die in Kooperation mit der Gemeinde Kirkel stattfindet, ist frei.

Aus organisatorischen Gründen wird eine Anmeldung unter Tel. (0 68 49) 90 90 oder online über www.bildungszentrumkirkel/ kultur-im-bzk erbeten.

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