Rundgang mit Frau Wirth Auf den Spuren der Demokratie

Homburg · Bei einer Kostümführung informiert Siebenpfeiffers Frau in Homburg über Freiheitsgeschichte.

 Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“, dargestellt von Monika Link, zu Schauplätzen der Freiheitsbewegung in Homburg – hier am Freiheitsbrunnen am Rondell.

Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“, dargestellt von Monika Link, zu Schauplätzen der Freiheitsbewegung in Homburg – hier am Freiheitsbrunnen am Rondell.

Foto: Martin Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Wo Siebenpfeiffer, als Gefangener in Ketten gelegt, seine letzte Nacht in Homburg zubrachte und wo genau Wirth im Nachthemd und mit der Schlafmütze auf dem Kopf geballter Polizeigewalt Widerstand leistete. Wo der widerspenstige protestantische Dekan Weber - nach höchstpersönlicher Auffassung von Bayernkönig Ludwig I. „ein Wolf im Schafspelz“  seinen Wein lagerte und sich die Homburger Bürger versammelten, um mit Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu fahren: Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem am morgigen Donnerstag, 20. Juli, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt. Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein bedeutsames Stück deutsche Geschichte geschrieben wurde.

„Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal“ schrieb Georg Fein, der Redakteur an der „Deutschen Tribüne“ in Homburg, 1832 in einem Brief an seine Mutter, und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung. Die jetzt anstehenden Ferientour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch das Stadtzentrum. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung; Monika Link wird als „Regina Wirth“, also der Ehefrau von Johann Georg August Wirth, in zeitgenössischer Biedermeier-Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat, während ihr streitbarer Gatte die meiste Zeit in Zweibrücken inhaftiert war.

Die Stationen der von ihr geleiteten Begehung sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das „Landcommissariat“ befanden, die Druckerpresse, auf der die Wirths berühmt-berüchtigte „Tribüne“ zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen „Festbanketten“ stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich natürlich auch noch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme an dem Rundgang mit Einblick in die Geschichte der Kreis- und Universitätsstadt Homburg ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses in der Kirchenstraße 8, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden, die Teilnahme daran ist kostenlos. Alle Interessierten sind hierzu natürlich willkommen.

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