„Virtuose Spitzenklasse“ an den Saiten

Homburg · Michael Marx stellte seine aktuelle CD „Freudentänzer“ in der Stummschen Reithalle vor. Das Publikum war begeistert.

 Humorvoll, kritisch oder ernst sind die Stücke auf Michael Marx' aktueller CD. Foto: Jörg Jacobi

Humorvoll, kritisch oder ernst sind die Stücke auf Michael Marx' aktueller CD. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Da nahm er seine Gitarren, bespannt mit Stahl oder Nylonsaiten, und ließ das Instrument fast wie ein Orchester erklingen. Michael Marx präsentierte seine neue CD "Freudentänzer" vor ausverkauftem Hause in der Stummschen Reithalle im benachbarten Neunkirchen. Der in Saarbrücken geborene Musiker lebt seit 20 Jahren in Hangard und hatte bei seinem Konzert quasi ein Heimspiel. Liane Schug-Raber nimmt bei Marx Gitarrenunterricht und war schon ganz gespannt, was der Lehrer live mit seiner vierten Solo CD den vielen Zuhörern an musikalischer Unterhaltung Neues bietet. Passend zur äußeren Wetterlage am Freitagabend eröffnete Marx sein Konzert mit dem Instrumentell "Herbstjahre". Marco Nonnweiler hat die Karte zum Konzert von seinem Bruder geschenkt bekommen. "Michael Marx ist mir nicht so bekannt", meint er, war aber nach dem ersten gespielten Stück schon begeistert und sagte: "Das ist ja virtuose Spitzenklasse." So ging es auch die nächsten zwei Stunden weiter. Michael Marx hatte alle 20 Titel, die auf seiner aktuellen CD zu finden sind, am Konzertabend mit akustischen Gitarren gespielt. Dreizehn Instrumentell und sieben Stücke mit der Stimme von Marx brachten die Zuhörer zum Träumen. "Freudentänzer", so hat Marx seine neue CD betitelt, und es war eine Freude, dem Gitarristen und dem Sänger zuzuhören. Auch optisch war das Outfit aus den 60ern des 61-Jährigen sehenswert, nur die langen Haare von damals fehlten heute. Marx begann als Zwölfjähriger, sich für die Gitarre zu interessieren. Von seinen Eltern bekam er eine Konzertgitarre zu Weihnachten geschenkt. Antrieb zum Gitarrenspielen waren damals die Beat und Rock'and'Roll spielenden Bands sowie Gitarrist und Songwriter James Taylor, verriet Marx der SZ. Zwei Gitarren, die nicht jeder Gitarrist so auf Anhieb beherrschen kann, zeigte er auch auf der Bühne der Stummschen Reithalle. Eine achtseitige Gitarre, die mit zwei zusätzlichen Basssaiten bespannt ist, und eine Gitarre ohne Bünde. Marx beherrscht und bespielt mit Leidenschaft seine Instrumente, das konnten alle, die an diesem Abend gekommen waren sehen und hören. Die von ihm gespielten Lieder wurden nicht einfach so abgespult, sondern mit Leidenschaft vorgetragen. Auch zu jedem Lied gab es zuvor eine Erläuterung, wie es zu den Stücken kam und was Marx dazu inspiriert hatte. Mal humorvoll, mal kritisch ernst wurde jeder gespielte Titel von ihm verbal angekündigt, er sagte: "Meine Musik soll auch bildlich sein, ich will euch diese mit Spaß und Freude spielerisch rüberbringen, auch wenn auf der Welt nicht immer alles rosarot ist." Mit offenen Gitarrenstimmungen wurde das Publikum in eine fast sakrale Klangwelt mitgenommen. Mit seiner Stimme sorgte Marx für ein Gefühl, als würden Künstler wie Elton John, Sting, Paul Simon oder Eric Clapton in der Reithalle singen. Im Fingerpicking-Stil spielte Marx seine Gitarren geprägt aus einer Kombination von Folk, Klassik, Blues und einfließenden Jazz-Elementen. Am Ende des Konzertes ließ die geforderte Zugabe nicht lange auf sich warten. Mit "Südenflug", "Saraya nights" und "Wonderful tonight" beendete Michael Marx sein über zweistündiges Konzert. Ralph Sandmayer aus Zweibrücken kaufte sich nach dem Konzert gleich die "Freudentänzer"-CD und sagte: "Jetzt kann ich auf dem Nachhauseweg im Auto die Musik der wunderbaren Nacht nachwirken lassen."

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