Entschärfung ohne Probleme

Homburg · Für die Profis des Kampfmittelräumdienstes war der Einsatz gestern in der Homburger Innenstadt problemlos und schnell erledigt: Die amerikanische 50-Kilo-Fliegerbombe wurde unschädlich gemacht.

 Mit dem Bagger absolvierte die gestern um kurz nach 12 Uhr entschärfte 50-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ihre erste Etappe von der Fundstelle an der Saarbrücker Straße hin zu ihrer endgültigen Vernichtung. Fotos: Thorsten Wolf

Mit dem Bagger absolvierte die gestern um kurz nach 12 Uhr entschärfte 50-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ihre erste Etappe von der Fundstelle an der Saarbrücker Straße hin zu ihrer endgültigen Vernichtung. Fotos: Thorsten Wolf

Am Ende war es eine zähe Geschichte, die Räumung der Bombe an der Saarbrücker Straße gestern Morgen. Statt, wie angekündigt, um 10 Uhr konnten die Spezialisten des Kampfmittelräumdiensts des Landespolizeipräsidiums dem brisanten Weltkriegsfund erst gegen 12 Uhr zu Leibe rücken. Grund dafür war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Die führten zu einem Wohnungsbrand in der Gerberstraße, innerhalb der Evakuierungszone. Dort hatte wohl ein Bewohner vergessen, vor dem Verlassen seiner Wohnung einen Ofen auszuschalten. Und so waren die ersten, die gestern einen "scharfen" Einsatz hatten, nicht die Beamten des Kampfmittelräumdienstes, sondern die Wehr des Löschbezirks Homburg-Mitte.

Abseits dieser unerwarteten Erschwernis, hinzu kam noch eine Rettungsdienst-Einsatz in der Talstraße, ging die "Entsorgung" der Weltkriegsbombe ohne weitere größere Probleme vonstatten. Schon am Morgen waren umliegende Straße weiträumig gesperrt worden. In der Folge evakuierten Beamte der Polizei sowie Kräfte von Feuerwehr, DRK und städtischem Ordnungsamt alle Anwohner in einem Umkreis von 100 Metern rund um die Fundstelle. In einem weiteren Umkreis zwischen 200 und 300 Metern wurden die Menschen aufgefordert, während der eigentlichen Entschärfung ihre Wohnungen nicht zu verlassen sowie Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Gegen 12 Uhr konnten dann aber Dirk Otterbein und Werner Fuchs vom Kampfmittelräumdienst zusammen mit Baggerfahrer Matthias Groh dem Fund zu Leibe rücken. Um 12.25 Uhr gab es endlich offiziell Entwarnung.

Nach dem erfolgreichen Einsatz gab Dirk Otterbein noch einige Detailinformationen zum brisanten Fund. "Wir waren pünktlich einsatzbereit, spannend wurde es natürlich durch die Vorfälle im Umfeld, so durch den Wohnungsbrand. Dadurch hat sich das Ganze verzögert. Aber abgesehen davon ging alles problemlos." Bei der Bombe habe es sich um eine amerikanische 50-Kilo-Sprengbombe gehandelt, versehen mit einem mechanischen Aufschlagzünder. "Das 'Gute' an dieser Bombe hier war, dass wir es tatsächlich nur mit einem Zünder zu tun hatten. Dieser Bombentyp kann aber durchaus auch zwei Zünder haben."

Besagter Zünder habe nach seinem Aufschlag nicht richtig funktioniert, der Schlagbolzen habe, so Otterbein, nicht in das Zündhütchen eingeschlagen. Vor diesem Hintergrund sei es nicht so schwierig gewesen, die Bombe zu entschärfen, weil "wir es hier mit einem einfachen und nicht erschütterungsempfindlichen Aufschlagzünder zu tun hatten. Da ging es jetzt nur darum, den Rost zu lösen und den Zünder rauszudrehen". Für Stadt sowie Sicherheits- und Rettungsdienste bedeutete dieser am Ende glücklicherweise sehr unspektakuläre Einsatz einen enormen Aufwand. So waren Beamte der Polizei ebenso im Einsatz wie Feuerwehrleute aus Homburg , Bexbach und Kirkel, DRK, Malteser, THW, städtisches Ordnungsamt und der Katastrophenschutz des Kreises mit seinem Fernmeldezug.

 Mit vereinten Kräften wuchteten Werner Fuchs (links) und Dirk Otterbein vom Kampfmittelräumdienst die Bombe aus der Baustelle.

Mit vereinten Kräften wuchteten Werner Fuchs (links) und Dirk Otterbein vom Kampfmittelräumdienst die Bombe aus der Baustelle.

Zum Thema:

Auf einen BlickBombenfunde in der Innenstadt sind keine Seltenheit, nachdem die Stadt im Zweiten Weltkrieg mehrere Male aus der Luft angegriffen wurde, den schwersten Angriff erlebte sie am 14. März 1945. Zuletzt hatten Funde in der Gerberstraße und im Bereich der Mannlichstraße ein Eingreifen des Kampfmittelräumdienstes nötig gemacht. thw

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