Mit dem Konzert "My Generation - Gipfeltreffen der Gitarrenkunst" ist am vergangenen Samstagabend die Kulturreihe "Gitarrenland", eine Kooperation des Saarpfalz-Kreises mit dem Kreis Kusel, ins Jahr 2015 gestartet. In der Aula des Mannlich-Gymnasiums traten Roberto Aussel , Carlos Bonell, Maximo Diego Pujol und Wolfgang Weigel mal gemeinsam, mal als Solisten auf und verzauberten mit Saiten-Kunst auf höchstem Niveau.

Eben dieses hohe Niveau hat im Gitarrenland Tradition. Und für die steht Wolfgang Weigel, nicht nur als Musiker, sondern vor allem als künstlerischer Leiter der Konzertreihe. "Ein Festival - ebenso wie eine Radiosendung - mit attraktiven Inhalten zu füllen ist jedes Mal Abenteuer und Wagnis zugleich. Es ist nicht genug damit getan, ein Sammelsurium an Programmen nach eigenem Geschmack zu präsentieren" hatte Weigel schon vor dem ersten Konzert auf der Internetseite www.gitarrenland.eu erläutert. "Das Gesamtkonzept erscheint vielmehr als eine Komposition aus Künstlern, Themen, Repertoire und Dramaturgie. Außerdem muss man 'das Ohr am Puls der Zeit' haben und Wichtiges von Bedeutungslosem unterscheiden können." Die Reaktion des Publikums am Samstagabend nach den ersten beiden Stücken, gespielt von allen vier gemeinsam, ließ darauf schließen, dass Weigel dies auch in diesem Jahr wieder gelungen ist.

In seiner Doppelfunktion als Musiker und künstlerischer Leiter zeigte sich Weigel kurz vor Beginn des Konzertabends dabei absolut entspannt. "Mein Puls? Normal, 60, 62. Und kein bisschen aufgeregt. Es gibt so schlimme Sachen, die einem passieren können, warum soll man dann bei etwas so schönem aufgeregt sein?"

Die Möglichkeit, mit seinen Freunden Roberto Aussel , Carlos Bonell und Maximo Diego Pujol gemeinsam auf der Bühne zu stehen, sei ein "großes Vergnügen. Und es ist sehr schön, dass das für uns vier gepasst hat. Robert, Carlos und Maximo waren direkt von der Idee begeistert, unter dem Titel 'My Generation' die Musik zu spielen, die uns geprägt hat."

Weigel zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung sicher, dass die Bedeutung der Konzertgitarre "ganz groß" sei und auch weiter steige. "Die Gitarre wird immer mehr zum Medium für Klangfarben, für eine bestimmte Form des musikalischen Ausdrucks. Man muss da nur in den Bereich der Filmmusik schauen." Hier, in der Mischung aus Oper und sinfonischer Welt, sei die Gitarre als Teil dieser komponierten Musik immer präsenter. "Das bedeutet natürlich nicht, dass sich diese Idee schon bei allen Gitarristen durchgesetzt hat. So mancher konzentriert sich noch auf sehr konventionelles Repertoire." Dem entgegengesetzt stünden Roberto Aussel , Carlos Bonell, Maximo Diego Pujol und er selbst für vielschichtige Ausdrucksformen. "Das merkt man gleich bei unserem ersten Stück, das ist im Grunde wie die Anfänge von Heavy Metal."

Das Programm des Abends habe sich sehr simpel ergeben, erläuterte Weigel. "Wir haben uns darauf geeinigt, als Rahmen etwas gemeinsam zu machen. Und dann spielt jeder solo die Werke, die ihn besonders geprägt haben. Jeder rund 15 Minuten, Stücke, die einen jeden von uns in seiner Laufbahn bewegt haben." Er selbst, erinnerte sich Weigel, sei als zehn-, elfjähriger voll der Musik von Ravel, Strawinsky und Debussy gewesen. "Dann bin ich auf die spanische Musik geraten. Und da war ich natürlich fasziniert. Und genau diese Musik werde ich heute Abend spielen."

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Auf einen BlickDie nächsten Konzerte der Gitarrenland-Reihe mit Wolfgang Weigel, Roberto Aussel , Carlos Bonell und Maximo Diego Pujol finden am Samstag, 28. Februar um 20 Uhr im Viva Wunderlich in der Protestantischen Kirche in Gimsbach, am Samstag, 7. März um20 Uhr im Viva Italia in der Burg Lichtenberg und am Samstag, 14. März um 20 Uhr im Gitarrenland Venezuela im Römermuseum statt. thw