"Hier ist Wasser ohne Ende"

Blieskastel. "Der Weiher speist sich aus reinem Quellwasser, es ist immer Nachschub da für die Tiere", beginnt Hans Nikolaus zu erzählen. "In drei Sekunden lief ein Liter Wasser in meinen Messbecher, als ich das mal ausprobiert hatte." Nachschub an sauberem Wasser mit frischem Sauerstoff für Karpfen und japanische Kois, eine Ringelnatter

Blieskastel. "Der Weiher speist sich aus reinem Quellwasser, es ist immer Nachschub da für die Tiere", beginnt Hans Nikolaus zu erzählen. "In drei Sekunden lief ein Liter Wasser in meinen Messbecher, als ich das mal ausprobiert hatte." Nachschub an sauberem Wasser mit frischem Sauerstoff für Karpfen und japanische Kois, eine Ringelnatter. Aber auch Wildenten nisten und brüten auf kleinen Grasinseln im Weiher oder einem kleinen Häuschen auf dem Wasser. Es waren nur wenige Schritte vom Hof durch den gepflegten Garten hin zu seinem persönlichen "Lustobjekt": einem rund 300 Quadratmeter großen Teich. "Vor dreißig Jahren war das alles hier ein totes Gewässer", sagt Hans Nikolaus. Mühsam musste er immer wieder die Oberfläche von der sogennanten Wasserlinse, der "Entengrütze", reinigen. Als sich nichts mehr ansiedelte folgte in den nächsten Jahren Schritt für Schritt die Bepflanzung am Uferrand und die stetige Reinhaltung. "Ich habe immer gewusst, irgendwann kriege ich das hin, das alles so aussieht wie ich es mir gewünscht habe", ist Nikolaus stolz. Der Weiher liegt zum größten Teil auf Blieskasteler Stadtgebiet, zum anderen auf dem Grundstück des sogenannten "Roten Baus". Das herrschaftliche Landhaus an der Bezirksstraße zwischen Hassel und Niederwürzbach wurde um 1785 erbaut und diente Gräfin Marianne von der Leyen (1775-1804) als Landsitz. Heute wird es als Mehrfamilienhaus von sieben Parteien bewohnt, unter anderem von Hans Nikolaus und seiner Frau Sonja. Nikolaus, der in Kirkel eine Ausbildung zum Fleischer machte und sich später zwei Jahre bei der Bundeswehr verpflichtete, ist jetzt Montagearbeiter bei der Firma "Festo" in Rohrbach. Wenn er von der Schicht nach Hause kommt, erwartet ihn der Teich, um den er sich freiwillig kümmert. Und das mache viel Arbeit, besonders wenn im Herbst Laub falle oder wenn von der nahen Landstraße oder Bahnlinie Müll herangetragen werde. "Hier stört keiner die Tiere, der Garten ist ja nicht öffentlich zugänglich", sagt Hans Nikolaus. Die Kois hat der passionierte Angler, seit Gründung 1978 im Angelsportverein Niederwürzbach Mitglied, gekauft. Die Karpfen habe er hingegen im Würzbacher Weiher geangelt und dann bei sich ausgesetzt, ebenso einige Rotaugen. "Bei mir haben die Karpfen einen ruhigen Lebensabend", lacht Nikolaus. Denn zum Verzehr wird nur nebenan geangelt. Schwärme von Jungbrut durchziehen das klare Wasser: "Die mögen der Eisvogel oder auch die Graureiher gerne, sie schauen oft vorbei", erklärt Hans Nikolaus. Wie Libellen und Frösche. Ist der Teich rund 1,40 Meter tief, so hat er auch einen Flachwasserbereich am Schilfufer: "Dort können die Fische in Ruhe ablaichen." Der Weiher, so Nikolaus, wurde beim Bau der Eisenbahnlinie Richtung St. Ingbert im ausgehenden 19. Jahrhundert vom nahen Würzbacher Weiher getrennt, besitze aber nach wie vor einen Ablauf dorthin: erst oberirdisch als kleines Bächlein, dann durch ein Rohr unter der Bahnstrecke hindurch. "Hier ist Wasser ohne Ende", fasst Hans Nikolaus den Kreislauf im Teich zusammen. Das Gewässer besticht nicht durch gartenarchitektonisch ausgefeilte Extras wie Wasserfälle, Springbrunnen, Steinhügel und Ähnlichem, sondern vielmehr durch seine Naturbelassenheit. "Bei mir haben die Karpfen einen ruhigen Lebensabend."Hans Nikolaus

Auf einen BlickDie Kreisrekordjagd im Saarpfalz-Kreis geht - passend zur sommerlichen Hitze - weiter mit der Frage "Wer hat den ausgefallensten Schwenker oder Grill?". Die freischwingende Grillkonstruktion, beispielsweise an einem Dreibein aufgehängt, gehört zu den Merkmalen des Saarlandes und seiner Kultur. Bis Sonntag gibt es noch alle Chancen. Kontakt: Saarbrücker Zeitung, Redaktion Homburg, Saarbrücker Straße 13, 66424 Homburg, Tel. (0 68 41) 9 34 88 50, Fax: (0 68 41) 9 34 88 59 oder E-Mail: redhom@sz-sb.de. hcr

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