Auch der Teufel hat's nicht leicht

Bexbach. Jede Menge Spaß und ein teuflisches Vergnügen erlebten die Besucher bei den beiden Aufführungen "Luzifers Nöte mit der Demokratie und der Autobahn" in der Freien Waldorfschule Bexbach. Unter der Regie von Astrid Moos-Lange boten die insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler der elften Klasse bei beiden Aufführungen eine glänzende Leistung und begeisterten das Publikum

 Die elfte Klasse der Waldorfschule Bexbach führte die Tragikomödie "Luzifers Nöte mit der Demokratie und der Autobahn" auf. Die Rolle von Luzifer spielte Jonas Ziegler (links), daneben Kai Schneider als Leibdienerteufel Ranzig. Foto: Bernhard Reichhart

Die elfte Klasse der Waldorfschule Bexbach führte die Tragikomödie "Luzifers Nöte mit der Demokratie und der Autobahn" auf. Die Rolle von Luzifer spielte Jonas Ziegler (links), daneben Kai Schneider als Leibdienerteufel Ranzig. Foto: Bernhard Reichhart

Bexbach. Jede Menge Spaß und ein teuflisches Vergnügen erlebten die Besucher bei den beiden Aufführungen "Luzifers Nöte mit der Demokratie und der Autobahn" in der Freien Waldorfschule Bexbach. Unter der Regie von Astrid Moos-Lange boten die insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler der elften Klasse bei beiden Aufführungen eine glänzende Leistung und begeisterten das Publikum. Abgerundet wurde die schauspielerische Darbietung von einem tollen Bühnenbild.Vier Wochen hatten die jungen Darsteller für die über zweistündige Aufführung geprobt; sogar in der zweiten Osterferienwoche waren Proben für das aus 18 Bildern bestehende Tragikomödie angesagt. Die Schüler hatten sich zusammen mit Deutschlehrerin Susanne Arnold ein witziges, spritziges Stück ausgesucht, das aber auch Tiefgang hatte. Angesichts der heiteren, fröhlichen Klassengemeinschaft der Elftklässler sprach Regisseurin Moos-Lange von "herzerfrischenden" Proben zu dieser Gesellschaftssatire, was sich auch auf der Bühne widerspiegelte. "Luzifers Nöte mit der Demokratie" entpuppte sich nicht nur als ein amüsantes Theaterstück, sondern stellte auch eine augenzwinkernde Spiegelung der politischen Welt der Gegenwart dar und war somit auch eine zum Teil bitterböse Satire auf unsere heutige Zeit.

Dabei ging es um Machtverhältnisse, die Bespaßung der Gesellschaft, die Cyberwelt wurde ebenso aufs Korn genommen wie die Automobilbranche. Luzifer (Jonas Ziegler) regierte seine Hölle als ein etwas angestaubter Monarch. Die Sünder sind jedoch unzufrieden und begehren auf. Die moderne Erden-Gesellschaft, welche sich inzwischen hier angesammelt hat, möchte unterhalten werden und bespaßt werden.

"Wir müssen ihnen einen Kick geben", meinte Luzifer. Sein Vertrauter, Leibdienerteufel Ranzig (Kai Schneider), weiß jedoch Rat: Ein Manager aus der Automobilbranche, welcher gerade erst eingewiesen wurde, soll mit Hilfe seiner guten "Connections" nach oben Sportwagen nach unten schaffen und so das Vergnügungskabinett Luzifers aufpolieren.

Die Autobahn ist rasch gebaut und die Sünder können ihrem neuen Vergnügen frönen. Soweit wäre ja alles in bester Ordnung, hätte nicht auch der idealistische Literat Blume, ein Mörder aus Liebe (Katharina Endfelner), das Zeitliche gesegnet. Er kann sich nicht damit abfinden, dass er sich von einem Monarchen regieren lassen muss, der überdies die Volksverdummung fördert. Zunächst kann er Luzifers Gattin Abraxe (Natascha Stepanova) dazu überreden, ihm einen Gesprächstermin mit Luzifer zu verschaffen. Dann gelingt es ihm sogar, Luzifer zu einem politischen Wandel zu bewegen. Doch Luzifer geht es natürlich nicht um höhere Ideale; er möchte schlicht sein Image aufpolieren und künftig als demokratischer Präsident glänzen. "Spaß und Lust in der Hölle", "Schutz und Vergnügen mit König Luzifer" heißen die Slogans auf den Wahlplakaten. re

Auf einen Blick

Die Theateraufführung der elften Klasse gehört zum Ausbildungskonzept der Freien Waldorfschule Bexbach. In diesem Jahr hatten sich die insgesamt 28 Elftklässler im Alter von 17 bis 18 Jahren zusammen mit Deutschlehrerin Susanne Arnold die Tragikomödie "Luzifers Nöte mit der Demokratie und der Autobahn" von Rolf Stemmle ausgesucht. Die Rolle des Luzifer verkörperten Jonas Ziegler und Moritz Spang. Regie führte Astrid Moos-Lange. re

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