Flugplatz Bexbach Aeroclub hofft auf den Bürgermeister

Bexbach · Die Fronten sind verhärtet am Flugplatz Bexbach. Nun soll Thomas Leis es richten. Das dürfte schwierig werden.

 Flugplatz Bexbach: die rote Linie markiert das schmale Grundstück.

Flugplatz Bexbach: die rote Linie markiert das schmale Grundstück.

Foto: Karlheinz Pohmer

Vor einigen Tagen brachte unsere Zeitung einen großen Bericht über die Probleme des Bexbacher Aero-Clubs. Weil sich der Club und eine Grundstücksbesitzerin, deren Grundstück genau über das Flugfeld läuft, nicht einigen können, werden nicht nur der Flugbetrieb, sondern auch das Flugplatzfest nach Zweibrücken ausgelagert.

Die einzige Hoffnung für einen Verbleib in Bexbach setzt der Verein nun in die Vermittlungsarbeit des Bexbacher Bürgermeisters Thomas Leis. „Der Vorstand des Aero-Clubs Bexbach hat die Ankündigung des Bexbacher Bürgermeisters Thomas Leis begrüßt, die Stadt werde „alles tun, um den Verein bei uns zu behalten“, heißt es in einer Stellungnahme des Clubs. Karlheinz Pohmer, Vorsitzender des Aero-Clubs Bexbach: „Damit hat der Bürgermeister eindeutig das Interesse der Stadt an einem Erhalt des Flugplatzes deutlich gemacht. Die Stadt wäre auch die größte Verliererin, wenn der Verein gezwungen wäre, endgültig nach Zweibrücken abzuwandern: Sie verlöre einen ihrer wichtigsten Vereine, einen Flugplatz, ein Flugplatzfest und nicht unerhebliche jährliche Pachtzahlungen, die der Verein leistet.“

Die Besitzerin habe das Grundstück, „das ihr 2013 in ihrer Eigenschaft als damalige Geschäftsführerin des Vereins vom Vorbesitzer zum Kauf für den Verein angeboten wurde, 2016 ohne Vorstand und Verein zu informieren, privat erworben“, heißt es in der Stellungnahme des Aero-Clubs weiter.  Nach der Kündigung des Pachtvertrages zum Ende des vergangenen Jahres habe „sie zunächst das Ansinnen verfolgt, den Rücktritt oder die Abwahl des Geschäftsführenden Vorstandes des Aero-Club Bexbach dadurch zu erzwingen, indem sie einen neuen Pachtvertrag von einem personellen Wechsel des Geschäftsführenden Vorstandes abhängig machte“. Sie sei allerdings an der Geschlossenheit des Vereins gescheitert, „weil sich weder Vorstand noch Mitglieder darauf einließen und stattdessen dem Vorstand mit großer Mehrheit  das Vertrauen ausgesprochen wurde“. Ihr Angebot eines einjährigen Pachtvertrages mit einmonatiger Kündigungsfrist sei abgelehnt worden, da dies, so Pohmer, „den Verein jederzeit erneuten Erpressungsversuchen ausgeliefert hätte“. Längerfristige Angebote des Vereins, das Grundstück zu pachten, hat sie abgelehnt.

Die Grundstücksbesitzerin, die ebenfalls eine Stellungnahme schickte, findet, dass „die Grundstückangelegenheit Aero-Club Bexbach einseitig zugunsten des Aero-Clubs Bexbach dargestellt wird“. Sie beklagt „das aggressive Vorgehen des Vereins, insbesondere des  Vorsitzenden“, nachdem sie das Grundstück gekauft hatte, ebenso das „unrichtige Darstellen des tatsächlichen Sachverhaltes, Aufwiegelung der Vereinsmitglieder, Denunzierungen und Bedrohungen, bis ins Private“.

Aufgrund des „Benehmens des Geschäftsführenden Vorstands des Aero-Clubs Bexbach“ sei sie  nicht mehr bereit gewesen,  mit diesem zu verhandeln. Sie habe damit „nichts erzwingen“ wollen.

Außerdem habe sie dem Aero-Club Bexbach vier Mal verschiedene Pachtverträge angeboten, die allesamt  abgelehnt worden seien.   Stattdessen würde ihr unterstellt, „dass ich nach einem Jahr den Pachtvertrag kündigen würde. Ich habe dem Verein auch einen Zwei-Jahres-Pachtvertrag angeboten. Auch das wollte man nicht“.

Dies hätte alles nicht passieren müssen, „wenn man sich von Anfang an auf Augenhöhe und respektvoll begegnet wäre“, sagt die Grundstücksbesitzerin, „zumal der Aero-Club das Grundstück ja auch hätte kaufen können. Als es dem Vorsitzenden vor vier Jahren angeboten wurde, hat er es abgelehnt.“

Karlheinz Pohmer, der seit 2004 den Verein führt, bestreitet dies. Das Grundstück sei dem Verein niemals offiziell angeboten worden.Warum er einen längerfristigen Pachvertrag möchte, begründete er mit den Besonderheiten eines Flugsportclubs:  „Eine Flugausbildung dauert eineinhalb bis zwei Jahre oder länger. Danach wollen die ausgebildeten Piloten mit der erworbenen Lizenz über viele Jahre den Flugsport ausüben. Der Verein braucht daher langfristig Planungssicherheit, wenn er neue Mitglieder aufnimmt. Die übrigen Verpächter, einschließlich der Stadt Bexbach, haben sie immer gewährleistet.“

 Das Flugplatzfest Bexbach war immer ein großes Ereignis, das über den Saarpfalz-Kreis hinausging. Nun wird es in Zweibrücken stattfinden. Der Verein möchte aber alles beibehalten wie bisher.

Das Flugplatzfest Bexbach war immer ein großes Ereignis, das über den Saarpfalz-Kreis hinausging. Nun wird es in Zweibrücken stattfinden. Der Verein möchte aber alles beibehalten wie bisher.

Foto: Karlheinz Pohmer

 Zwischenzeitlich soll die Grundstücksbesitzerin versucht haben, bei der Landesluftfahrtbehörde einen Widerruf der Zulassung des Flugplatzes zu erwirken. Die Behörde habe dies zurückgewiesen, so Pohmer. Die Grundstücksbesitzerin bedauert, dass alles so gekommen ist, doch was sie nicht verwinden kann, sind die Drohungen des Aeroclubs, dass es für „persönliche und geschäftliche Auswirkungen“ haben könnte, sollte sie in der Grundstückssache nicht einlenken.

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