Kinder erheben ihre Stimme

Erbach · Im Haus der Begegnung gab es jüngst eine Ausstellung, für die Kinder ihre Pinsel geschwungen haben. Inhalt sind ihre Rechte, die durch die UN-Kinderrechtskonvention festgehalten sind. Später soll es auch einen Kalender zu diesem Thema geben.

 Kinder aus den Awo-Kindertageseinrichtungen im Saarpfalz-Kreis haben sich künstlerisch mit der UN-Kinderrechtskonvention beschäftigt und dabei gelernt, was ihre Rechte sind. Foto: Bernhard Reichhart

Kinder aus den Awo-Kindertageseinrichtungen im Saarpfalz-Kreis haben sich künstlerisch mit der UN-Kinderrechtskonvention beschäftigt und dabei gelernt, was ihre Rechte sind. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Millionen von Kindern weltweit haben kaum Zugang zu Bildung, leiden unter Armut, Ausbeutung und Gewalt. Doch Kinder haben Rechte .

Dabei geht es nicht um irgendwelche Rechte , sondern um die Rechte , die in einem eigenen Dokument der Vereinten Nationen von 1989 festgehalten sind. Anlässlich des Jubiläums "25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention " wurde im Haus der Begegnung in Erbach eine vom Kinderzentrum Birkensiedlung unter Federführung von Ulrike Stürzenberger organisierte Ausstellung zum Thema eröffnet. Zu sehen waren 30 Bilder, Skulpturen und Spiele. Kinder aller Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt im Saarpfalz-Kreis aus Homburg, Bexbach, Erbach , Frankenholz, Reiskirchen und Schwarzenbach hatten über Wochen hinweg in verschiedenen Kunstwerken die Umsetzung der Kinderrechtskonvention, die seit 1992 auch in Deutschland gilt, beispielhaft dargestellt. Die Schirmherrschaft hatte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind übernommen.

Die Kinderrechtskonvention beinhalte unter anderem ein Verbot der Diskriminierung von Kindern, das Recht auf Leben, das Recht auf Berücksichtigung der Meinung des Kindes, das Recht auf Bildung und das Recht auf Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung, betonte der Direktor des Sozialpädagogischen Netzwerkes (SPN) der Awo, Peter Barrois, bei der Vernissage: "Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, doch die Wirklichkeit sieht anders aus!" Im Sozialpädagogischen Netzwerk beschäftige man sich intensiv mit der Umsetzung der aller Aspekte dieser UN-Konvention, setze sie mit den Kindern in den Kindertageseinrichtungen "recht konkret" um, damit die Kinder sich optimal und selbstbewusst entwickeln können", berichtete Barrois. Mit der Erstellung der Kunstwerke zeigten die Kleinsten, wie Beteiligung aussehen kann und welchen Beitrag sie für ihre Lebenswelt leisten können.

"Wir brauchen starke Eltern, um starke Kinder zu bekommen", meinte der Leiter des Kreisjugendamtes, Klaus Ruffing. 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren litten unter Deutschland in Armut. Awo-Kreisvorsitzende Heidrun Möller wies darauf hin, dass 20 Prozent der Kinder im Saarland als arm gelten.

Dem Abkommen über die Rechte des Kindes seien fast alle Länder der Welt beigetreten - mit Ausnahme von Somalia, dem Südsudan und der USA. "Ein Skandal!", betonte sie mit Blick vor allem auf die USA, "Kinderrechte müssen ins Grundgesetz", forderte Möller die Arbeiterwohlfahrt als Verband auf, sich dafür stark zu machen: "Es ist an der Zeit". Alle Exponate werden fotografiert und in einem Jahreskalender 2015 der Öffentlichkeit präsentiert. Kinder und die Leiterinnen der Einrichtungen durften die ausgestellten Stücke bewerten. Der Sieger wird die Titelseite des Kalenders zieren.

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