Musikpark Pink Floyd wurde wieder lebendig

Homburg · Die Cover-Band The Final Cut überzeugte bei ihrem Auftritt im Homburger Musikpark mit ihren Interpretationen.

 The Final Cut (von links: Olaf Arweiler, Rainer Schneider, Werner Melchior und Billy Trebing) spielten Pink Floyd-Songs im Musikpark. Foto: Sebastian Dingler

The Final Cut (von links: Olaf Arweiler, Rainer Schneider, Werner Melchior und Billy Trebing) spielten Pink Floyd-Songs im Musikpark. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Wenn eine Coverband nur Songs einer bestimmten Band nachspielt, mutiert sie zur Tributeband. Weitere Spezialisierungen sind dann nicht ausgeschlossen: Etwa wenn Genesis-Tributebands sich auf die Ära von Peter Gabriel festlegen oder Deep-Purple-Nachspieler nur Stücke aus der Phase mit Ian Gillan und Ritchie Blackmore zu Gehör bringen.

Auch die britische Band Pink Floyd durchlief mehrere Phasen: Zunächst wenige Jahre, in der Syd Barrett die Stücke schrieb und sang. Dann folgte die wohl populärste Phase, in der Roger Waters und David Gilmour sich bei Komposition und Gesang abwechselten. Die berühmten Alben „Dark side of the moon“ und „Wish you were here“ entstanden in dieser Zeit. Ab „The Wall“ mutierte die Band mehr und mehr zu einem Roger-Waters-Soloprojekt, ehe David Gilmour das Zepter in den Achtzigerjahren an sich riss. Ums kurz zu machen: Mit der letzten Pink-Floyd-Formation, also der Gilmour-Ära, will die saarländische Tributeband The Final Cut nichts am Hut haben. Schließlich benannte sie sich nach dem extremsten Waters-Album von Pink Floyd.

Schon vor 23 Jahren riefen Bassist Rainer Schneider und Gitarrist Werner Melchior, beide aus dem Saarlouiser Raum, das Projekt ins Leben. Seit damals unverändert dabei: Olaf Arweiler am Keyboard. Nur Schlagzeuger Billy Trebing ist erst seit fünf Jahren in der Band. Das Schöne am Auftritt von The Final Cut im Musikpark: Die Musiker hielten nicht ganz und gar starr am Original fest. Hie und da kamen auch mal ein paar eigene Töne hinzu. Das passte gut zur Stimme von Rainer Schneider: Auch die klang weder nach Roger Waters noch nach David Gilmour, dafür einfach sehr gut.

„Ich habe keinen Bock, irgendwelche Stimmen zu imitieren“, meinte der Bassist. Man wolle den teils über 40 Jahre alten Stücken ein neues Gewand geben. Klar, solch monumentale Passagen wie das Intro von „Shine on you crazy diamond“, das müsse man schon wie im Original spielen. Ansonsten durften beide Solisten, Arweiler wie Melchior, auch mal von der vorgegebenen Linie abweichen. Vor allem Letzterer hatte dabei eine schwierige Aufgabe, nämlich die grandiosen Gitarrensoli von David Gilmour zu interpretieren. Die löste er ohne Zweifel bravourös. Natürlich kamen all die Klassiker zu Gehör, auf die das Publikum wartete: „Time“, „Money“, „Welcome to the machine“, „Run like hell“ und „Another brick in the wall“. Daneben spielte die Band aber auch mal unbekanntere Stücke aus dem reichhaltigen Pink-Floyd-Repertoire, so wie „Lucifer Sam“ aus der Syd-Barrett-Ära oder „Childhood’s end“ von der LP „Obscured by clouds“.

 Starker Ausdruck: Bassist und Sänger Rainer Schneider von The Final Cut gefiel mit seiner Interpretation von Pink-Floyd-Stücken.

Starker Ausdruck: Bassist und Sänger Rainer Schneider von The Final Cut gefiel mit seiner Interpretation von Pink-Floyd-Stücken.

Foto: Sebastian Dingler

„Seid nicht überrascht, wenn Ihr etwas hört, das Ihr nicht kennt – das ist bei uns so“, meinte Schneider dazu. Besonders stark und emotional, aber wen wunderte es, spielten The Final Cut den Song „The final cut“ vom gleichnamigen Album. Der tiefe Schmerz, den der Text enthält, auch die trügerisch schönen Harmonien und das ins Herz treffende Gitarrensolo, all das transportierte die Band in Gänsehaut erzeugender Manier. Dementsprechend fielen die Reaktionen des Publikum am Ende aus. „Es war bombig. Ich bin mit Pink Floyd groß geworden, da drückt man manchmal eine Träne aus dem Augenwinkel raus, weil es einen sehr stark berührt, vor allem wie die Band hier das Ganze interpretiert hat – wunderbar, ich bin begeistert“, sagte etwa Helmut Göritz aus Saarbrücken. Das Fazit des Homburgers Walter Beyer lautete: „Sehr gutes Konzert. Der Gitarrist war besonders gut. Ich bin alter Pink-Floyd-Fan. Ab 1974 ging das mit der ,Dark Side’ los. Aber auch die alten Lieder, die die gespielt haben und die ich nicht so kannte, waren gut.“ Auch Birgit Weber aus Elversberg ist schon lange Pink-Floyd-Fan: „,Wish you were here’ war die erste LP, die ich mir gekauft habe. Da war ich froh, dass die am Schluss noch den Titelsong gespielt haben. Ich fand das Konzert super.“

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