Handball-RPS-Oberliga TV Homburg bricht endlich den Bann

Homburg · Handball-Oberligist sendet gegen Friesenheim 2 ein Lebenszeichen. Schlussphase im Kellerduell glich einem Drama.

 Robin von Lauppert (Nummer 13) traf für den TV Homburg fünf Mal beim 28:27-Heimsieg gegen die TSG Friesenheim II - dem ersten Erfolg in dieser Saison.

Robin von Lauppert (Nummer 13) traf für den TV Homburg fünf Mal beim 28:27-Heimsieg gegen die TSG Friesenheim II - dem ersten Erfolg in dieser Saison.

Foto: Markus Hagen

Es ist Samstagabend, 19.55 Uhr, in der Sport- und Spielhalle Homburg. Es läuft die 55. Minute im Handball-RPS-Oberliga-Spiel zwischen dem TV Homburg und der TSG Friesenheim 2. Homburgs Kapitän Michael Mathieu kommt von Linksaußen zum Wurf. Er versenkt die Kugel mit seinem siebten Treffer souverän zum 28:23 – der erste Punktgewinn für den TV Homburg ist zum Greifen nah. Doch plötzlich läuft beim Aufsteiger alles schief, was nur schieflaufen kann.

Die TSG verkürzt durch Joshua Brahm auf 24:28. Als nächstes fliegt Homburgs Abwehrchef Roman Kolepp für zwei Minuten vom Platz (55:17), 55 Sekunden später trifft Friesenheim erneut, das 25:28. Die Verunsicherung bei den Saarländern steigt. Gegen eine doppelte Manndeckung spielt Kreisläufer Muhamet Durmishi einen Fehlpass, der im 26:28 durch Brahm endete. Und Brahm erzielte dann auch noch das 27:28. Sollte Homburg den sicheren Sieg wirklich noch aus der Hand geben? Nein! 20 Sekunden sind noch auf der Uhr, der TVH hat Ballbesitz. Und tatsächlich schafft er es, die Uhr bis zum Ende herunterlaufen zu lassen. Dann ertönt die Schlusssirene – endlich – und erlöst den Aufsteiger. Die Spieler von der Bank springen auf und stürmten das Spielfeld. „Vorletzter! Vorletzter!“ jubelten die Mannschaft unisono aus dem Spielerkreis in der Sport- und Spielhalle.

Es war vollbracht: der Bann, der 13 Spiele andauerte, war gebrochen. „Endlich ist der Knoten geplatzt. Der erste Sieg in der Oberliga, für die Hälfte der Mannschaft der erste Punkt. Das ist etwas Besonderes“, schnaufte Torhüter Maximilian Loschky. „Wir hätten das deutlicher gestalten müssen. Aber es hat zum Glück gereicht. Wir werden es heute sicher noch ein bisschen knallen lassen“, scherzte Loschky. Schon zur Halbzeit führte Homburg 16:11, TSG-Kreisläufer Erik Hannes verwandelte nach Abpfiff aber noch einen direkten Freiwurf zum 16:12.

Und nach dem Seitenwechsel strauchelte der TVH weiter. Nach 33:15 Minuten stand es plötzlich nur noch 16:15. Loschky: „Das war ein Kampf. Man hat gesehen, dass das ein Spiel Letzter gegen Vorletzter war.“ Mit einem 7:2-Lauf konnte sich Homburg nach dem 21:21 (44.) zum Ende hin absetzen, ehe die dramatische Schlussphase sie nochmal ins Zittern gebracht hat. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben uns heute in der Abwehr richtig angestrengt. Wir konnten uns einige Bälle erkämpfen und sind schnelle Konter gelaufen“, meinte Neuzugang von Lauppert. „Ich denke, das hat heute den Ausschlag gegeben.“

Durch die Punkte eins und zwei konnte der TV Homburg die rote Laterne der Handball-Oberliga an Gegner Friesenheim abgeben. Der TV Homburg ist mit zwei Punkten nun Vorletzter. Der vorletzte Platz könnte am Ende der Saison zum Klassenverbleib genügen, für den Fall, dass der Meister der Oberliga über die Relegation aufsteigt und es keinen Absteiger aus der 3. Liga Süd in die RPS-Liga geben wird.

Tore für den TV Homburg: Michael Mathieu (7), Robin von Lauppert (5), Hendrik Schmidt (5/3), Philipp Daume (4), Lukas Glück (3), Roman Kolepp (2), Muhamet Durmishi (1), Niklas Eberhard (1)

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